Borek (Szczytna)

Borek (Szczytna)
Borek
Wappen fehlt
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Borek (Polen)
Borek
Borek
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzki
Geographische Lage: 50° 24′ N, 16° 29′ O50.416.483333333333Koordinaten: 50° 24′ 0″ N, 16° 29′ 0″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: SzczytnaPolanica-Zdrój
Schienenweg: Bahnstrecke Kłodzko–Kudowa Zdrój
Nächster int. Flughafen: Breslau

Borek (deutsch Walddorf) ist ein Ortsteil der Stadt Szczytna (Rückers) im Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt einen Kilometer nordöstlich von Szczytna.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Borek liegt zwischen dem Heuscheuergebirge und dem Habelschwerdter Gebirge und wird über eine Stichstraße erreicht, die von der Hauptstraße Richtung Polanica-Zdrój abzweigt. Nachbarorte sind Borowina im Norden, Polanica-Zdrój im Osten, Szklarnia und Bystra im Südwesten und Ocieszów im Nordwesten. Südlich verläuft die Bahnstrecke Kłodzko–Kudowa Zdrój. Südwestlich liegt auf dem 589 m hohen Szczytnik die Burg Waldstein (Zamek Leśna).

Geschichte

Nachdem der Major Karl Leopold Moritz von Hochberg 1827 das Rittergut Rückers erworben hatte, erbaute er auf den Ruinen eines Forts aus dem Jahre 1790 die Burg Waldstein. Außerdem gründete er eine Glashütte Waldstein, die 1840 in Betrieb ging. Um die Hütte entwickelte sich eine Siedlung, die als Gutsbezirk Waldstein bezeichnet wurde. Bereits 1842 verkaufte Graf Hochberg das erworbene Gut an den Kaufmann Bittner. Nach einer Reihe weiterer Besitzer, unter ihnen Graf August Ludwig von Nostitz und Fürst Hermann von Pückler-Muskau, gelangten die Glashütte Waldstein und die Burg Waldstein 1860 an die Brüder Franz und Ferdinand Rohrbach.

Seit seiner Gründung war Walddorf dem Landkreis Glatz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Seit 1874 gehörte die Landgemeinde Walddorf zum Amtsbezirk Rückers. 1913 wurde der Amtsbezirk Walddorf gebildet, zu dem auch der Gutsbezirk Waldstein gehörte. 1930 wurde der Amtsbezirk Walddorf aufgelöst und die Landgemeinde Walddorf wiederum dem Amtsbezirk Rückers eingegliedert. Zum 1. April 1937 wurden die Landgemeinden Rückers, Hartau und Walddorf zur neuen „Gemeinde Rückers“ zusammengeschlossen.

Nachdem die Glashütte Waldstein in den 1930er Jahren ihren Betrieb einstellen musste, wurden deren Werkstätten und Verwaltungsgebäude zu Wohnungen umgebaut. Die Burg Waldstein gehörte seit 1929 Orden von der Heiligen Familie, dem sie als Missionshaus „Regina Pacis“ diente. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie in ein Lazarett umgewandelt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Walddorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Borek umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde bis auf wenige Ausnahmen vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Borek blieb weiterhin ein Ortsteil von Szczytna und gehörte mit diesem zusammen bis 1974 zur Woiwodschaft Wrocław und anschließend bis 1998 zur Woiwodschaft Wałbrzych. In den 1950er wurde der Orden der Heiligen Familie enteignet und die Mönche mussten die Burg Waldstein verlassen. Im Jahre 2006 erhielt der Orden die Besitzungen im Wege der Restitution zurück.

Kolonie Walddorf

Die nördlich liegende Kolonie „Försterei Walddorf“ wurde 1945 in „Borowina“[1] umbenannt.

Glashütte Waldstein

Die Glashütte Waldstein war seit 1840 in Betrieb und ab etwa 1850 an Franz Losky verpachtet, den späteren Begründer der Oranienhütte in Schreckendorf. Noch vor Ablauf des Pachtvertrages mit Franz Losky verkaufte der damalige Grundherr Hermann von Pückler-Muskau 1860 die Hütte an die Brüder Franz und Ferdinand Rohrbach, die bereits mehrere Glasbetriebe im benachbarten Friedrichsgrund betrieben.[2]. Nach dem Tode von Franz Rohrbach 1880, der zuletzt Alleinbesitzer der Glashütte Waldstein war, erbte dessen Besitzungen seine einzige Tochter Helene. Sie war mit dem Hauptmann Bruno Klein verheiratet, der den Betrieb modernisierte und zudem gut ausgestattete Glasschleifereien anlegte, die erfolgreich und gewinnbringend arbeiteten. Nach Kleins Tod führte dessen Witwe Helene und Fabrikdirektor Eugen Knye den Betrieb weiter. Ihn bestimmte Helene Klein testamentarisch zum Teilhaber. In den 1930er Jahren ging der Betrieb wegen des allgemeinen wirtschaftlichen Niedergangs in Konkurs.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Burg Waldstein (Zamek Leśna) wurde von Karl Leopold Moritz von Hochberg im Stil einer Ritterburg erbaut. Der Entwurf für das vierflügelige neugotische Schloss, das von Mauern und Zinnen umgeben ist, stammt von Karl Friedrich Schinkel. Es wurde 1832–1838 erbaut und 1892/1893 umgebaut. Erhalten ist die Ausstattung der Kapelle und des Rittersaals von 1893. 1929 gelangte die Burg an den Orden von der Heiligen Familie. Die Burgkapelle dient heute als Pfarrkirche für Borek.

Literatur

  • Dietmar Zoedler: Schlesisches Glas – schlesische Gläser. Würzburg 1996, ISBN 3-87057-208-6.
  • Peter Güttler: Das Glatzer Land. Reiseführer herausgegeben von der Aktion West-Ost im BDKJ, Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 95–96.
  • Václav Šplichal, Jaroslav Šůla: Bedřichovsko-kaiserwaldský sklářský okruh. In: Kladský Sborník 5-2003, S. 137–138.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 379.
  2. Adam Langer: Franz Losky. In: Schlesische Biographieen [sic]. Glatz 902, S. 169–183

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