Bremer Spezialitäten

Bremer Spezialitäten

Spezialitäten der Bremer Küche sind:

Inhaltsverzeichnis

Bremer Klaben

Der Klaben ist ein beliebtes Bremer Wintergebäck. Er wird zumeist Anfang Dezember gebacken, und zwar in solchen Mengen, dass er bis Ostern reicht. Dieses „urbremische Gebäck“ ist ein schwerer Stollen. Das Wort „Klaben“ bedeutet, dass das große, mehrpfündige Hefegebäck eine gespaltene Form hat.

Den Bremer Klaben gibt es in verschiedenen Rezepturen, wobei jedoch fast jeder von sich behauptet, dass er das Originalrezept besitzt.

Ein Bremer Klaben enthält in der Regel: Sultaninen und/oder Korinthen, Weizenmehl, Butter, Zucker, Zitronat, Orangeat, Mandeln, Rum, Hefe, Salz und geriebene Zitronenschale. Als Gewürz wird außerdem noch Kardamom verwendet.

Gebacken wird der Klaben in langen Formen. Im Gegensatz zum Stollen wird Klaben nach dem Backen nicht mit Butter bestrichen und gezuckert.

Der Bremer Klaben hat eine jahrhundertelange Tradition, die bis ins Mittelalter zur großen Zeit der Hanse zurückreicht. Die erste urkundliche Erwähnung der „Bremer Klavenbecker“ stammt aus dem Jahre 1593 in Dokumenten des Bremer Rats. Der Warenaustausch mit anderen Hansestädten ermöglichte damit die Zugänglichkeit der Bäcker zu den verwendeten Zutaten.

Wickelkuchen

Wickelkuchen ist eine Gebäckspezialität des Bremer Raumes. Er wird mit verschiedenen Füllungen angeboten.

Als Füllungen werden meist Sultaninen, Mandeln, Marzipan, Mohn und Nuss verwendet, es gibt aber noch weitere Varianten.

Bremer Ein- und Zwieback

Gebacken wird der Bremer Zwieback in speziellen Zwiebacksrahmen, die auf ein Backblech gelegt werden. In einen solchen Rahmen passen 56 Stück Einback. Typisch für den Bremer Zwieback ist seine sechseckige Form.

Bremer Zwieback besteht aus einem leichten Hefeteig, der wenig gesüßt ist. Er wird zu kleinen Teigstücken aufgearbeitet, welche anschließend rundgewirkt und, jeweils zwei Teigstücke übereinander, in den Zwiebacksrahmen gesetzt werden. Die Teigstücke werden versetzt in den Rahmen gelegt, so dass die sechseckige Form entsteht.

Nach dem Backen muss dieser Einback mindestens einen Tag ablagern. Dann werden die einzelnen Einback abgeschnitten und in der Mitte durchgeschnitten. Mit den Schnittflächen nach oben weisend, werden diese Einback im Ofen goldgelb geröstet. Zur Herstellung von Bremer Kaffeebrot werden Weißbrotscheiben mit Zucker und Zimt bestreut und geröstet.

Kohl und Pinkel

Grünkohlgericht mit Pinkel, Kassler und Speck

Dies ist wohl eine der bekanntesten Bremer Spezialitäten. Im Gegensatz zu den Umlandgemeinden nennt es sich in Bremen Braunkohl und Pinkel. In allen anderen Gemeinden wird dies Grünkohl und Pinkel genannt. Das „braun“ stammt von einer regionalen Bremer Kohlsorte, die rote Pigmente in den Blättern hat, weswegen der Kohl durch das Kochen eine bräunliche Färbung erhält und würziger schmeckt.

Der kleine Unterschied im Namen kam der Legende nach einem Besucher in Bremen schon einmal teuer zu stehen. Er verklagte einen Gastwirt, weil dieser ihm aufgewärmtes Essen servierte. Der Gastwirt pochte aber darauf, dass in seiner Speisekarte von Braunkohl und nicht Grünkohl die Rede war und dies eine Bremer Spezialität sei. Der Richter entschied für den Gastwirt.

Heute frönt man dem Kohl-und-Pinkel-Essen gern in geselliger Runde.

Bei der oben genannten Bremer Kohlsorte handelt es sich um den Blauen Markstammkohl (Brassica oleracea convar. acephala var. medullosa), eine uralte Blattkohlsorte. Mit ihren großen Blättern und ihrer stattlichen Größe von bis zu zwei Metern sieht sie zudem prachtvoll aus. Die Urform, „der Klippenkohl“ (Brassica oleracea cultivar medullosa), ist in Deutschland heute nur noch auf Helgoland zu finden und steht dort unter Naturschutz.

Birnen, Bohnen und Speck

Hierbei handelt es sich um ein deftiges Eintopfgericht aus grünen Bohnen, Kochbirnen und geräuchertem Bauchspeck.

Pluckte Finken

Bei Pluckten Finken (... und hackte Müse) handelt es sich um einen Eintopf auf der Grundlage von weißen Bohnen, Speck, Möhren, Kartoffeln und Äpfeln. Es war ein beliebtes Seefahreressen. Hierzu gibt es folgende (angeblich wahre) Anekdote: ein alter Kapitän, schon im Ruhestand, aß für sein Leben gern Pluckte Finken. Aber leider schaffte es seine Frau nie, das Gericht so gut zu kochen wie der alte Schiffskoch, der auf seinen Fahrten den Kapitän bekocht hatte. Eines Tages erwischte die Frau nun aus Versehen ranzigen Speck und merkte dies erst vor dem Servieren. Ängstlich stellte sie die Terrine mit dem Eintopf auf den Tisch und erwartete das Donnerwetter ihres Gatten, aber weit gefehlt: Bereits nach dem ersten Löffel hellte sich die Miene des alten Fahrensmannes auf, und er sagte: "Jetzt hast Du es geschafft. Die Pluckten Finken schmecken genau so gut wie beim alten Behrmann!"

Gebratene Stinte

Stinte (Osmerus eperlanus) sind kleine Fische aus der Familie der Stintartigen. Sie weisen einen charakteristischen Geruch nach frischen Gurken auf ("Stint" = Stinkfisch). Die Tiere wandern jedes Frühjahr die Weser hinauf, früher in solchen Massen, das sie in Eimern aus dem Fluss geschöpft werden konnten. Die Fische werden in Roggenschrot gewälzt und gebraten. Früher ein Arme-Leute-Essen, sind gebratene Stinte heute eine teure Spezialität.

Bremer Labskaus

Das Bremer Labskaus wird, ähnlich wie die dänische Variante (Skipperlabskovs), mit Schweine- und Rindfleisch anstelle des Pökelfleisches angerichtet. Das Labskaus schmeckt dadurch saftiger.

Babbeler

Babbeler sind menthol- bzw. pfefferminzhaltige Zuckerstangen, die in einer kleinen Manufaktur in Bremen (Zuckerwarenfabrik Germann, Geschäftsführer Marco Uhlisch) hergestellt und in Pergamentpapier eingewickelt werden. Sie enthalten neben dem Pfefferminzöl noch Zucker, Glucosesirup und Wasser und sind wohl die ersten Husten-Lutschstangen der Welt. Die Stange wird in die Faust genommen und das obere Ende der Papierumhüllung abgerissen. Dann beginnt man mit dem Lutschen, wodurch der Rest der Stange bei kleinen Kindern oft mit Speichel, Papier und Faust eine klebrige Verbindung eingeht. Babbeler gehören zum Bremer Freimarkt, können aber das ganze Jahr über erworben werden. Es ist ein beliebter Wettbewerb bei Bremer Kindern, den Babbeler möglichst spitz zu lutschen.

Babbeler gibt es aber nur in Apotheken, Drogerien, Kiosken, Reformhäusern und einigen Teeläden innerhalb der Stadtgrenzen Bremens zu kaufen. Die Herkunft des Names Babbeler ist umstritten. Nach einer Erklärung kommt er aus dem Plattdeutschen von hol din Babbel – „halt’ deinen Mund“. Nach einer anderen Erklärung leitet er sich von der holländischen Bezeichnung für traditionelle Zeeländische Karamellbonbons Babbelars ab.

Entstehung

Der echte Bremer Babbeler wurde ab 1886 im Bremer Westen hergestellt. Der Konditormeister und Bonschenkocher (Bonbonkocher) Albert Friedrich Bruns eröffnete im Bremer Westen im Doventorsteinweg ein Konditorgeschäft und verkaufte dort seine Babbeler. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bremer Westen weitgehend zerstört, so auch das Geschäft.

Bremer Kluten

Pfefferminz-Fondantstangen, zur Hälfte mit Schokolade überzogen. Etwa so groß wie zwei Stückchen Würfelzucker.

Bremer Kaffeebrot

Butterzwieback mit Zimt.

Die Herstellung des Kaffeebrotes ist denkbar einfach. Es wird ein leichter bis mittelschwerer Hefeteig bereitet und in Laibform gebacken.

Nach einigen Tagen des Ablagerns des Gebäckes wird der Laib in Scheiben geschnitten. Eine Schnittfläche wird mit flüssiger Butter bestrichen und in Zimtzucker gedrückt. Die Scheiben werden dann mit der gezuckerten Seite nach oben zeigend auf ein Blech gelegt und geröstet.

Kaffeebrot verzehrt man, indem man das Gebäck in den Kaffee tunkt (stippt) und dann isst.

Bremer Kaffeebohne

Eine dunkelgeröstete Kaffeebohne in einem Mokka-Nougat-Mantel.

Siehe auch

Weblinks


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