Brieselang

Brieselang
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Brieselang
Brieselang
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Brieselang hervorgehoben
52.5833333333331330
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Havelland
Höhe: 30 m ü. NN
Fläche: 44,39 km²
Einwohner:

10.854 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 245 Einwohner je km²
Postleitzahl: 14656
Vorwahlen: 033232, 033234, 03321
Kfz-Kennzeichen: HVL
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 036
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Markt 3
14656 Brieselang
Webpräsenz: Gemeinde Brieselang
Bürgermeister: Wilhelm Garn (CDU)
Lage der Gemeinde Brieselang im Landkreis Havelland
Brieselang Dallgow-Döberitz Falkensee Friesack Gollenberg (Havelland) Großderschau Havelaue Ketzin/Havel Kleßen-Görne Kotzen (Havelland) Märkisch Luch Milower Land Mühlenberge Nauen Nennhausen Paulinenaue Pessin Premnitz Rathenow Retzow Rhinow Schönwalde-Glien Seeblick Stechow-Ferchesar Wiesenaue Wustermark BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Brieselang ist eine Gemeinde im Osten des Landkreises Havelland in Brandenburg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt 15 Kilometer westlich vor Berlin-Spandau am Schnittpunkt von Berliner Autobahnring, Havelkanal und Bahnlinie Berlin-Hamburg innerhalb des Berliner Urstromtals. Bis zum Zentrum Berlins sind es etwa 30 Kilometer. Die Gemeindeteile Bredow und Zeestow befinden sich jedoch bereits an den Hängen der Nauener Platte, die das Urstromtal südlich begrenzt. Bis zur Landeshauptstadt Potsdam sind es 25 Kilometer. In unmittelbarer Nähe am Südostrand der Gemeinde befindet sich der Nymphensee, einer der saubersten Seen Brandenburgs.

Nachbargemeinden

Schönwalde-Glien, Falkensee, Wustermark, Nauen.

Gemeindegliederung

Brieselang umfasst die Altgemeinde Brieselang (Kernort mit ca. 83 Prozent der Einwohner) und die 2003 eingemeindeten Ortsteile Bredow und Zeestow.

  • Zeestow wurde 1346 als Zcesto erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom Personennamen Tschest ab.[2]

Geschichte

Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1315 unter dem Wendischen Namen „Brisenlank“ („Birkenlande“) als vorgelagerte Befestigungsanlage des Amtes Vehlefanz. 1315 bekam die Stadt Nauen vom Markgrafen Woldemar die Holzungsgerechtigkeit „inter paludes seu mericas dictas Zuzen et Brisenlank super totum Glyn usque ad terram Bellin“[3] verliehen (siehe auch: Der Zootzen). Der Ortsteil Bredow wurde bereits 1208 im Zusammenhang mit einem Pfarrer Dietrich zu Bredow erwähnt. 1309 verlieh der Markgraf Woldemar dem Vogt Matthias von Bredow zu Rathenow für 206 Mark Silber das Dorf Bredow, bis auf sechs Hufen die einem Herrn von Brösicke (Braseke) gehörten.[4]

Erst 1925 wurde Brieselang als selbständige Landgemeinde gegründet. Ihr Name geht auf die Landschaftsbezeichnung zurück, die auch Theodor Fontane in seinen Reiseerzählungen erwähnt. Der kleine Ortsteil Alt-Brieselang wird den meist aus Berlin stammenden Ansiedlern den Namen vorgegeben haben, die in der damals feuchten Gegend mit den großartigen Eichenwäldern eine Bleibe im Grünen für ihre Familien auf der Flucht vor den Berliner Mietskasernen suchten. Diese meist von "Stadtflüchlingen" ausgehende Besiedlung auf relativ kleinen Parzellen führte bis heute zu der ausgedehnten Eigenheimstruktur der großen Landgemeinde, die ein reges Vereinsleben entwickelt hat.

Eingemeindungen

Am 26. Oktober 2003 wurden Bredow und Zeestow eingemeindet.[5]

Demographische Entwicklung

Die Einwohnerzahl entwickelte sich wie folgt:[6]

Datum Brieselang Bredow Zeestow
1. Dezember 1875 414 400 361
16. Juni 1925 1.091 1.027 398
31. Dezember 1989 4.388 632 198
31. Dezember 1996 5.141 595 251
31. Dezember 2000 7.936 646 391
31. Dezember 2002 8.535 670 552
31. Dezember 2003 10.067
31. Dezember 2004 10.343
31. Dezember 2005 10.457
31. Dezember 2007 10.667
31. Dezember 2008 10.794

Politik

Das Rathaus, Oktober 2009

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 22 Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister.

  • Bürger für Brieselang: 6 Sitze
  • SPD: 5 Sitze
  • FDP: 5 Sitze
  • Die Linke: 4 Sitze
  • CDU: 2 Sitze

(Stand: 31. August 2009)

Bürgermeister

In einer Stichwahl am 16. November 2003 wurde Wilhelm Garn für acht Jahre zum hauptamtlichen Bürgermeister in Brieselang gewählt. 2011 wurde Wilhelm Garn wieder für acht Jahre gewählt.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde (siehe oben) wurde am 12. Juni 2006 genehmigt.

Blasonierung: „Auf einem blauen Wellenschildfuß, belegt mit dem Wappen von Bredow (in Silber ein roter Steigbaum mit drei Quersprossen), in Silber zwei Birken mit natürlichem Stamm, grüner Krone und grünen Kätzchen.“[7]

Wappen der eingemeindeten Ortsteile

Wappen von Bredow
Wappen von Zeestow

Die Wappen von Bredow und Zeestow

Flagge

»Die Flagge kann an einem Querholz, an einem Längsholz und als Banner verwendet werden. Bei der Aufhängung an einem Querholz ist die Fahne durch zwei gleich große waagerecht angeordnete Streifen in den Farben grün und weiß geteilt. Die Farbe Grün befindet sich in der oberen Hälfte. Das Gemeindewappen ist in der Mitte stehend angeordnet und überlappt beide Farben. Bei der Anbringung an einem Längsholz sind die Farben senkrecht angeordnet, wobei die Farbe Grün dem Mast zugewandt ist. Das Wappen steht mittig. Als Banner sind die Farben grün und weiß senkrecht angeordnet, wobei die Farbe Grün sich an der linken Seite befindet. Das Wappen steht mittig.«[8]

Sehenswürdigkeiten

Aufgrund der recht kurzen Bebauungsgeschichte der Kerngemeinde gibt es nur wenige historische Bauten. Für am Siedlungsbau Interessierte bietet Brieselang einen guten Überblick über die Siedlungsformen, Baustile und architektonischen Ausformungen des Eigenheimbaus seit den 1920er Jahren bis in die Gegenwart.

Das ehemalige Atelier von Hans Klakow

In der Liste der Baudenkmale in Brieselang stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Brieselang verfügt über einen Bahnhof an der Berlin-Hamburger Bahn. Die Fahrtzeiten mit der Regionalbahn nach Berlin-Spandau betragen etwa 15 bis 20 Minuten (zweimal stündlich), weiter einmal stündlich nach Berlin-Zoologischer Garten etwa 25 bis 33 Minuten und zum Ostbahnhof 42 bis 50 Minuten. Die Linien der Havelbus Verkehrsgesellschaft verbinden Brieselang mit Falkensee (Linie 656), Nauen (Linie 667) und Wustermark (Linie 649).

Brieselang besitzt darüber hinaus eine eigene Autobahnanschlussstelle zum "Berliner Ring" (A 10). Über die A 10 können die Landeshauptstadt Potsdam in etwa 30 Minuten, das Berliner Stadtautobahnnetz und auch die unmittelbar westlich von Berlin anschließenden Autobahnen nach Rostock und Hamburg, Magdeburg und Leipzig kurzfristig erreicht werden. Schließlich umfließt der Havelkanal durch den Ort von Nordosten bis Südwesten, in der Höhe Ortsmitte wurde beidseitig ein Sportboothafen mit ca. 60 Liegeplätzen angelegt.

Ansässige Unternehmen

  • Rigips GmbH
  • alu-druckguss Brandenburg
  • BRUSS Werk Brieselang

Bildung

In Brieselang gibt es drei Schulen:

  • Robinson-Grundschule
  • Zeebr@-Grundschule
  • Hans-Klakow-Oberschule Brieselang

Vereine (Auswahl)

  • Bürgerforum Brieselang
  • Badminton Brieselang e. V.
  • Kunstverein Brieselang e. V.
  • SV Grün Weiß Brieselang e. V.
  • TTG Brieselang 2002 e. V.
  • Sportclub Amida
  • BürgerBus Brieselang e. V.
  • SG Brieselang e. V.
  • Tauch-Club Brieselang/Spandau 92 e. V.

Kulturleben

  • Bildhauerwerkstatt Atelier Wolle
  • Märkischer Künstlerhof
  • Freie Brandenburger Kunstakademie mit Kunstkaufhaus
  • Theater Phönix
  • Kleines Theater Brieselang e. V.

Kirche

  • Evangelische Kirche Brieselang (1931), Architekt: Rettig (Kladow)
  • Katholische Kirche St. Marien (1970); Fenster mit modernem Glaskunstzyklus „Maria“ des Berliner Künstlers Andreas Wolff (2010)
  • Dorfkirche Zeestow (1850), Umbau zur Autobahnkirche (2011)

Persönlichkeiten

  • Hans Klakow (1899–1993) - Atelier Hans Klakow
  • Rudolf Peschel (1931–1989), Maler
  • Hilde Benjamin (1902–1989) - Ministerin der Justiz in der DDR
  • Charlotte Krause (*1930) - Lehrerin, Heimatdichterin

Weblinks

 Commons: Brieselang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Märkische Oderzeitung, 4. Oktober 2006, S. 11
  3. Gerd Heinrich: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 10, Berlin und Brandenburg, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1995, Seite 407, ISBN 978-3-520-31103-0
  4. Gerd Heinrich: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 10, Berlin und Brandenburg, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1995, Seite 146, ISBN 978-3-520-31103-0
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  6. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) - Beitrag zur Statistik - Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg von 1875 bis 2005 - Landkreis Havelland vom Dez. 2006
  7. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  8. Hauptsatzung der Gemeinde Brieselang § 2, Abs.3 (PDF)

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