AVM GmbH

AVM GmbH
AVM Computersysteme Vertriebs GmbH
AVM-Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1986
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Johannes Nill, Geschäftsführer
Mitarbeiter 400 (2010)[1]
Umsatz 200 Mio. EUR (2010)[1]
Branche Telekommunikation
Website www.avm.de

Die AVM Computersysteme Vertriebs GmbH ist ein deutscher Hersteller von Produkten aus dem Bereich der Telekommunikation und Netzwerktechnik (unter anderem DSL, ISDN, WLAN und Internettelefonie).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Unternehmens

Das Unternehmen wurde von den vier Studenten Johannes Nill, Peter Faxel, Ulrich Müller-Albring und Jörg-Detlef Gebert 1986 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin. Im Jahre 2010 beschäftigte AVM 400 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Geschäftsführer ist der Mitgründer Johannes Nill.

Die erste ISDN-Karte wurde 1989 für 4300 Mark an Unternehmen verkauft. Mit der Einführung der Marke Fritz! (Eigenschreibweise: FRITZ![2]) und der Fritz!Card, einer ISDN-Karte für PCs, kam 1995 der Durchbruch. Zugleich war es auch die Geburtsstunde des Produktlogos, einem im Comicstil gezeichneten Frettchen, das alle Verpackungen und Anzeigen zierte. Der Name Fritz wurde gewählt, „weil ein nicht-technischer Name gesucht wurde, der auch im Ausland augenzwinkernd deutsche Wertarbeit andeuten sollte.“[3] Inzwischen ist das Frettchen abgelöst und taucht nur noch vereinzelt auf. Der Marktanteil bei ISDN-Karten in Deutschland wuchs von 1995 an kontinuierlich auf über 80 Prozent im Jahr 2004. Dies verdankte AVM hauptsächlich seiner hohen Produktqualität der Hard- und Software. Somit konnte sich AVM mit seinen Produkten wie die Fritz!Card (ISA, ISA-PnP, PCI) gegen Wettbewerber wie TELES oder SEDLBAUER durchsetzen, trotz geringfügig höherer Produktpreise.

Auf der Cebit 2004 zeigte AVM erstmals die Fritz!Box, eine Kombination aus DSL-Modem und Router. Dazu kamen später Varianten für WLAN und Internettelefonie (VoIP). 2007 erschien die FRITZ!Box Fon WLAN 7270, deren wichtigste Neuerung die WLAN-n-Draft- (IEEE 802.11n) Fähigkeit war. Neben den bekannten Funktionen enthält sie auch noch eine DECT-Basisstation und einen Mediaserver. Zur Cebit 2009 stellt AVM das neue Modell FRITZ!Box Fon WLAN 7390 vor. Es enthält ein VDSL und ADSL2+ fähiges Modem, einen Gigabit-Ethernet Switch und einen WLAN N Access Point (gleichzeitig 2,4- und 5-GHz-Band) sowie 512 Megabyte internen Netzwerkspeicher und ist seit Ende März 2010 erhältlich. Mit der Fritz!Box erzielte AVM 2008 bei DSL-Endgeräten laut des Marktforschungsinstituts IDC einen Marktanteil von 60 Prozent in Deutschland und 18 Prozent europaweit. Der hohe Markteilanteil erklärt sich unter anderem dadurch, dass viele ISPs eine Fritz!Box bei Abschluss eines Vertrages kostenlos oder gegen einen geringen Aufpreis anbieten.

Das „AVM“ im Firmennamen ist die Abkürzung für „Audio Visuelles Marketing“ und bezieht sich auf die Anfänge des Unternehmens als BTX-Dienstleister.

Produktion und Firmware

Die Firma stellt alles, von der Hardware bis zur Software, in Deutschland her. Die Fritz!-Boxen werden bei dem deutschen Unternehmen Rafi gefertigt.

Als Grundlage der von AVM selbst programmierten FRITZ!Box-Firmware dient ein Mini-Linux. Über das Netzwerk ist versionsabhängig teilweise sogar der Texteditor Vi ausführbar.

Aufgrund der leichten Veränderbarkeit hat sich eine Community gebildet, welche verschiedene Modifikationen (Mods) erstellt. So lässt sich die FRITZ!Box um viele Funktionen erweitern, z. B. kann man so über das Internet durch Wake On LAN einen PC im Netzwerk starten und fernsteuern.

AVM ist allerdings der Ansicht, dass jedwede Veränderungen der Software (außer durch AVM) illegal sind und hat Klage gegen Cybits eingereicht[4]. Der Linux-Kernel-Entwickler (also Halter von Urheberrechten auf Teile der Software, die AVM mit seinen Produkten vertreibt) Harald Welte hat sich an dem Verfahren auf Seiten von Cybits beteiligt[5].

Produkte (Auswahl)

ISDN-Karten

AVM FRITZ!Card in PCI- und ISA-Ausführung
AVM A1-Card passive ISDN-Karte – der Vorläufer zur AVM FRITZ!Card
AVM FRITZ!Card passive ISDN-Karte
AVM B1-Card aktive ISDN-Karte (1 Leitung, 2 Kanäle)
AVM C2-Card aktive ISDN-Karte (2 Leitungen, 4 Kanäle)
AVM C4-Card aktive ISDN-Karte (4 Leitungen, 8 Kanäle)
AVM T1-Controller aktiver S2M-Controller (1 Leitung, 30 Kanäle)

DSL-Karten

FRITZ!Card DSL Kombination aus DSL- und ISDN-Karte, mittlerweile in der zweiten Generation und als externe (USB) und reine DSL-Lösung verfügbar

DSL-Router

Die FRITZ!Box in ihrer kleinsten derzeit erhältlichen Variante (Fritz!Box SL) ist ein DSL-Modem und Router mit einem LAN-Port und einem USB-Port. Die „größte“ Version beinhaltet ein „komplettes Netzwerkkommunikationscenter“ mit Internet-DSL-Anschluss, Telefon (analog, ISDN und VoIP sowie einer DECT-Basisstation), WLAN- und Switchfunktionalität, sowie die Möglichkeit USB-Massenspeicher (externe USB-Festplatten, USB-Sticks) und/oder Drucker über USB dem Netzwerk zur Verfügung zu stellen.

FRITZ!Box DSL-Modem und Router (PC-Anschluss per LAN oder USB)
FRITZ!Box WLAN DSL-Modem und Router (PC-Anschluss per LAN und WLAN)
FRITZ!Box Fon DSL-Modem, Router (LAN) sowie Telefonanlage für Internet (VoIP) und Festnetz
FRITZ!Box Fon WLAN DSL-Modem, Router (LAN und WLAN) sowie Telefonanlage für Internet (VoIP) und Festnetz
FRITZ!Box Fon ATA Router (LAN) sowie Telefonanlage für Internet (VoIP) und Festnetz – die Box kann über ein externes DSL- oder Kabel-Modem mit dem Internet verbunden werden
FRITZ!Box Fon
internationale Version
DSL-Modem, Router (LAN und WLAN) sowie Telefonanlage für Internet (VoIP) und Festnetz, unterstützt den in den meisten Ländern (unter anderem Österreich und die Schweiz) im analogen Telefonnetz eingesetzten DSL-Standard AnnexA.

Kabel-Produkte

Seit 2010 entwickelt und produziert AVM auch FRITZ!Boxen für den Kabel-Anschluss. Diese Produkte sind ausschließlich über die Kabel-Anbieter verfügbar.

FRITZ!Box 6360 Cable Kabelmodem (nach Euro-Docsis-3-Standard), Router (LAN und WLAN N, Dualband) sowie Telefonanlage für Internet (VoIP) und Festnetz, DECT Basis für Schnurlostelefone
FRITZ!Box 6320 Cable Kabelmodem (nach Euro-Docsis-3-Standard), Router (LAN und WLAN N) sowie DECT-Basis für Schnurlostelefone

LTE-Produkte

Seit 2010 bietet AVM die FRITZ!Box auch für den neuen Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution). Die FRITZ!Box 6840 LTE ist nach AVMs Angaben das erstes stationäre LTE-Gerät (Breitband über Funk), das Modem, Router, TK-Anlage und Mediaserver in einem Gerät vereint. Diese FRITZ!Box ermöglicht Datenraten von bis zu 100 MBit/s und unterstützt beide LTE-Frequenzbänder (800 MHz und 2,6 GHz).

FRITZ!Box 6840 LTE LTE-Modem (800MHz & 2,6 GHz), Router (Gigabit LAN und WLAN N, Dualband), NAS, Telefonanlage für Internet (VoIP) und Festnetz, DECT Basis und Mediaserver

WLAN Produkte

FRITZ!WLAN Repeater N/G
FRITZ!WLAN USB Stick WLAN USB Stick für PCs
FRITZ!WLAN USB Stick N 2.4 WLAN USB Stick für WLAN N bis zu 150 Mbit/s
FRITZ!WLAN USB Stick N WLAN USB Stick für WLAN N bis zu 300 Mbit/s
FRITZ!WLAN Repeater N/G WLAN Repeater für WLAN a/b/g und N bis zu 300 Mbit/s
FRITZ!WLAN Repeater 300E WLAN Repeater für WLAN a/b/g und N bis zu 300 Mbit/s mit Gigabit-Ethernet-Anschluss

Systemvoraussetzungen: 500 MHz, Windows 98SE/Me/2000/XP/XP64 oder Linux

Weitere ISDN/DSL/Netzwerkprodukte

FRITZ!-Software-Paket, liegt den FRITZ!-Karten bei diverse Programme, die die ISDN-Funktionen der Fritz!-Karten erweitern. Beispielsweise ein Dateitransfer-Programm (FRITZ!Data) oder ein ISDN-Überwachungsprogramm (ISDNWatch)
KEN!ISDN / KEN!DSL / KEN!4 (ISDN- und DSL-Funktionalität) Internet-Proxy- und E-Mail-Server mit Router-, Organizer- und Firewallfunktion für kleinere Unternehmen und den privaten Gebrauch.
AVM Access Server / NetWays/ISDN / Network Distributed ISDN ein VPN-Server mit entsprechendem Client-Programm (NetWays/ISDN, das „ISDN“ im Namen ist historisch bedingt, funktioniert heute auch ohne ISDN), der sich auch in o. g. Ken! „einklinken“ kann (dies ist aber keine Voraussetzung) und angelegten Benutzern Zugriff auf das Firmen- oder Privatnetzwerk auch von entfernten Standorten ermöglicht.
VoIP Gateway 5188 Ein Gerät zum Einbinden von VoIP-Leitungen in bestehende ISDN-Systeme mit integriertem Router.
FRITZ! Media Set-Top-Box für Video-on-Demand-Systeme im Internet und für das Fernsehgerät, auch bekannt als Mediacenter-Box
FRITZ! Mini WLAN-Telefon, weitere Funktionen: RSS-Feeds sowie E-Mails abrufen, Musik oder Podcasts hören, kann außerdem als Fernbedienung für FRITZ! Media dienen. Aufgrund der hohen Akkulast wurde die WLAN-Telefonie zugunsten der stromsparenden DECT-Technologie aufgegeben.
1&1 NetXXL powered by FRITZ! Für T-ISDN XXL (bzw. 1&1) vorgesehener ISDN-Connector
BlueFRITZ! ISDN-TK-Anlage mit Bluetooth-Access-Point.
FRITZ!Fon MT-C/MT-D/MT-F DECT-Telefone, weitere Funktionen: RSS-Feeds sowie E-Mails abrufen, Internetradio oder Podcasts hören.

Weblinks

 Commons: AVM GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Über AVM. AVM GmbH, abgerufen am 29. Mai 2011.
  2. Markeneintrag FRITZ!. Deutsches Patent- und Markenamtes(DPMA). Abgerufen am 6. Oktober 2011.
  3. Udo Flohr: Spiegel Online
  4. Artikel im Linux Weekly Newsletter zu der Klage AVM gegen Cybits (english). Linux Weekly Newsletter (LWN). Abgerufen am 3. November 2011.
  5. Posting auf gpl-violations.org zu der Klage AVM gegen Cybits (english). gpl-violations.org). Abgerufen am 3. November 2011.

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