Bruntal

Bruntal
Bruntál
Wappen von Bruntál
Bruntál (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Bruntál
Fläche: 3016 ha
Geographische Lage: 49° 59′ N, 17° 28′ O49.987517.462222222222409Koordinaten: 49° 59′ 15″ N, 17° 27′ 44″ O
Höhe: 409 m n.m.
Einwohner: 17.631 (2005)
Postleitzahl: 792 01
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 3
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Leoš Gregovský
Adresse: Nádražní 20
792 01 Bruntál
Website: www.mubruntal.cz

Bruntál (deutsch Freudenthal, lateinisch Vallis Gaudiorum, Vrudental) ist eine Bezirksstadt mit 17.631 Einwohnern (2005) im Nordosten der Tschechischen Republik und gehört zum Mährisch-Schlesischen Bezirk (Moravskoslezský kraj – bis 31. Dezember 2002 Nordmährischer Kreis/Severomoravský kraj). Sie liegt am östlichen Teil des Altvatergebirges und im Tal des Baches Černý potok.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bruntál wurde im Jahre 1213 gegründet und ist eine der ältesten böhmischen Königsstädte. Über Jahrhunderte war der Bergbau, vor allem der Abbau von Edelmetallen, sehr bedeutend für Stadt und Region – der Bergmann im Stadtwappen weist auf diese Zeit hin. Bis zur Vertreibung aufgrund der Beneš-Dekrete in den Jahren 1945 und 1946 war Freudenthal überwiegend von Deutschen bewohnt.

Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Freudenthal 9.676 Einwohner, am 17. Mai 1939 10.128 und am 22. Mai 1947 6.348 Einwohner.

Natur und Wirtschaft

Trotz einer Reihe ökologischer Probleme, die die Folgen unüberlegter Eingriffe in die Natur sind, gehört die Region Bruntál mit ihren Naturschönheiten zu den touristischen Attraktionen Mährisch-Schlesiens. Ihre Anziehungskraft wird durch einen hohen Bewaldungsgrad verstärkt, denn 45,8 % der Gesamtfläche des Bezirkes (1745 km²) sind von Wäldern bedeckt, die einen der größten Waldkomplexe in der Republik darstellen. Die ursprüngliche Bewaldung des Altvatergebirges bestand aus Buchenwäldern; in höheren Lagen gab es Nadelwälder. Im Gebirgswald gibt es Fichten, Tannen, Lärchen, Birken, Eschen, Buchen, Salweiden, Ebereschen, Bergahorn. Oberhalb der oberen Waldgrenze wachsen gepflanzte Krummholzkiefern. Das Kernstück des qualitativ besten Waldbestandes bilden die wertvollsten Partien des Altvatergebirges (Jeseníky) und der anliegenden Gebiete des Niederen Gesenkes (Nízký Jeseník). Es wird im Rahmen des Naturschutzgebietes Jeseníký auf einer Fläche von 740 km² geschützt.

Nach Februar 1948 kam es zu einer schrittweisen Stilllegung oder Enteignung von Betrieben mit örtlicher Bedeutung – Mühlen, Sägewerke, Schlachthöfe, Bierbrauereien, kleine Wasserkraftwerke, Kleingewerbe und die traditionelle Textilindustrie.

In den 1970er und 1980er Jahren entstanden ein Hydrometallurgiebetrieb, eine Kunststoffpresserei, Zentralwerkstätten, CSAO, ČSAD und andere. Im Bezirk wurde eines der größten Staatsgüter in der Republik geschaffen. Nach November 1989 kam es zum Vorteil der Dienstleistungen, Geschäfte und der Handwerksproduktion zu Änderungen in der Konzeption der Wirtschaftsentwicklung der Stadt.

Es formierte sich eine mittlere Unternehmerschicht, die dieses Gebiet privatisierte. Es wurden rekonstruiert die hussitische Kirche, die Gebäude der Berufsschule, die Kommerzbank.

Politik

Bürgermeister

  • 1817 bis 1833 Cyrill Riedel (1766-1839) Fabrikant
  • 1864 bis 1876 Anton Luft (1748-....) Fabrikant, Maschinenbau
  • 1887 bis 1888 Friedrich Kurzweil (1840-1912) Fabrikant
  • 1901 bis 1919 Wenzel Franz Olbrich (1846-1930) Fabrikant
  • 1919 bis 1922 Alois Plischke (1868-....)
  • 1923 bis 1938 Dr. Bayer
  • 1938 bis 1945 Walter Kindermann (1894-1959) Baumeister

Bruntáls Bürgermeister seit Ende 2006 ist Ing. František Struška (ČSSD; Sozialdemokraten). Die Stellvertreter sind Ing. Václav Mores (SNK; Partei der freien Kandidaten) und Bc. Petr Rys (Bruntál 2006-2010).

Sehenswürdigkeiten

Der historische Stadtkern einschließlich des Schlosses Bruntál wurde zur Denkmalzone erklärt. Zu den bekannten Denkmälern gehören die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, das Gabrielhaus, die Piaristische Kirche der Maria Trösterin mit Kloster, das Gesellschaftshaus, die Kapelle St. Michael, die Meldner-Villa und die Evangelische Kirche.

Im Südwesten der Stadt erhebt sich der Uhlířský vrch (Köhlerberg, 674 m), der Kegelrest eines erloschenen Vulkans, mit einer weithin sichtbaren Wallfahrts-Kirche „Maria Hilf“. Zu ihr führt eine fast zweihundert Jahre alte vierreihige Lindenallee.

Stadtgliederung

Ortsteile

  • Bruntál (Freudenthal)
  • Karlovec (Karlsberg)
  • Kunov (Kunau)

Katastralgebiete

  • Bruntál-město (Freudenthal-Stadt)
  • Karlovec (Karlsberg)

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

  • Joseph Franz Krones (1797–1832), Schauspieler
  • Bruno Hanns Wittek (1895–1935), Lyriker, Erzähler und Dichter
  • Friedrich Nather (1924–2009), Bauingenieur und Professor
  • Wolfgang Niesner (1925–1994), Graphiker
  • Hertha Scholz-Peschke (* 1929), Kunstschaffende
  • Wolfgang Peter Woseipka (* 1939), Bildender Künstler
  • Sigfried Held (* 1942), Fußballspieler- und trainer
  • Iva Bittová (* 1958), Musikerin und Schauspielerin

Weblinks


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