A Man for All Seasons

A Man for All Seasons
Filmdaten
Deutscher Titel: Ein Mann zu jeder Jahreszeit
Originaltitel: A Man for All Seasons
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1966
Länge: 118 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Fred Zinnemann
Drehbuch: Robert Bolt
Produktion: Fred Zinnemann
Musik: Georges Delerue
Kamera: Ted Moore
Schnitt: Ralph Kemplen
Besetzung

Ein Mann zu jeder Jahreszeit ist die Verfilmung der Lebensgeschichte von Thomas Morus. Der Film wurde 1966 unter der Regie von Fred Zinnemann gedreht und basiert auf dem Bühnenstück Thomas Morus (Originaltitel: A Man For All Seasons) von Robert Bolt, der auch das Filmdrehbuch verfasste. Das Filmdrama berichtet über den Gewissenskonflikt, in dem Thomas Morus sich befand, als er zu Gunsten des Königs seine religiösen Ansichten vergessen und Heinrich den VIII. als Oberhaupt der englischen Kirche anerkennen sollte.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Thomas Morus gilt in England als einer der gerechtesten und weisesten Richter. Er ist ein Vertrauter König Heinrichs des VIII. Dieser war für seine vielen Frauenbekanntschaften im ganzen Land bekannt. Als Lordkanzler Kardinal Wolsey stirbt, macht der König Morus zu dessen Nachfolger. König Heinrich beabsichtigt, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, die die Witwe seines Bruders ist, um seine Geliebte Anne Boleyn zu heiraten. Morus soll nun sein Einverständnis geben und die Trennung als richtig anerkennen. Doch das würde gegen seine religiöse Einstellung verstoßen und Morus weigert sich vor den Papst zu treten und diesen von der Ehe mit Anne Boleyn zu überzeugen. Also macht sich der König einfach selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche und kann so schließlich noch einmal heiraten.

Im ganzen Land werden zur selben Zeit die Menschen dazu gebracht einen Eid abzulegen, der zeigt, dass sie hinter dem König und seinem Vorhaben stehen. Doch auch in diesem Punkt bleibt Morus standhaft, auch wenn Staatssekretär Cromwell versucht ihn zu überreden. Im Film wird der Gewissenskonflikt in dem Morus sich befindet, dadurch deutlich gemacht, dass er einfach gar nichts mehr sagt. Da die neuen staatlichen Gesetze den göttlichen widersprechen, sieht Morus sein Schweigen als einzige Lösung. Doch dies wird im ganzen Land als Missbilligung angesehen. Freunde von Morus versuchen immer noch ihn dazu zu bringen den Eid abzulegen, doch schließlich brechen Intrigen auf ihn ein, die ihn in den Tower und später in den Kerker bringen. Richard Rich, der immer zu Thomas Morus aufgesehen hatte, verrät ihn an den König . Vor dem Staatsgericht wird er zum Tode verurteilt. Und doch, obwohl er seine Familie, die er sehr liebt, verlieren wird, weigert er sich immer noch gegen sein Gewissen zu handeln. 1535 fällt sein Haupt unter den Augen des Königs, da er ihn nicht an Stelle des Papstes als Oberhaupt der englischen Kirche anerkannt hat.

Kritiken

  • „Innerhalb solcher fantastischer Szenenbilder, wie England sie nur selbst anbieten könnte um die Farbe und den Glanz der 16.-Jahrhundert-Inszenierung des Stückes zu übermitteln und mit Paul Scofield, der Sir Thomas so superb spielt wie auf der Bühne, hat Mr. Zinnemann die Essenz dieses Dramas in solch malerischer Hinsicht kristallisiert, sogar dessen dynamische Abstraktionen.“ - Bosley Crowther, New York Times [1]
  • „Regisseur Fred Zinnemann, dem so wesentliche Filme wie «Menschen am Sonntag», «12 Uhr mittags» und «Verdammt in alle Ewigkeit» zu danken sind, inszenierte im Sinne des Autors ein großes Charakterbild [...] Die Gestalt seines Thomas Morus (hervorragend besetzt mit dem englischen Shakespeare-Darsteller Paul Scofield) gewinnt ihre Konturen nicht nur durch das beispielhafte Unterspielen Scofields, sondern in gleichem Maße durch die Glaubwürdigkeit seiner Gegenspieler…“ - film-dienst 1967 [2]
  • " Fesselnder Film (...), der den Gewissenskampf und die tapfere und aufopferungsbereite Entscheidung seines Helden glaubwürdig macht (...). Hervorragende schauspielerische Leistungen." - Lexikon des internationalen Films [3]
  • "Den Machtkampf beider Männer und ihre Prinzipien schildert dieses opulente, mit sechs „Oscars“ gewürdigte Epos von Zinnemann allzu prachtverliebt, jedoch in zugespitztem Dialog und im Spiel beeindruckend." (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ [4]

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.

Auszeichnungen

Bei der Verleihung der Golden Globe Awards am 15. Februar 1967 im Ambassador Hotel in Los Angeles konnte sich Ein Mann zu jeder Jahreszeit in vier von fünf Kategorien durchsetzen, darunter bestes Filmdrama, Regie, Drehbuch und Paul Scofield als bester Hauptdarsteller in einem Drama. Als einer der Favoriten auf die Oscar-Verleihung führte das Historiendrama dementsprechend das Feld der Anwärter mit acht Nominierungen mit an, hinter Mike Nichols Regiedebüt Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (13 Nominierungen). Bei der Verleihung der Academy Awards am 10. April 1967 (offizielle Zählung 1968) im Santa Monica Civic Auditorium in Los Angeles konnte Ein Mann zu jeder Jahreszeit seiner Favoritenrolle gerecht werden und gewann den Oscar in sechs Kategorien, darunter bester Film, Regie, Hauptdarsteller (Scofield) und für das beste adaptierte Drehbuch. Damit avancierte Zinnemanns Werk zum erfolgreichsten Film des Abends noch vor Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (5 Siege) und John Frankenheimers Rennfahrer-Drama Grand Prix (3 Siege), das in den technischen Kategorien triumphieren konnte. Ein Jahr später setzte das Historiendrama seinen Siegeszug mit dem Gewinn des wichtigsten britischen Filmpreises, dem BAFTA-Award, in sieben Kategorien fort.

Oscar 1967

  • Bester Film
  • Beste Regie
  • Bester Hauptdarsteller (Paul Scofield)
  • Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Beste Kamera – Farbe
  • Beste Kostüme – Farbe
    • nominiert in den Kategorien
      • Bester Nebendarsteller (Robert Shaw)
      • Beste Nebendarstellerin (Wendy Hiller)

BAFTA-Award 1968

  • Bester Film
  • Bester britischer Film
  • Bester britischer Darsteller (Paul Scofield)
  • Bestes britisches Drehbuch
  • Beste britische Kamera – Farbe
  • Beste britische Kostüme – Farbe
  • Bestes Britisches Szenenbild – Farbe

Golden Globe 1967

  • Beste Film – Drama
  • Beste Regie
  • Bester Hauptdarsteller – Drama
  • Bestes Drehbuch
    • nominiert in der Kategorie
      • Bester Nebendarsteller (Robert Shaw)

Weitere

Kansas City Film Critics Circle Awards 1968

  • Bester Darsteller (Paul Scofield)
  • Bester Nebendarsteller (Robert Shaw)

Laurel Awards 1967

  • Bester Unterhaltungsfilm
  • 2. Platz in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einem Drama (Paul Scofield)
  • 4. Platz in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Wendy Hiller)

Internationales Filmfestival Moskau

  • Bester Darsteller (Paul Scofield)
  • Lobende Erwähnung (Fred Zinnemann)
  • nominiert für den Grand Prix als bester Film

National Board of Review 1967

  • Bester Film in englischer Sprache
  • Beste Regie
  • Bester Hauptdarsteller (Paul Scofield)
  • Bester Nebendarsteller (Robert Shaw)

New York Film Critics Circle Awards 1966

  • Bester Film
  • Beste Regie
  • Bester Darsteller (Paul Scofield)
  • Bestes Drehbuch

Writers' Guild of Great Britain 1968

  • Bestes britisches Drehbuch

Literatur

  • Robert Bolt: Thomas Morus (Originaltitel: A Man For All Seasons), in: Theater im S. Fischer Verlag I. S. Fischer, Frankfurt am Main 1962, 675 S.
  • Columbia Pictures presents Fred Zinnemann's film of A man for all seasons. [S.l.] : Columbia Pictures, 1966 (eng. Ausgabe)
  • Pauline Kael: Kiss kiss bang bang. Boston: Little, Brown, 1968 (eng. Ausgabe)
  • Bob Smithhouser: Movie nights for teens : 25 more movies to spark spiritual discussions with your teen. Wheaton, Ill. : Tyndale House, 2005. - ISBN 1-58997-215-5 (eng. Ausgabe)

Quellen

  1. Filmkritik von Bosley Crowther in der New York Times vom 13. Dezember 1966
  2. Filmkritik von P. F. G. im film-dienst 33/1967
  3. „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  4. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 544

Weblinks


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