Breže

Breže
Wappen Karte
Wappen von Friesach
Friesach (Österreich)
DEC
Friesach
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Sankt Veit an der Glan (SV)
Fläche 120,83 km²
Koordinaten 46° 57′ N, 14° 25′ O46.952514.409722222222634Koordinaten: 46° 57′ 9″ N, 14° 24′ 35″ O
Höhe 634 m ü. A.
Einwohner 5.179 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 43 Einwohner je km²
Postleitzahl 9360
Vorwahlen 0 42 68
Gemeindekennziffer 2 05 05
AT213
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Fürstenhofplatz 1
9360 Friesach
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Josef Kronlechner (SPÖ)
Gemeinderat (2009)
(23 Mitglieder)
12 SPÖ, 5 LSM, 3 BZÖ, 2 BFF,1 FPÖ

Friesach (slowenisch: Breže) ist eine Stadtgemeinde im Norden Kärntens. Sie ist die älteste Stadt Kärntens und für ihre heute noch gut erhaltenen mittelalterlichen Bauwerke, wie die Stadtbefestigung samt wasserführendem Stadtgraben, bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt 45 km nördlich von Klagenfurt an der Metnitz nahe der Grenze zur Steiermark. Die Ausläufer der Gurktaler Alpen ergeben die Basis für die Befestigungsanlagen im Westen.

Blick vom Virgilienberg auf das Stadtzentrum
Zentrum mit Stadtbrunnen
Stadtgraben mit Zinnenringmauer aus dem 13. Jahrhundert
Romanisch-spätgotische Stadtpfarrkirche
Dominikanerkirche und ehemaliges Dominikanerkloster
Kirchenruine Virgilienberg
Burgruine Petersberg und Peterskirche

Gemeindegliederung

Friesach ist in die drei Katastralgemeinden Friesach, St. Salvator und Zeltschach gegliedert und umfasst folgende 43 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):[1]

  • Dörfl (11)
  • Dobritsch (17)
  • Engelsdorf (460)
  • Friesach (2.238)
  • Gaisberg (72)
  • Grafendorf (229)
  • Guldendorf (8)
  • Gundersdorf (6)
  • Gunzenberg (11)
  • Gwerz (63)
  • Harold (21)
  • Hartmannsdorf (11)
  • Hundsdorf (10)
  • Ingolsthal (128)
  • Judendorf (49)
  • Kräuping (20)
  • Leimersberg (17)
  • Mayerhofen (19)
  • Moserwinkl (29)
  • Oberdorf I (36)
  • Oberdorf II (19)
  • Olsa (420)
  • Pabenberg (49)
  • Reisenberg (24)
  • Roßbach (47)
  • Sankt Johann (124)
  • Sankt Salvator (629)
  • Sankt Stefan (82)
  • Sattelbogen (8)
  • Schratzbach (47)
  • Schwall (62)
  • Silbermann (16)
  • Staudachhof (59)
  • Stegsdorf (29)
  • Timrian (17)
  • Wagendorf (8)
  • Wels (9)
  • Wiegen (9)
  • Wiesen (11)
  • Zeltschach (156)
  • Zeltschachberg (16)
  • Zienitzen (139)
  • Zmuck (27)

Geschichte

Der Ort wurde 860 erstmals urkundlich erwähnt: In diesem Jahr schenkte Ludwig der Deutsche dem Salzburger Erzbischof Adalwin den Gutshof „Hof-Friesah“. Südöstlich dieses Hofes gründete Graf Wilhelm zwischen 1016 und 1028 aufgrund eines durch König Konrad II. verliehenen Privilegs einen Markt, der allerdings rund 100 Jahre später, zwischen 1124 und 1130 wieder aufgegeben wurde.

Durch seine günstige Lage an einer der Haupthandelsrouten zwischen Wien und Venedig stieg der Markt im Mittelalter schnell zu einem wichtigen Handelszentrum auf. Der Ort war ein Hauptstapelplatz im Italienverkehr. So wurde der Markt im Jahre 1215 zur Stadt erhoben. Seine Blütezeit erlebte Friesach unter Erzbischof Eberhard II. (1200-1246) und entwickelte sich zur zweitgrößten Stadt des Erzstiftes Salzburg und zur wichtigsten Stadt Kärntens. Die Erzbischöfe prägten erstmals 1130 den Friesacher Pfennig, der über zwei Jahrhunderte überregionales Zahlungsmittel bis nach Ostungarn blieb. Das in der Münze verwendete heimische Silber wurde aus dem nahen Zeltschach gefördert.

Friesach war nicht nur ein Wirtschaftszentrum, sondern auch ein religiöses Zentrum dieser Zeit. So ließen sich die Salzburger Erzbischöfe eine Residenz in Friesach bauen und auch zahlreiche kirchliche Orden siedelten sich an. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt als Folge von Auseinandersetzungen der Salzburger Erzbischöfe mit den Habsburgern und mit Böhmen innerhalb weniger Jahrzehnte dreimal erobert, geplündert und durch Brandschatzung zerstört.

Die Stadt blieb bis 1803 im Besitz der Salzburger Erzbischöfe, verlor aber zusehends an Bedeutung und konnte an die wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit während des Mittelalters nicht mehr anknüpfen.

Seit sich Friesach 1850 als politische Gemeinde konstituiert hatte, wurde sie in ihrem Umfang mehrfach verändert. Vom ursprünglichen Gemeindegebiet spalteten sich die Katastralgemeinde Töschelsdorf (1873) sowie Zeltschach (1890) und Micheldorf (1892) ab. Anlässlich der Gemeindestrukturreform wurden 1973 die bis dahin eigenständigen Ortsgemeinden St. Salvator, Zeltschach und Micheldorf eingemeindet, letztere verselbständigte sich 1992 wieder.

Die Kärntner Landesausstellung des Jahres 2001 unter dem Motto „Schauplatz Mittelalter“ zeigte als zentrales Thema die Stadt im Mittelalter, was nachhaltige Impulse für den Tourismus zur Folge hatte.

Bevölkerung

Friesach hat (Stand 2001)[1] 5.462 Einwohner, davon sind 96,2 % österreichische Staatsbürger. 89,8 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, 2,6 % zur evangelischen Kirche und 1,5 % zum Islam. 4,8 % der Bevölkerung ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Friesacher Burghofspiele

Museen

  • Stadtmuseum am Petersberg

Bauwerke

  • Burganlage am Petersberg mit 28 m hohem Bergfried
  • Burgruine Rotturm
  • Fürstenhof mit historischem Getreidespeicher
  • Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus
  • Deutschordenskirche
  • Dominikanerkirche und ehemaliges Kloster der Dominikaner

Chöre

  • Burgenchor Friesach
  • MGV Friesach
  • Regenbogenchor Zeltschach

Musik

  • Musikschule Friesach
  • Stadtkapelle Friesach
  • Musikfreunde Friesach

Wirtschaft und Infrastruktur

Friesach verfügt über klein- und mittelständische Unternehmen im Bereich der metallverarbeitenden und Textilindustrie. Das Deutsch-Ordens-Krankenhaus und Einrichtungen der Kärntner Caritas, wie das Hemma-Haus, reflektieren die Bedeutung des sozialen Dienstleistungsbereichs. Das Stadtgebiet ist geprägt von einer Vielzahl kleiner, am Tourismus orientierter Betriebe.

Politik

Stadtrat und Bürgermeister

Der Stadtrat (Stadtregierung) besteht aus sechs Mitgliedern. Direkt gewählter Bürgermeister ist Josef Kronlechner (SPÖ).[2]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 23 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[3]

  • 12 SPÖ
  • 5 LSM (Liste Siegfried Moser)
  • 3 BZÖ
  • 2 BFF (Bürgerforum Friesach)
  • 1 FPÖ

Wappen

Das Wappen von Friesach beruht auf dem ältesten erhaltenen Siegel an einer Urkunde aus dem Jahr 1265. Es zeigt in stark stilisierter Form die Friesacher Stadtbefestigung mit dem Olsator in der Mitte, dem Neumarkter und St. Veiter Tor an den Seiten, sowie den Rotturm hinten. Die Fahne von Friesach ist rot-weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Literatur

  • Herbert Ban: Ein Pfennig des Gurker Bischofs Heinrich I. und seine Auswirkung auf die Zuordnung der erzbischöflichen Gepräge in Friesach. Verlag Verein "Freunde der Salzburger Geschichte", Salzburg 1996
  • H. Braumüller: Geschichte der Stadt Friesach. 1926
  • Robert Gratzer: Friesach - Die bewegte Geschichte einer bedeutenden Stadt. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1986, ISBN 3-85366-484-9
  • Hubert Hauser: Illustrierter Führer durch die Stadt Friesach (Kärnten) und deren Umgebung - nebst geschichtlichen Daten vom Jahre 860 bis 1905. Eigenverlag, Verlagsort Friesach, 1905
  • Peter Franz Hirner: Landesausstellung Friesach 1999 - die Stadt im Mittelalter. Technische Universität Graz (Diplom-Arbeit), 1994
  • Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Friesach. Bearb. v. Barbara Kienzl, Gerhard Seebach, Ulrike Steiner. Schroll, Wien 1991 (=Österreichische Kunsttopographie, Bd. LI).
  • Heinrich Gressel: Friesach. Chronik der ältesten Stadt in Kärnten. Eigenverlag, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-200-01169-4

Einzelnachweise

  1. a b Alle statistischen Angaben laut Gemeindedaten, Stand Volkszählung 2001 der Statistik Austria
  2. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 19. März 2009
  3. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 19. März 2009

Weblinks


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