Borussia Düsseldorf

Borussia Düsseldorf

Borussia Düsseldorf ist ein Tischtennisbundesligist aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Zurzeit ist der Verein, der amtierender deutscher Meister ist, Deutschlands erfolgreichster Tischtennisverein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1949 gründete sich der Verein als Tischtennis-Abteilung der Polizei-Sport-Vereinigung PSV Borussia 02, in der auch der Verein TTC Blau-Weiß Oberkassel[1] und der Vorkriegsverein Grün-Weiß Düsseldorf[2] aufging. Mitbegründer und erster Abteilungsleiter war Theo Sommer († 1960), unter dessen Führung die Herrenmannschaft bis in die Oberliga aufstieg.[3] Am 7. Februar 1984 wurde diese Tischtennissparte als ein eigener Verein unter dem Namen Borussia Düsseldorf ausgelagert, weil man sich davon steuertechnische Vorteile versprach.[4]

Bei der Gründung der Bundesliga 1966 konnte sich Borussia Düsseldorf nicht qualifizieren. Erst 1967 stieg der Verein in die Bundesliga auf und gehört ihr bis heute (2008) ununterbrochen an. Der Aufstieg zum erfolgreichsten Tischtennisverein Deutschlands begann 1968, als Eberhard Schöler von „TT-Vereinsboss“ Karl Steinhausen auf Anraten von Hans Wilhelm Gäb vom Ortsrivalen DJK TuSa 08 Düsseldorf (der zwischen 1962 und 1967 fünfmal Deutscher Meister wurde und der seine Mannschaft 1974 auf Bezirksebene zurückzog[5]) sowie Wilfried Micke von Borussia Dortmund zur PSV Borussia wechselten.

Nachdem der langjährige erfolgreiche Trainer Mario Amizic 1999 sein Amt niedergelegt hatte erfolgte am Ende der Saison 1999/2000 ein Umbruch, als Jörg Roßkopf und Wladimir Samsonow den Verein verließen. Mit den Deutschen Hielscher, Steger, Süß sowie Magnus Molin (SWE), Maze (DEN) und Xiao Han (CHN) bot Düsseldorf unter dem Trainer Andreas Preuß eine Mannschaft auf, die in der Saison ein Durchschnittsalter von etwa 20 Jahren aufwies.[6] Bereits 2002/03 wurde diese Mannschaft erneut deutscher Meister, nachdem sie am Ende der Vorrunde noch auf dem letzten Tabellenplatz gestanden hatte.

Die Erfolge basieren auf einer professionellen Vereinsführung. Als erster deutscher Tischtennisverein hatte die Borussia einen Manager (Wilfried Micke, ab 1994 Andreas Preuß), einen Trainer (Johannes Dimmig seit 1977[7], Mathias Gantner ab 1980 (s. „40 Jahre Bundesliga“), Mario Amizic von 1986 bis 1999[8], bis 2006 Andreas Preuß, danach Dirk Wagner).[9] Die Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die in den ersten Bundesligajahren von Hans Wilhelm Gäb, dem späteren Präsidenten des DTTB und heutigem Vorsitzenden der Stiftung Deutsche Sporthilfe, geleitet wurde, bekam ab 1974 Unterstützung durch den Freien Düsseldorfer Sportjournalisten joachim Breitbach, der drei Jahre später sein Amt an Bernd Stemmeler abtrat.

Um die Jugendarbeit zu fördern veranstaltete der Verein 1988 die 1. Kinder-Olympiade, die bis heute regelmäßig ausgetragen wird. Bei der ersten Auflage nahmen etwa 1400 Kinder aus Deutschland, Niederlande und Luxemburg teil.[10]

Erfolge

Mannschaft

  1. Timo Boll
  2. Christian Süß
  3. Patrick Baum
  4. Janos Jakab

Bekannte Spieler

Neben der Förderung des Nachwuchses verpflichtete der Verein auch Profis der Weltklasse. Eine Auswahl:

Literatur

  • Düsseldorf-Report, Zeitschrift DTS, 1991/2, S. 46–51
  • Friedhelm Körner: Das Phänomen Borussia Düsseldorf, DTS, 1995/8, S. 8 und 14

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift DTS, 1950/7
  2. Zeitschrift DTS, 1963/19 Ausgabe West, S. 1
  3. Zeitschrift DTS, 1960/2 Ausgabe West, S. 11
  4. Zeitschrift DTS, 1984/5 S. 29 + DTS 1985/11 S. 30
  5. Zeitschrift DTS, 1974/19, S. 65
  6. Zeitschrift DTS, 2002/1 S. 44
  7. Zeitschrift DTS, 1977/3, S. 6
  8. Friedhelm Körner: Nicht nur Jörg Roßkopf sieht in Mario Amizic den Meistermacher – Er hat den größten Anteil, Zeitschrift DTS, 1992/6, S. 5
  9. Zeitschrift tischtennis, 2006/8, S. 7.
  10. Elmar Schneider: Kinder, Kinder – das war eine runde Sache, Zeitschrift DTS, 1988/9, S. 2224
  11. Manfred Schillings: Entzaubert: Nach 1:5 noch 5:0, Zeitschrift DTS, 1991/4, S. 50–52
  12. Manfred Schillings: Borussia Düsseldorf zum dritten Mal Europapokalsieger – Roßkopf blieb unbesiegt, Zeitschrift DTS, 1992/4, S. 21
  13. Zeitschrift DTS, 1993/4, S. 5–6
  14. Zeitschrift DTS, 1997/4, S. 16+18
  15. Bericht vom Endspiel: Zeitschrift DTS, 1999/4, S. 32 + 1999/5 S. 9 + 11
  16. Bericht vom Endspiel: Zeitschrift DTS, 2000/4, S. 26–27
  17. Jörg Roßkopf, Ralf Wosik, Jörgen Persson gewannen das Endspiel gegen Levallois UTT (Frankreich)
  18. Bericht vom Endspiel: Zeitschrift DTS, 2009/6, S. 8–13
  19. 1997 wurde Düsseldorf der Titel trotz verlorenem Endspiels nachträglich zugesprochen, Ausführlicheres dazu in TTC Zugbrücke Grenzau
  20. Bericht von der Endrunde Final Four: Zeitschrift tischtennis, 2008/1, S. 30–33
  21. Bericht von der Endrunde Final Four: Zeitschrift tischtennis, 2011/1, S. 8–12

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