Bundesversicherungsamt

Bundesversicherungsamt
Bundesversicherungsamt
– BVA –
Staatliche Ebene Bund
Stellung der Behörde Rechtsaufsicht über die bundesunmittelbaren Träger der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherung sowie der sozialen Pflegeversicherung
Rechtsform Bundesoberbehörde
Gründung 9. Mai 1956
Hauptsitz Bonn
Behördenleitung Maximilian Gaßner, Präsident
Anzahl der Bediensteten ca. 590
Website www.bva.de

Das Bundesversicherungsamt (BVA) ist eine deutsche Bundesoberbehörde mit Sitz in der Bundesstadt Bonn. Es übt die Rechtsaufsicht über die bundesunmittelbaren Sozialversicherungsträger aus; das sind solche, deren Geltungsbereich sich über mehr als drei Bundesländer erstreckt.
Es ist dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstellt.[1]

Das Bundesversicherungsamt wurde am 9. Mai 1956 durch das Bundesversicherungsamtsgesetz errichtet und hatte bis November 2000 seinen Sitz in Berlin.
Entsprechend dem Berlin/Bonn-Gesetz vom 26. April 1994 wurde 1999 im Gegenzug zur Übersiedlung der Bundesregierung nach Berlin der Sitz des Bundesversicherungsamtes nach Bonn verlegt.

Beim BVA sind ca. 540 Mitarbeiter beschäftigt (Stand: November 2005).
Der gegenwärtige Präsident ist seit dem 5. März 2010 Maximilian Gaßner.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Auswahl

  • Aufsicht: Genehmigung von Satzungen, Prüfung von Haushalten und der geschäftsmäßigen und wirtschaftlichen Verwaltung
  • Auszahlung von Mutterschaftsgeld an nicht krankenversicherte Arbeitnehmerinnen (ca. 18.000 Anträge/Jahr)
  • Bewirtschaftung der Bundeszuschüsse zur Sozialversicherung (2004: rund 79 Mrd. €)
  • Durchführung der Aufgaben der Überleitungsanstalt Sozialversicherung (ÜLA)
  • Durchführung des Finanzausgleichs unter den Pflegekassen (2004: 260 Kassen)
  • Durchführung des Lastenausgleichs zwischen den gewerblichen Berufsgenossenschaften
  • Durchführung des Risikostrukturausgleichs der gesetzlichen Krankenversicherung
  • Verwaltung des Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung (Ende 2004: 1,22 Mrd. €)
  • Zulassung von Disease-Management-Programmen

Prüfdienst Krankenversicherung (PDK)

Prüfung von Geschäfts-, Rechnungs- und Betriebsführung sämtlicher bundesunmittelbaren Krankenversicherungsträger und hat somit einen großen Anteil an der Konformität und der Rechtmäßigkeit des Verwaltungshandelns der zu prüfenden Sozialversicherungsträger.
Der PDK wird, anders als die sonstigen Abteilungen des Bundesversicherungsamtes, durch die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung über eine zweckbestimmte Umlage finanziert.

Aufsehen erregten zuletzt die Ergebnisse der bundesweiten Schwerpunktprüfung DRG (d. h. Diagnosis Related Groups - Fallpauschalen für stationäre Krankenhausbehandlung), wodurch Einsparpotentiale in Höhe mehrerer Milliarden Euro aufgedeckt werden konnten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. securvita.de, SecurVital 3/ 011, Mai - Juni 2011, Peter Kuchenbuch: Die Bonner Bremser (S. 10: Politisch Brisant) (15. Mai 2011)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bundesversicherungsamt — Bundesversicherungsamt,   eine selbstständige Bundesoberbehörde in Deutschland, die durch das Bundesversicherungsamtsgesetz vom 9. 5. 1956 errichtet ist; Sitz: Bonn (seit 2000). Das Bundesversicherungsamt führt u. a. die Aufsicht über die… …   Universal-Lexikon

  • Bundesversicherungsamt (BVA) — ⇡ Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit; Sitz in Bonn (§ 94 SGB IV). Rechtsgrundlage: Bundesversicherungsamtsgesetz (BVAG) vom 9.5.1956 (BGBl I 415). Vielzahl von Aufgaben: U.a. Rechtsaufsicht über… …   Lexikon der Economics

  • Chroniker-Programme — Ein Disease Management Programm (abgekürzt DMP) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)… …   Deutsch Wikipedia

  • Disease Management — Ein Disease Management Programm (abgekürzt DMP) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)… …   Deutsch Wikipedia

  • Morbi-RSA — Der Risikostrukturausgleich ist ein finanzieller Ausgleichsmechanismus in sozialen Krankenversicherungssystemen mit Wahlfreiheit zwischen den Krankenkassen. Um das Problem der Risikoselektion zu mindern, bezahlen entweder Krankenversicherer mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Strukturierte Behandlungsprogramme — Ein Disease Management Programm (abgekürzt DMP) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesundheitsfonds — In gesetzlichen Krankenversicherungssystemen mit mehreren Versicherungsträgern (Krankenkassen) können im internationalen Vergleich zwei grundsätzliche Modelle beobachtet werden, wie die Finanzflüsse organisiert werden sollen: Entweder die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Bundesämter — Liste der Bundesämter und (s. u.) Bundesanstalten (bundesunmittelbare Anstalten öffentlichen Rechts) der Bundesrepublik Deutschland (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Bundesämter Kürzel Name Aufsichtsbehörde Hauptstandort BAFA Bundesamt für… …   Deutsch Wikipedia

  • City BKK — Sozialversicherung Gesetzliche Krankenversicherung Krankenkasse Betriebskrankenkasse …   Deutsch Wikipedia

  • Disease-Management-Programm — Ein Disease Management Programm (abgekürzt DMP) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”