Bronnweiler

Bronnweiler
Bronnweiler
Ehemaliges Gemeindewappen von Bronnweiler
Koordinaten: 48° 27′ N, 9° 8′ O48.4497222222229.1394444444445466Koordinaten: 48° 26′ 59″ N, 9° 8′ 22″ O
Höhe: 466–514 m ü. NN
Fläche: 1,19 km²
Einwohner: 1.051 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1977
Postleitzahl: 72770
Vorwahl: 07072

Bronnweiler ist mit seiner Gemarkungsfläche von 119 Hektar der kleinste von 12 Stadtteilen (Bezirken) der Kreisstadt Reutlingen im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Bronnweiler liegt rund zehn Kilometer südwestlich der Stadt Reutlingen am Rand der Schwäbischen Alb. Die unmittelbare Umgebung Bronnweilers zählt zum Stufenland des mittleren Braunjuras. In die durch die Blaukalkstufe (Braunjura-Gamma) gebildete Verebnungsfläche hat sich die Wiesaz eingeschnitten. In diesem Tal der Wiesaz entstand die Ansiedlung. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 230, sie verbindet den Ort mit den nächsten Nachbargemeinden Gönningen und Gomaringen.

Geschichte

Bronnweiler wird erstmalig um 1100 im Hirsauer Codex erwähnt und die Größe, abgesehen von einem Herrenhof, mit vier Anwesen angegeben. Egilolf von Pfullingen schenkte dem Kloster Hirsau fünf Huben (niederdeutsch "Hufe") in dem Weiler. Im 13. Jahrhundert waren die Herren von Stöffeln die größten Grundherren. Um 1280 verkauften die Herren von Stöffeln ihren Weiler samt Kirche an die Johanniter von Hemmendorf. Bis 1802 war Bronnweiler ein Bestandteil der Freien Reichsstadt Reutlingen. Danach wurde der Ort eine selbstständige Landgemeinde des Oberamtes bzw. Landkreises Reutlingen. Zum 1. Januar 1971 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Reutlingen.

Die Marienkirche

Die Marienkirche

Die Kirche in Bronnweiler besteht aus einem romanischen Saalbau aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhundert und einem Chor im gotischen Stil, dessen Grundstein 1415 gelegt wurde. Aus dieser Zeit des beginnenden 15. Jahrhundert stammt auch der Turm. Der spätgotische Chor ist baugeschichtlich insofern bemerkenswert, als er eine Verwandtschaft mit Bauten der schwäbisch-böhmischen Parlerschule zeigt.

Kirche und Pfarrei sind 1275 erstmals erwähnt.

Während der Renovierung 1968 wurde die Kirche archäologisch untersucht. Dabei ergab sich, dass der bestehende romanische Saalbau zwei Vorgänger hatte. Geringe Fundamentreste weisen auf einen Kirchbau aus Holz aus dem 7./8. Jahrhundert und einen Bau aus Stein aus dem 9. Jahrhundert hin.

Der aufwändige Bau und die reiche Ausstattung der Kirche stehen im Zusammenhang mit einer Marienwallfahrt.

Bemerkenswert ist die Innenausstattung: Wandmalereien aus romanischer und gotischer Zeit, das Chorgestühl um 1500 und der achteckige romanische Taufstein.

Sonstiges

Die Friedenslinde

Vier denkmalgeschützte Bäume stehen auf der Bronnweiler Markung: Ein Riesenmammutbaum und drei Linden. Der Mammutbaum (Wellingtonie - Sequoiadendron giganteum) befindet sich direkt an der Außenmauer des Chores der Marienkirche, herangezogen um 1860 aus Samen aus der Türkei auf Veranlassung von König Wilhelm I. Die Friedenslinde steht weithin sichtbar und landschaftsprägend auf einem sonst kahlen Rundhügel über dem Ort, gepflanzt 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg. Ebenso über der Ortschaft stehen die beieinander stehenden Bäume Schillerlinde (1905) und Lutherlinde (1917)

Literatur

  • Der Landkreis Reutlingen Band II, Hrsg.: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Reutlingen, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997
  • Die Marienkirche zu Bronnweiler - ein Wegweiser, Hrsg.: Christoph Duncker (ohne Ausgabejahr/um 1971)
  • Heinz Reiff: Bronnweiler am Webstuhl der Zeit, Hrsg.: Bezirksamt Bronnweiler 2003

Weblink


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