Bundesverband Rettungshunde

Bundesverband Rettungshunde
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Der Bundesverband Rettungshunde (BRH) ist die größte Rettungshunde-Organisation in Deutschland mit 70 Rettungshundestaffeln und rund 520 geprüften Rettungshunden. Es handelt sich um einen eingetragenen Verein. Die im BRH organisierten Rettungshundeführer, Helfer und Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, Einsätze sind für den Alarmierenden kostenlos.

Inhaltsverzeichnis

Der Verband

In der Bundesrepublik Deutschland begann der Bundesluftschutzverband im Jahr 1954 im Auftrag des Bundesministers des Innern damit, Rettungshunde für die Trümmersuche auszubilden. Diese Rettungshundeteams waren im erweiterten Katastrophenschutz des Bundes eingebunden. Der Bundesverband für den Selbstschutz (BVS) führte in den 60er-Jahren diese Ausbildung fort. Weil die Bundesbehörden auf die neu entwickelten elektronischen Ortungsgeräte setzten, wurde 1973 die Rettungshundeausbildung - auch aus finanziellen Gründen - vom Bundesministerium des Innern eingestellt.

Einige Hundeführer gründeten 1974 und 1975 die Rettungshundestaffeln Heilbronn (Unterland), Ulm, Rottweil und Pforzheim (Enzkreis). Daneben gab es nur einige wenige Rettungshunde bei den Feuerwehren in Rheinland-Pfalz und Hessen. Diese ausschließlich in Baden-Württemberg befindlichen privaten Rettungshundestaffeln gründeten 1976 den Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg. Nachdem sich zwei private Rettungshundestaffeln in Hessen und eine weitere in Nordrhein-Westfalen gegründet hatten, wurde der Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg durch entsprechende Satzungsänderung zum Bundesverband für das Rettungshundewesen (BRH) erweitert.

Seit 1983 wird von diesem Verband auch Ausbildung für die Flächensuche betrieben. In den folgenden Jahren haben auch andere Hilfsorganisationen (DRK, Johanniter, ASB) mit der Ausbildung von Rettungshunden begonnen. Der BRH entwickelte sich mit 70 Rettungshundestaffeln im gesamten Bundesgebiet und über 1300 Hunde, von denen rund 520 eine Prüfung als Rettungshund abgelegt haben, zur größten Rettungshundeorganisation in Deutschland.

Mitgliedschaft in Verbänden und Organisationen

Der BRH ist Mitglied in den verschiedensten Verbänden und Organisationen:

Kooperationen

Der BRH unterhält Kooperationen mit:

  • Deutsche Rettungsflugwacht (DRF)
  • Bilaterales Katastrophen-Abkommen EDAK Edirne, Türkei und dem BRH
  • der amerikanischen Rescue-Dog-Organisation
  • ÖRHB, Österreichische Rettungshunde Brigade

Gliederung des Verbandes

Die Basis des BRH sind die Rettungshundestaffeln, die auf dem einmal jährlich stattfindenden Verbandstag die Wahlen des Vorstandes, der Gremien und der Funktionsgruppen durchführen, die Satzung und Ordnungen beschließen.

Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Präsidium (Präsident, 1. und 2. Vizepräsident), den Referaten und dem Leistungsrichter-Obmann.

Die Landesbeauftragten werden von den Staffeln im jeweiligen Bundesland gewählt und vertreten die Interessen des BRH auf Landesebene. Aus den Reihen der Landesbeauftragten werden die Mitglieder für das BRH-Schiedsgericht gewählt.

Die technische Kommission setzt sich aus den operativen Bereichen (Ausbildung, Einsatz, Technik + Geräte und LRRH) zusammen mit der Aufgabe die Qualitätsmerkmale der Rettungshundearbeit zu fördern und zu steigern.

Namhafte und international anerkannte Persönlichkeiten aus dem Katastrophenmanagement, der Kynologie und Soziologie bilden das BRH-Kuratorium. Dieses Gremium unterstützt und berät den Verband auf der Basis der jeweiligen Fachbereiche.

Mitgliederstruktur

Von den ca. 1700 Mitgliedern in den über 60 Staffeln sind über 1100 aktive Mitglieder. Unter aktiv sind die Mitglieder zu verstehen, die als Hundeführer, Suchgruppenhelfer, Zug- und Gruppenführer, Logistiker etc. an der praktischen und theoretischen Ausbildung und an Einsätzen im Rettungshundewesen teilnehmen. Über 20.000 Menschen sowie Firmen unterstützen die RH-Arbeit durch finanzielle Spenden oder durch Sachspenden.

Hunderassen

Im Rettungshundewesen gibt es nicht den typischen Rettungshund. Deshalb sind im BRH eine Vielzahl von unterschiedlichen Rassen einschließlich Mischlinge vertreten. Die Auswahlkriterien beziehen sich im Wesentlichen auf das Wesen, die Arbeitsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Hundes. In der Regel erfüllen alle mittelgroßen Hunderassen diese Voraussetzungen.

Rettungshundeführer

Bedingt durch die Beanspruchung des Menschen und Hundes im Rettungs- und Katastropheneinsatz werden an Hundeführer und Helfer gewisse Anforderungen gestellt, die sie periodisch unter Beweis stellen müssen. Neben dem Willen im Rettungsdienst und Katastrophenschutz tätig zu sein und Kenntnissen in der Hundeausbildung müssen sie auch praktische und theoretische Kenntnisse in einsatzrelevanten Themen beherrschen (Geländeorientierung, Einsatztaktik, Funk, Erste Hilfe an Mensch und Hund, Schadensbeurteilung, Einsatzmanagement etc.)

Ausbildung und Prüfungen

Die Ausbildung wird in den Rettungshundestaffeln durchgeführt. Grundvoraussetzung für den Weg zum Rettungshund ist die Begleithundeprüfung nach VDH/AZG bzw. eine Prüfung des praktischen Gehorsams. Nach einer Vorprüfung schließt sich die Hauptprüfung A in den Sparten Flächensuche und Trümersuche an.

Des Weiteren können Prüfungen der Stufe B und die Prüfungen nach IPO-R A und B in allen Sparten (Flächensuche, Trümmersuche, Fährtensuche, Lawinensuche) abgelegt werden. Die Prüfungen werden von staffelunabhängigen Leistungsrichtern abgenommen.

Alarmierungen und Einsätze

Lokale und überregionale Alarmierungen werden über die Dienststellen der Polizei, Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen an die zuständige Staffel geleitet. Alarmierungen für Einsätze im Ausland gehen an die zentrale Einsatzleitung des BRH und werden mit dem BMA und/oder der IRO abgestimmt. Alarmierungen und Einsätze sind für die Betroffenen kostenlos.

In einigen Bundesländern ist der BRH in den Katastrophenschutz-Plan des Landes eingebunden (z.B. Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen etc.) und/oder ist in den erweiterten Katastrophenschutz des Landkreises integriert (z.B. Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen etc.) Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern einen Kooperationsvertrag mit dem Innenministerium des Landes zur Suche nach vermissten Personen in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden (z.B. Hessen). Dazu ist eine zusätzliche Überprüfung der Rettungshundestaffel durch die Landespolizeibehörde und/oder Polizeihundeschule erforderlich.

Innerhalb der letzten zehn Jahre stieg die Anzahl der Alarmierungen kontinuierlich an. Nachdem im Jahre 2000 bereits bei 234 Alarmierungen Rettungshundeteams zu Einsätzen gerufen wurden, stieg diese Zahl im Jahre 2003 auf über 350.

Auslandseinsätze in Jemen, Italien und Armenien liegen bereits Jahre zurück. 1999 und 2000 war der BRH jeweils mit einem Kontingent in der Türkei, in Taiwan und Indien. 2003 waren die Einsatzkräfte im Erdbebengebiet Algerien und im Iran, Bam tätig.

Die Erfahrungen aus diesen Einsätzen werden in die Ausbildung für Hundeführer und Einsatzkräfte eingebaut.Zur kontinuierlichen Überprüfung des Leistungsstandes und der organisatorischen Abwicklung findet jährlich auf Landesebene und auf Bundesebene eine Einsatzsichtung der Einsatzkader für überregionale Einsätze sowie für Einsätze im Ausland statt.

Weblinks


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