Bosanski Brod

Bosanski Brod
Bosanski Brod
Босански Брод

Wappen von Bosanski Brod

Bosanski Brod (Bosnien und Herzegowina)
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Basisdaten
Staat: Bosnien und Herzegowina
Entität: Republika Srpska
Koordinaten: 45° 9′ N, 18° 0′ O45.14583333333318.00527777777884Koordinaten: 45° 8′ 45″ N, 18° 0′ 19″ O
Höhe: 84 m. i. J.
Fläche: 228 km²
Einwohner: 33.962 (1991)
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: +387 (0) 53
Postleitzahl: 74450
Struktur und Verwaltung
Gliederung: 19 Ortsgemeinschaften
Bürgermeister: Milovan Čerek (SP)
Webpräsenz:
Der Fluss Save

Bosanski Brod (kyrillisch Босански Брод, zu deutsch etwa Bosnische Furt) ist eine Stadt im Norden von Bosnien und Herzegowina, etwa 70 km nordöstlich von Banja Luka. Sie gehört zum Teilstaat Republika Srpska und liegt an der Save, die hier die Grenze zur Republik Kroatien bildet. Gegenüber, am nördlichen Save-Ufer, befindet sich die kroatische Stadt Slavonski Brod.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bosanski Brod liegt in einer Flussschleife am Mittellauf der Save, wo diese nach Passieren der Motajica-Berge in einer breiten Ebene zu mäandrieren beginnt. Die Gemeinde Brod grenzt im Süden an Derventa, im Osten an Modriča und Odžak.

Geschichte

Der Ort wurde erstmalig 1691 als Turcae Brodienses (Turski Brod) erwähnt, als die Türken eine Festung zur Sicherung der Grenze anlegen ließen.

Unter österreichischer Herrschaft erfuhr Bosanski Brod einen erheblichen Aufschwung, insbesondere durch den Bau der Eisenbahn 1896/97 und die beginnende Industrialisierung.

Nach dem Bosnienkrieg war die Stadt wie ausgestorben, durch den Wiederaufbau der Brücke zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien erwachte sie aber zu neuem Leben.

Name

Seit 1994 wurde die Stadt von den Behörden der Republika Srpska als Srpski Brod bezeichnet. In einem Urteil des Verfassungsgerichtes von 2004 wurden diese und andere ethnisch motivierte Umbenennungen für verfassungswidrig erklärt. Seitdem wird neben Brod ohne Zusatz auch zunehmend wieder der alte Name Bosanski Brod verwendet.

Bevölkerung

Im Jahre 1991 hatte die Gemeinde Bosanski Brod 33.962 Einwohner, von denen sich 13.993 (40,98%) als Kroaten, 11.389 (33,36%) als Serben, 4.088 (11,97%) als Bosniaken und 3.664 (10,73%) als Jugoslawen bezeichneten.

In der Stadt selbst (14.098 Einwohner) gab es keine eindeutigen Mehrheiten. Die größte Gruppe waren die 4.373 Serben (31%). Daneben bezeichneten sich 4.086 Einwohner als Kroaten (29%), 2.760 als Jugoslawen (19,6%) und 2.246 als Bosniaken (15,9%). Außerdem gehörten zur Gemeinde zehn Dörfer mit serbischer und neun mit kroatischer Mehrheit sowie eines mit überwiegend bosniakischer Bevölkerung.

Die Bevölkerungszahl nach dem Krieg liegt (je nach Quelle) zwischen 22.471 und 32.000, davon mindestens 22.000 Serben.[1]

Orte

Die Gemeinde besteht aus insgesamt 23 Orten: Bosanski Brod, Brusnica Mala, Brusnica Velika, Donja Barica, Donja Močila, Donja Vrela, Donje Kolibe, Donji Klakar, Gornja Barica, Gornja Močila, Gornja Vrela, Gornje Kolibe, Gornji Klakar, Grk, Koraće, Kričanovo, Kruščik, Liješće, Novo Selo, Sijekovac, Unka, Vinska und Zborište.

Wirtschaft

Täglich kommen tausende Menschen aus Slavonski Brod in die Stadt, um einzukaufen. Die Gründe dafür sind die niedrigeren Preise und die große Anzahl an Supermärkten. Allerdings ist der Markt mit vielen gefälschten Markenartikeln und Piraterieprodukten aus den Bereichen Software, Musik und Film ebenso begehrt.

Bosanski Brod besitzt eine große Ölraffinerie. Sie stand seit Juli 2003 einige Monate ganz still. Unter Beteiligung eines russischen Unternehmens wurde die Produktion wieder aufgenommen. Im Herbst 2009 wurden die Reparaturen an der Raffinerie beendet und die Arbeit aufgenommen. Heute arbeiten ca. 1500 Menschen dort (Stand August 2011). Ein Großteil kommt aus Kroatien, Slavonski Brod.

Durch die Verbrennung entstehenden Abgase, kommen oft beschwerden aus Slavonski Brod.

Verkehr

Über die Brücke in Bosanski Brod erfolgt der größte Teil des Transitverkehrs in die bosnische Posavina. Um die Region zu entlasten und einen zweiten Grenzübergang in der Posavina zu schaffen, ist die Autobahn A1 durch das östlich von Bosanski Brod gelegene Dorf Donji Svilaj geplant.

Einzelnachweise

  1. Bericht des Bosnienbeauftragten des Bundes

Weblinks


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