Brück

Brück
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Brück
Brück
Deutschlandkarte, Position der Stadt Brück hervorgehoben
52.212.76666666666744
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Potsdam-Mittelmark
Amt: Brück
Höhe: 44 m ü. NN
Fläche: 85,71 km²
Einwohner:

3.623 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km²
Postleitzahl: 14822
Vorwahl: 033844
Kfz-Kennzeichen: PM
Gemeindeschlüssel: 12 0 69 076
Stadtgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Ernst-Thälmann-Str. 59
14822 Brück
Webpräsenz: www.amt-brueck.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Borgmann
Lage der Stadt Brück im Landkreis Potsdam-Mittelmark
Bad Belzig Beelitz Beetzsee Beetzseeheide Bensdorf Borkheide Borkwalde Brück Buckautal Golzow Görzke Gräben Havelsee Kleinmachnow Kloster Lehnin Linthe Linthe Michendorf Mühlenfließ Niemegk Nuthetal Päwesin Planebruch Planetal Rabenstein/Fläming Rosenau (Brandenburg) Roskow Schwielowsee Seddiner See Stahnsdorf Teltow Treuenbrietzen Wenzlow Werder (Havel) Wiesenburg/Mark Wollin Wusterwitz Ziesar Groß Kreutz BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Brück ist eine Stadt im Zentrum des Landkreises Potsdam-Mittelmark in Brandenburg und Sitz des Amtes Brück.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt Brück liegt zwischen den Städten Beelitz und Bad Belzig und besitzt bei einer Längenausdehnung von neun Kilometern eine Breite von nur wenigen hundert Metern. Eingebettet zwischen Zauche und Hohem Fläming gehört Brück zu dem dünn besiedelten, vornehmlich landwirtschaftlich geprägten Gebiet, das sich am Ausgang des Baruther Urstromtals in den Belziger Landschaftswiesen fortsetzt. Die Ortsteile Gömnigk und Trebitz liegen am Fluss Plane, der Ortsteil Baitz am Baitzer Bach. Nördlich von Brück liegt der Truppenübungsplatz Lehnin der Bundeswehr.

Geschichte

Die Herkunft des Stadtnamens wird – nicht ganz gesichert – zumeist der Stadt Brügge zugeordnet und stammt somit aus der Zeit des Landesausbaus durch die ersten askanischen Markgrafen, die im Zuge ihrer geschickten Siedlungspolitik insbesondere Flamen in das Land riefen. Nach den Flamen wiederum und ihren Dörfern, den Vlämlingen, erhielt der gesamte Landstrich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Namen Fläming. Brück erhielt trotz seiner geringen Größe bereits zwischen 1360 und 1374 das Stadtrecht. Die Stadt wurde seit dem Mittelalter von zwei Toren begrenzt, dem Berliner und Belziger Tor. Heute stehen nur noch Reste des Berliner Tores. Im 13. Jahrhundert entstand die heute noch erkennbare Zwei-Straßen-Anger-Siedlung mit der Sankt-Lambertus-Kirche.

Postmeilensäule in Brück von 1730

Brück blieb nicht lange unter brandenburgischer Hoheit, denn der Ort liegt in einem über Jahrhunderte umstrittenen Gebiet, dessen Besitz zwischen der Markgrafschaft Meißen, der Markgrafschaft Brandenburg und dem Erzbistum Magdeburg wechselte. Erst mit dem Wiener Kongress 1815 fiel Brück endgültig an Preußen. Bis zu diesem Zeitpunkt bildeten die Belziger Landschaftswiesen die Grenze zwischen dem Königreich Sachsen und der Mark Brandenburg und Brück die nordöstliche Grenzstadt. Eine Kursächsische Postdistanzsäule steht noch heute als beredtes steinernes Zeugnis der sächsischen Vergangenheit in Brück. Die strategische Bedeutung Brücks ergab sich aus der Enge im sumpfigen Urstromtal, die schon früh als Übergang vom Belziger Vorfläming zur Zauche genutzt wurde. Handelswege und eine Heerstraße, die eine nicht mehr vorhandene Burg sicherte, führten hier entlang.

Die örtliche Postmeilensäule ist die nördlichste der sächsischen überhaupt. Sie wurde im Jahr 1730 vor dem Belziger Tor aufgestellt. Nach einigen Umsetzungen und Restauration steht sie heute in der historischen Altstadt in der Mittelreihe.

Der sächsische Kanzler der Reformationszeit und Weggefährte Martin Luthers, Gregor Brück, wurde um 1483 in Brück geboren.

Von 1818 bis 1952 gehörte Brück zum Landkreis Zauch-Belzig, von 1952 bis 1993 zum Kreis Belzig und ab 1993 zum Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Am 18. Februar 1912 fand beim Flug von Bork nach Brück mit einem Flugzeug von Hans Grade die erste Luftpostbeförderung durch den Piloten Hermann Pentz statt.

Die Nationale Volksarmee hatte bis 1990 das Flugabwehrraketenregiment 1 „Anton Fischer“ in Brück stationiert. Ab 1991 war das Panzerbataillon 423 in Brück stationiert, bis es schließlich 2002 aufgelöst wurde.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 wurde Rottstock eingemeindet.[2] Am 1. Februar 1974 kamen Gömnigk und Trebitz hinzu.[2] Baitz und Neuendorf gehören seit dem 31. Januar 2002 zu Brück.[3]

Ortsgliederung

Brück und Umgebung im Jahre 1903
Landwirtschaftlicher Betrieb in Baitz
Ehemaliges Büdnergut Nr. 27 in Gömnigk
Torhaus in Trebitz

Ortsteile sind die Dörfer Baitz und Neuendorf. Gemeindeteile sind Gömnigk, Trebitz, Stromtal und Brück-Ausbau. Das ehemalige Dorf Rottstock, dessen Eingemeindung 1950 erfolgte[4], ist als südwestlicher Vorort vollständig in Brück aufgegangen.

Baitz

Baitz in alten Schreibweisen auch Boghetiz, Boycz oder Batz wurde 1313 erstmals urkundlich unter den Namen Boghetiz erwähnt. Es ist ein Straßendorf mit etwa 200 Einwohnern. In Baitz befindet sich die Naturschutzstation des rund 4.500 Hektar umfassenden Schongebietes Belziger Landschaftsweisen. Die Station ist gleichzeitig Außenstelle der Staatlichen Vogelschutzwarte des Landes Brandenburg in Buckow und hat sich insbesondere dem Schutz der stark gefährdeten Großtrappe (Otis tarda) verschrieben. Die naturräumliche Einbindung des Ortes und die Erfordernisse des Naturschutzes bestimmen heute zu einem großen Teil das Wirtschaftsleben des Dorfes.

Hauptartikel: Baitz

Gömnigk

Während Brück bereits außerhalb des Naturparks Hoher Fläming liegt, befindet sich das Straßendorf Gömnigk noch innerhalb des Großschutzgebietes kurz vor dem südöstlichen Rand des Naturschutzgebietes Belziger Landschaftswiesen am Fläminghauptfließ Plane. Der Fluss trieb in dem landwirtschaftlich geprägten Dorf zwei Wassermühlen an. Da einige mittelalterliche Geschichtsabschnitte Gömnigks, das 1251 erstmals erwähnt wurde, mit umfangreichem Quellenmaterial gut dokumentiert sind, lassen sich am Beispiel des Dorfes ländliche Entwicklungslinien in der Mark Brandenburg nachzeichnen. Dazu gehören Veränderungen in der ländlichen Sozialstruktur, die Auswirkung von Bränden auf die Fortschritte im Haus- und Hofbau und die Mühlengeschichte. Die Geschichte der Dorfschule enthält bewahrenswerte Aspekte zur Pädagogik im 19. und 20. Jahrhundert und zur finanziellen Ausstattung der Lehrer in dieser Zeit. Zudem verfügt Gömnigk über eine mittelalterliche Feldsteinkirche mit einem Fachwerk-Giebelturm.

Hauptartikel: Gömnigk

Neuendorf

Das Straßendorf liegt an der Bundesstraße 246 und hat etwa 280 Einwohner. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus 1337. 1375 wurde der Ort als Nyendorf prope Brugge erwähnt. Der Grund für die Namensgebung ist nicht bekannt. Das Dorf war bis 1582 im Besitz der Ritterfamilie von Ziegesar. Ab 1582 war es Besitz derer von Seelen, von 1599 bis 1690 derer von Bernewitz, dann bis 1726 im Besitz des Berliner Bürger Barth. Von 1726 – 1733 waren die Eigentümer Girschner, zwischen 1733 – 1737 ein Ludwig aus Magdeburg, danach die Familie Schmidt. Von 1830 - 1836 war es die Familie Kaehne, in deren Besitz es bis 1872 blieb. Bis 1815 war Neuendorf für Preußen von großer Bedeutung, da er der letzte Posten in der Märkischen Zauche in Richtung Sachsen war. Sehenswert ist die verputzte Feldsteinkirche, die als Baudenkmal geschützt ist. In der Kirche befindet sich eine Glocke, die aus 1690 stammen soll. 1839 wurde der Turm aufgesetzt, 1890 erfolgte eine Renovierung.

Hauptartikel: Neuendorf

Trebitz

Das Dorf mit etwa 250 Einwohnern gehört wie Baitz und Gömnigk zum Naturpark Hoher Fläming und liegt am südöstlichen Rand des Naturschutzgebietes Belziger Landschaftswiesen am Baruther Urstromtal. Der Kern des landwirtschaftlich geprägten Dorfes verläuft parallel zum Fläminghauptfließ Plane. Die älteste überlieferte schriftliche Erwähnung als villam trebegoz stammt aus dem Jahr 1251. Der Ortsname bedeutet Ort des Trebegost und ist nach einem slawischen Personennamen gebildet worden

Hauptartikel: Trebitz (Brück)

Politik

Nach der Kommunalwahl am 28. September 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung von Brück:[5]

Liste Pro Brück SPD Bürgerfraktion CDU Linke Fraktionslos
Sitze 7 3 2 2 2 1

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Feldsteinkirche Gömnigk, wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert
Meßturm II in Brück
(Koordinaten52.20388888888912.765555555556)
Meßturm III in Brück
(Koordinaten52.207512.765555555556)

In der Liste der Baudenkmale in Brück stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Schützenfest
  • Erntefest
  • Kaltblutpferderennen „Titanen der Rennbahn“[6]
  • Karneval
  • Weihnachtsmarkt
  • Osterfeuer
  • Brücker Weihnachtskalender.

Wirtschaft und Infrastruktur

2002 eröffnete der ADAC südlich von Brück ein Fahrsicherheitszentrum. Mit 25 Hektar Gesamtfläche, 6 Kilometern Streckenlänge und 14 Fahrmodulen ist das Fahrsicherheitszentrum die größte und modernste Anlage dieser Art in Europa.

Verkehrsanbindung

Brück liegt an der Bundesstraße 246 zwischen Beelitz und Bad Belzig. Die Bahnstrecke Dessau-Berlin (RE 7) führt durch das Gemeindegebiet. Die nahegelegene Bundesautobahn 9 ist über den Anschluss Brück zu erreichen.

Besonderheiten

In Brück betreibt die Deutsche Telekom AG einen Antennenmessplatz. Herausragendste Bauten dieses Messplatzes sind die beiden 1963 errichteten 54 Meter hohen Holztürme, die ohne Verwendung von Metallteilen hergestellt wurden. Sie dienen zur Aufnahme von auszumessenden Antennen.

Durch die metallfreie Konstruktion dieser Türme ist ein ungestörtes Ausmessen der Antennendiagramme möglich.

Ein dritter, 1958 errichteter Holzturm, der die Bezeichnung „Messturm I“ trug, wurde 1979 bei einem Brand zerstört.

Von 1965 bis 2000 existierte in Brück eine Kurzwellen-Versuchsantenne. Allerdings diente diese Antenne weniger dem Sendebetrieb, sondern eher dem Test der Witterungsbeständigkeit der Antennenmaterialien.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  4. Matthias Helle: Nachkriegsjahre in der Provinz - Der brandenburgische Landkreis Zauch-Belzig 1945 bis 1952. Dissertation, FU Berlin, 2008.
  5. Website Amt Brück
  6. http://www.titanenderrennbahn.de/

Weblinks

 Commons: Brück – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Belziger Landschaftswiesen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bruck — ([bɹɑk], engl.) ist: die Typbezeichnung einer Kombination aus Bus und Lkw (truck), siehe Kombinationsbus Bruck ist der Name folgender geografischer Objekte: Bezirk Bruck an der Leitha, ein Bezirk in Niederösterreich Bezirk Bruck an der Mur, ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Bruck — may refer to any of the following:People*Charles Bruck (1911 1995), Hungarian French conductor *Dietmar Bruck (born 1949), German footballer *Hermann Brück (1905 2000), German astronomer *Ludwig Bruck, Australian physician medical journalist… …   Wikipedia

  • BRUCK (C.) — Charles BRUCK 1911 1995 En France, pendant un quart de siècle, après la Libération, la radio nationale a joué un rôle considérable en faveur de la musique contemporaine, commandant et créant des partitions nouvelles de compositeurs français tout… …   Encyclopédie Universelle

  • Brück [2] — Brück, 1) Gregor (Pontanus, eigentlich Heintze), deutscher Staatsmann, geb. 1483 in Brück bei Wittenberg, gest. 20. Febr. 1557, studierte in Wittenberg und Frankfurt a. O. die Rechte und betrieb zuerst selbständig die Advokatur. Von Friedrich dem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Brück [2] — Brück, Gregorius, latinisiert Pontānus, eigentlich Heinse, kursächs. Kanzler, geb. 1483 oder 1486 in Brück bei Wittenberg, Kanzler des Kurfürsten Friedrich des Weisen, wirkte bes. 1530 zu Augsburg auf die Ausarbeitung der Augsburg. Konfession b …   Kleines Konversations-Lexikon

  • brück — brück·ner; os·na·brück; …   English syllables

  • Bruck [1] — Bruck, 1) (B. an der Leitha), Stadt im österreichischen Kreise unter dem Wiener Walde; 3000 Ew.; gräflich Harrach sches Schloß mit Park; deutsche Hauptschule, Baumwollenspinnerei, Fabrik von Maschinen. Hier 1260 Friede zwischen Ottokar, König von …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Bruck [2] — Bruck, Karl Ludwig, Freiherr v. B, geb. den 18. Oct. 1798 in Elberfeld, trat bei einem Kaufmann daselbst in die Lehre, conditionirte dann in Bonn u. besuchte einige staatswissenschaftliche Collegien an der dortigen Universität; gründete hierauf… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Brück [1] — Brück, 1) Stadt an der Plane, im Kreise Zauch Belzig des preußischen Regierungsbezirk Potsdam; Flachsbau, Tuch u. Leinweberei; 1300 Ew. B. wurde von den Niederländern erbaut, die unter Kaiser Friedrich I. od. Konrad III. vom Markgrafen Albrecht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Brück [2] — Brück, Christ., Sohn des kursächsischen Kanzlers Gregorius Pontanus, welcher 1530 die Auge. burgische Confession übergab; er wurde nach den Kanzler bei Herzog Johann Friedrich dem Mittlern von Gotha, bewirkte die Aufnahme Wilhelms v. Grumbach in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Brück [3] — Brück, in Rheinbaiern ansässige, 1515 in den Reichsadel u. 1779 in den Freiherrnstand erhobene Familie; Chef: Freiherr Ludwig Joseph, Sohn des 1831 verstorbenen Freiherrn Karl Theodor Franz de Paula, geb. 1812; ist baterscher Ministerialrath u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”