Buchenbach (Murr)

Buchenbach (Murr)
Buchenbach
Gewässerkennzahl DE: 238386
Lage Baden-Württemberg
Flusssystem Rhein
Abfluss über Murr → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle beim Königsbronnhof, Gemeinde Rudersberg
48° 53′ 30″ N, 9° 29′ 59″ O48.8916666666679.4997222222222425
Quellhöhe 425 m ü. NN[1]
Mündung unterhalb Burgstall in die Murr
48.9333333333339.3516666666667212.2

48° 56′ 0″ N, 9° 21′ 6″ O48.9333333333339.3516666666667212.2
Mündungshöhe 212,2 m ü. NN[2]
Höhenunterschied 212,8 m
Länge 23,3 km[3]
Einzugsgebiet 62,1 km²[4]

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Der Buchenbach ist ein linker Nebenfluss der Murr in Baden-Württemberg. Auf seinem etwa 23 km langen Lauf durchquert er hauptsächlich den Westen des Rems-Murr-Kreises und berührt zum Schluss den Landkreis Ludwigsburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Verlauf

Der Buchenbach entspringt am Nordrand der Berglen, des südwestlichen Teils des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Sein Quellgebiet liegt auf dem Höhenzug zwischen den Gemeinden Berglen und Rudersberg südlich des Weilers Königsbronnhof. Durch eine Klinge läuft er nach Westen ins Tal herab und durchquert in südlicher Richtung mehrere Ortsteile der Gemeinde Berglen, namentlich Rettersburg und Oppelsbohm. Das Buchenbachtal ist das zentrale Tal der Berglen, die sich hufeisenförmig darum gruppieren; zugleich ist der Buchenbach der Haupt-Abfluss der Berglen, da er zahlreiche kleine Wasserläufe von den östlichen und westlichen Hängen aufnimmt.

Nach etwa 7 km, beim Ortsteil Erlenhof, weicht der Buchenbach vor der Buocher Höhe in einem scharfen Knick nach Nordwesten aus und behält diese Richtung bis zur Mündung weitgehend bei. Bei Birkmannsweiler verlässt er die Berglen und tritt in die offenere Landschaft des Neckarbeckens ein. Im Winnenden markiert er die nördliche Begrenzung der Altstadt. Nach dem nächsten Ort, Leutenbach, erreicht der Buchenbach die tiefergelegenen Schichten des Muschelkalks und beginnt, sich in gewundenem Lauf in ein immer tieferes Tal einzugraben. Letzte Orte am Bach sind der Leutenbacher Ortsteil Weiler zum Stein und die Einzelsiedlung Steinächle, die bereits zum Landkreis Ludwigsburg gehört.

Bei Steinächle befindet sich auch die vorerst letzte, wenn auch kleine Straße über den Bach, dessen enges Tal sich auf den letzten 5 km immer weiter vertieft und nicht mehr für Siedlungen oder landwirtschaftliche Nutzung taugt. Dieser Abschnitt des Tals ist unter Naturschutz gestellt (siehe unten). Schließlich mündet der Buchenbach nach etwa 23 km Länge zwischen Burgstall und Kirchberg in die Murr; kurz zuvor wird er noch von der Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg überspannt.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Buchenbachs umfasst etwa 62 Quadratkilometer, womit er nach der Bottwar an zweiter Stelle unter den Nebenflüssen der Murr rangiert (an Länge übertrifft er sogar alle anderen). Das Einzugsgebiet liegt hauptsächlich in den Berglen und am Nordhang der Buocher Höhe, im Neckarbecken kann der Fluss dann sein Einzugsgebiet kaum noch vergrößern. Es fließen ihm zahlreiche kleinere Bäche zu, von denen aber nur die Steinach auf knapp über 4 km Länge kommt, alle anderen liegen darunter.

Das Einzugsgebiet des Buchenbachs ist vollständig von anderen direkten oder indirekten Nebenflüssen des Neckars umgeben. Angrenzende Einzugsgebiete sind das der Weißach und anderer Murrzuflüsse im Norden, der Wieslauf im Osten, der Rems im Süden und des Zipfelbachs im Südwesten.

Zuflüsse

Liste der größeren Zuflüsse von der Quelle bis zur Mündung. Namen bevorzugt nach der TK25, Verläufe und Längen nach LUBW-FG10.

Ursprung des Buchenbachs rund 700 m südöstlich des Rudersberger Weilers Königsbronnhof im beginnenden Wald neben dem Wiesenhanggewann Brunnen auf etwa 425 m ü. NN.

  • Rechter Zufluss auf dem Brunnen, von rechts unter dem östlichen Untreuhau, 0,5 km.
  • Bach aus der Dachsbauklinge, von links, 0,7 km.
  • Fronwiesenbach, von rechts nach dem Waldaustritt vom südöstlichen Ortsrand des Dorfes Öschelbronn der Gemeinden Berglen her, 1,1 km.
  • Weiherwiesenbach, von links kurz vor Rettersburg aus dem südlichen Waldgewann Königsbronn, 1,2 km.
  • Heutalbächle, von links am südlichen Ortsrand von Rettersburg, 1,3 km. Kommt aus einer Waldklinge zwischen Krummenbusch im Norden und Hagenbüchle im Süden.
  • Zipfelbach, von rechts wenige Schritte danach, 2,3 km. Entsteht in der Lochklinge westlich von Öschelbronn,
  • Heumahdenbächle, von rechts am nördlichen Ortsrand von Oppelsbohm, 0,7 km.
  • Rosenbach, von links am Südrand von Oppelsbohm, 2,2 km. Mit dem längeren linken Oberlauf Kottenbach, der südwestlich des Rudersberger Weilers Necklinsberg entsteht.
  • Steinach, von rechts beim Weiler Erlenhof, 4,0 km. Die Steinach entsteht östlich von Hößlinswart im Hangwald. Dicht an der Mündung ist die Nordwestkehre des Buchenbachs.
  • Zufluss aus der Burrklinge, von links kurz vor der Neumühle des Ortsteils Birkmannsweiler von Winnenden, 0,5 km.
  • Zufluss aus einem Waldhangbrunnen, von rechts an der südlichen Abfahrt von der L 1140 nach Birkmannsweiler, 0,5 km.
  • Buchenbächle, von rechts etwas dichter am Südende von Birkmannsweiler, 2,9 km. Entsteht am Waldrand östlich des Schulerhofes und fließt durch den Schlot.
  • Unterer Bach, von links durch Birkmannsweiler, 1,2 km. Oberhalb des Ursprungs am Hang südwestlich des Dorfes setzt sich die Talung in einem Büschel von Trockenklingen bergwärts fort, darunter Sturzklinge und Binsenklinge.
  • Brunnbächle, auch Baacher Bächlein, von rechts zwischen Birkmannsweiler und Höfen, 3,7 km. Fließt durch Baach, Ursprung in einer Klinge östlich des Hertmannsweiler Stöckenhofs.
  • Hertmannsweiler Bach, von rechts zwischen Höfen und Winnenden selbst, 3,6 km. Ursprung am Rand der nordöstlichen Flurbucht an der Winterhalde nordöstlich von Hertmannsweiler, das der Bach dann durchläuft.
  • Hambach, von links am Ostrand von Winnenden , 2,5 km. Der Bach zieht etwa die Hälfte seiner Länge parallel zum Buchenbach in dessen Aue, Ursprung zwischen Burkhardshof und Mülldeponie.

Anschließend durchquert der Buchenbach Winnenden und kommt dabei seinem linken Nachbarfluss Zipfelbach bis auf weniger als 500 m nahe.

  • Rotbach, von rechts im Südostteil des Dorfes Leutenbach der gleichnamigen Gemeinde, 3,0 km. Ursprung östlich des Gemeindeteils Nellmersbach an der B 14.
  • Höllachbach, am nordwestlichen Ortsrand von Leutenbach, 3,0 km. Entsteht im östlichen Nellmersbach, das er durchläuft.
  • Lerchengraben, von rechts zwischen Leutenbach und Weiler zum Stein, 1,5 km. Ursorung unterhalb des Birklen.

Auf den folgenden über 7 km Restlauf in seinem mäandriereden Muschelkalktal erreichen den Buchenbach keine größeren Zuflüsse mehr. Mündung des Buchenbachs von links in die Murr auf 212,2 m ü. NN etwa einen Kilometer westlich der Murrbrücke des Dorfes Burgstall der Gemeinde Burgstetten.

Heutige Nutzung

Verkehr

Das Tal des Buchenbachs ist die zentrale Erschließungsachse der Berglen, die freilich ein vergleichsweise abgelegenes, ländliches Gebiet sind. Außerhalb der Berglen wird das Tal bis Weiler zum Stein von Kreisstraßen durchzogen, danach ist es verkehrsfrei und nur noch teilweise von Wanderwegen erschlossen.

Ausbauzustand

Der Buchenbach ist auf ganzer Länge als Gewässer zweiter Ordnung eingestuft. Nach dem Wassergesetz für Baden-Württemberg bedeutet dies, dass das Flussbett öffentliches Eigentum der betreffenden Gemeinden ist, und dass diese für die Unterhaltung des Gewässers zuständig sind.[5]

Im Oberlauf und im Unterlauf gilt der Bachlauf noch als weitgehend natürlich und wurde 2004 den Gewässerstrukturgüte-Klassen I und II („unverändert“ bis „mäßig verändert“) zugeordnet. Lediglich die stärker besiedelten Abschnitte im mittleren Bachlauf zwischen Birkmannsweiler und Leutenbach fallen in die Klassen III bis V („deutlich“ bis „vollständig verändert“).[6]

Naturschutz

Unter besonderem Schutz steht der Unterlauf ab Steinächle samt den Talflanken, für die das 118 ha umfassende Naturschutzgebiet Buchenbachtal eingerichtet wurde. Zweck des Naturschutzgebiets ist der Schutz des dortigen Wiesentals vor Fremdnutzung, die Wiederherstellung des Laubwalds und der Schutz seltener Pflanzen- und Tierarten im Ufergehölz.[7] Dieses Naturschutzgebiet wurde 1989 aus dem bereits zuvor bestehenden Landschaftsschutzgebiet Unteres Murrtal ausgegliedert, das neben weiteren Flächen zu beiden Seiten des Buchenbachtals noch größere Teile des Murrtals umfasst.

Ebenfalls unter Landschaftsschutz stehen große Teile des Oberlaufs. Von der Quelle bis kurz vor Rettersburg liegt der Bachlauf im LSG Südliches Weissacher Tal und Berglen, danach bis zum Ortseingang von Birkmannsweiler, unterbrochen nur von den Abschnitten im Ortsbereich von Rettersburg und Oppelsbohm, im LSG Buchenbach-, Brunnbächle-, Steinach- und Zipfelbachtal mit angrenzenden Hängen sowie Bürger Höhe.

Die Gewässerqualität des Buchenbachs ist (gemessen an den regionalen Verhältnissen) durchschnittlich. Im Gewässerbericht 2004 sind drei von vier Abschnitten (bei Rettersburg, Weiler zum Stein und an der Mündung) als „mäßig belastet“ (Güteklasse II) eingestuft, der Abschnitt bei Birkmannsweiler jedoch als „kritisch belastet“ (Güteklasse II–III).[8]

Einzelnachweise

  1. Nach dem Höhenlinienbild der TK25.
  2. Beschriftung in Blau an der Mündung auf den TK25.
  3. Datensatzeintrag der LUBW-FG10 zum Bach.
  4. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG.
  5. Wassergesetz für Baden-Württemberg in der Fassung vom 20. Januar 2005
  6. Gewässerstrukturgütekarte im Rems-Murr-Kreis
  7. Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz − Schutzgebietsverzeichnis
  8. Gewässergütekarte Baden-Württemberg 2004

Literatur

  • „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, der Flusslauf liegt auf den Blättern Nr. 7022, 7122 und 7123.
  • „TK50“: Topographische Karte 1:50.000 Baden-Württemberg.
  • „GK50“: Geologische Karte des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald 1:50.000, herausgegeben vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Freiburg i. Br. 2001. Ohne den Mittellauf.

Weblinks

Geodatenviewer des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, insbesondere mit den Teilkarten/Layers

  • „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
  • „LUBW-GEZG“: Gewässereinzugsgebiete
  • des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau des Landes Baden-Württemberg (LGRB)
  • „LGRB-GÜK300“: Geologische Übersichtskarte 1:300.000

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