Breteuil (Eure)

Breteuil (Eure)
Breteuil
Wappen von Breteuil
Breteuil (Frankreich)
Breteuil
Region Haute-Normandie
Département Eure
Arrondissement Évreux
Kanton Breteuil
Koordinaten 48° 50′ N, 0° 55′ O48.8363888888890.91388888888889168Koordinaten: 48° 50′ N, 0° 55′ O
Höhe 168 m (157–197 m)
Fläche 27,46 km²
Einwohner 3.374 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 123 Einw./km²
Postleitzahl 27160
INSEE-Code

Breteuil, inoffiziell Breteuil-sur-Iton genannt, ist eine französische Stadt mit 3374 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Süden des Départements Eure in der Region Haute-Normandie. Die Einwohner nennen sich Bretoliens.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Breteuil liegt 27 Kilometer südwestlich von Évreux. Der Iton fließt durch das Gemeindegebiet. Der Stadt gehört ein großer Wald namens Forêt de Breteuil.

Geschichte

Breteuil ist eine sehr alte Ortschaft, die schon in vorrömischer Zeit existierte. Zur Zeit der normannischen Invasion war ein Franke namens Gualon der Lehnsherr des Ortes. Im 10. Jahrhundert geriet Breteuil in den Besitz des Herzogs der Normandie, der das Lehen an Raoul d’Ivry († nach 1015) vergab, der es wiederum seiner Tochter zur Hochzeit mit Osbern de Crépon († um 1040) schenkte. Wilhelm der Eroberer (1027/28-1087) ließ bei Breteuil eine Burg erbauen und dafür den Iton umleiten. Der Seigneur der Ortschaft war zu jener Zeit William FitzOsbern, 1. Earl of Hereford (* 1020; † 22. Februar 1071). FitzOsbern gründete die Abtei Notre-Dame de Lyre, der er Ländereien in Breteuil überschrieb.

Heinrich II. von England (1133-1189) gab die Ortschaft an Robert de Montfort, dessen Schwester sie 1210 an Philipp II. von Frankreich (1165-1223) verkaufte. Danach gehörte Breteuil Karl II. von Navarra (1332-1387). 1378 wurde die Burg geschleift. 1410 gelangte Breteuil in den Besitz von Karl VI. von Frankreich (1368-1422). 1651 wurde es der Familie La Tour d’Auvergne überlassen.[1]

Politik

Breteuil gehört zum Gemeindeverband Communauté de communes du canton de Breteuil-sur-Iton. Partnerstadt ist Hückelhoven in Nordrhein-Westfalen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Breteuil ist mit einer Blume im Conseil national des villes et villages fleuris (Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer) vertreten.[2] Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können.

Die romanische Kirche Saint-Sulpice ist dem Heiligen Sulpicius II. von Bourges geweiht und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist in das Zusatzverzeichnis (inventaire supplémentaire) der Monuments historiques (Denkmale) eingetragen. Das Rathaus wurde von 1859 bis 1869 im Stil der Neugotik errichtet und ist ebenfalls in das Zusatzverzeichnis der Monuments historique eingetragen.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Château de Bonald war bis 1691 ein einfaches Herrenhaus. Joachim Martel kaufte es und ließ es umbauen. 1809 verkaufte die Familie das Herrenhaus, das nunmehr aus zwei Gebäuden und einem 2 Hektar großen Park bestand. Prosper-Isidore Le Vacher d’Urclé kaufte es und ließ es erweitern. Nach dem Tod von Thérèse Bonald, geborene d’Urclé, 1926 erwarb die Stadt Paris das Schloss und machte daraus ein Psychotherapeutisches Institut zur Behandlung von Kindern.[4][5] Das Schloss und sein Park sind als site classé (Natur- und Kulturdenkmal) klassifiziert.

Breteuil ist eine station verte (grüner Urlaubsort). Station verte ist eine Bezeichnung, die Urlaubsorte erhalten können, die weniger als 10.000 Einwohner haben, ein ganzjähriges Freizeitangebot anbieten, ein Fremdenverkehrsbüro besitzen, über mindestens 200 Gästebetten verfügen, ausreichende Einkaufsmöglichkeiten im Ort haben und naturnah sind.[6]

Wichtige Erwerbszweige in Breteuil sind Forstwirtschaft, die Zucht von Hausrindern, Geflügel und Fischen. Es gibt vor Ort eine Cidrerie, eine Ziegelei und ein Walzwerk.[7]

Persönlichkeiten

Louis Constant Wairy (1778-1845) war Kammerdiener von Napoleon Bonaparte (1769-1821) von 1800 bis 1814 und schrieb nach dessen Tod seine Memoiren. Wairy verstarb in Breteuil.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daniel Delattre, Emmanuel Delattre: L’Eure, les 675 communes. Editions Delattre, Grandvilliers 2000, S. 53f. (französisch)
  2. Palmarès des villes et villages fleuris. Conseil National des Villes et Villages Fleuris, abgerufen am 14. August 2011 (französisch).
  3. Breteuil in der Base Mérimée des Ministère de la Culture (französisch) Abgerufen am 14. August 2011
  4. L'association Richard Baret et l'institut de Breteuil (französisch)
  5. Franck Beaumont, Philippe Seydoux: Gentilhommières des pays de l'Eure. Editions de la Morande, Paris 1999, ISBN 978-2902091317, S. 318f. (französisch)
  6. Breteuil auf der Webseite der stations vertes (französisch) Abgerufen am 2. November 2009
  7. http://www.quid.fr/communes.html?mode=detail&id=15626 breteuil auf quid.fr (französisch) Abgerufen am 2. November 2009, seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.

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