Brutknospen

Brutknospen

Brutkörper oder Brutknospen sind mehr- bis vielzellige Organe der Pflanzen, die der vegetativen, ungeschlechtlichen Vermehrung dienen. Eine allgemeine Bezeichnung für Organe der vegetativen Vermehrung ist auch Brutorgan[1].

Gemmen der Moose

Bei den Moosen finden sich auf dem Thallus, den Rhizoiden, dem Stämmchen oder den Blättchen zelluläre Ausgliederungen, die sich unter geeigneten Umständen auf ungeschlechtlichem Weg zu neuen Pflanzen entwickeln können. Bei den Laubmoosen der Familie Tetraphidaceae entstehen diese in besonderen Brutknospenbehältern. Beim Brunnenlebermoos werden sie in eigenen Brutbechern gebildet. Bei den Moosen werden diese Bildungen meist als Brutkörper oder Gemmen bezeichnet.[2]

Gemmen ist auch die Bezeichnung für bestimmte Dauerzellen der Pilze, wie Arthrosporen und Chlamydosporen.[2]

Bulbillen

Bulbillen oder Brutknospen sind speziell geformte Knospen an oberirdischen Organen von Gefäßpflanzen (Farn- und Samenpflanzen). Die Blätter sind häufig fleischig. Sie lösen sich bei Reife ab und bewurzeln sich. Sie werden an Blattachseln, an Blättern oder im Blütenstand gebildet.[1] Bei den Wurzelbulbillen nimmt die sproßbürtige Wurzel den größten Teil der Brutknospe ein, wie bei den Knospenknöllchen des Scharbockskrauts (Ranunculus ficaria). Diese sehr selten Samen tragende Pflanze vermehrt sich stark durch diese Brutknospen. Achsenbulbillen wie beim Knöllchen-Knöterich (Polygonum viviparum) beinhalten eine verdickte Sprossachse, an der sich kleine Würzelchen ausbilden. Die Brutknospen der Feuerlilie (Lilium bulbiferum) und der Zwiebel-Zahnwurz (Dentaria bulbifera) entstehen in den oberen Blattachseln und sind von Blättern in Form von Zwiebelschalen umschlossen.

Die Verbreitung von Pflanzen über vegetative Brutsprosse wird als Blastochorie bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. a b Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, S. 52. ISBN 3-8274-1398-2
  2. a b Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, S. 123. ISBN 3-8274-1398-2

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