Bundsen

Bundsen

Axel Bundsen (* 28. Januar 1768 in Assens, Insel Fünen, Dänemark; † 2. November 1832 in Hamburg) war ein dänischer Architekt und Baumeister des Klassizismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bundsen war der Sohn des dänischen Kaufmanns Petter Bondsen (auch Bonnesen) und der Hedevig Lund, sein Bruder war der Architekt Jens Bundsen.

In den Jahren 1785-1789 studierte Bundsen beim dänischen Hofarchitekten Peter Meyn an der Königlich Dänischen Kunstakademie Kopenhagen. Anschließend ging er mit seinem Bruder Jens auf Studienreisen nach Frankreich und in die Schweiz, wobei er bereits damals von seinem späteren Auftraggeber, dem Grafen Heinrich Friedrich von Baudissin (1753-1818), finanziell unterstützt wurde.

Datei:Gut Knoop-Herrenhaus.JPG
Das Herrenhaus von Gut Knoop
Das Herrenhaus von Gut Altenhof

Von 1792 bis 1800 war Bundsen von Heinrich Friedrich Graf von Baudissin und dessen Ehefrau Caroline Gräfin Baudissin (1760-1826), der Tochter des Grafen Heinrich Carl von Schimmelmann, mit dem Neubau des Herrenhauses auf Gut Knoop beauftragt. Er richtete das Gebäude mit dem mächtigen Portikus und einer breiten Gartenfront auf den neuen Eiderkanal aus, eine damals viel beachtete technische Leistung. Die Hauptfront des Neubaus mit einer Freitreppe blickte zur Gutsanlage mit ihren seitlichen Kavaliershäusern. Das Gebäude gehört heute zu den reifsten Werken des Klassizismus in Schleswig-Holstein. Die Innenausstattung des neuen Herrenhauses übernahmen die Maler Giuseppe Anselmo Pellicia und Ludwig Philipp Strack sowie der Stuckateur Francesco Antonio Tadey. Das Herrenhaus ist umgeben von einem englischen Landschaftspark von 1785, der vom Baumeister Carl Gottlob Horn gestaltet wurde. Horn war es, der ursprünglich das alte Herrenhaus umgestalten sollte, und hatte bereits Pläne entworfen. Doch nach dem Bau des neuen Eiderkanals entschloss sich das Ehepaar Baudissin doch für einen totalen Neubau.

Anschließend (1800) baute Bundsen das Freimaurer-Logenhaus an der Grossen Drehbahn in Hamburg.

Im Jahr 1801 heiratete Bundsen die Tochter des Gärtners von Gut Knoop.

Es folgten Arbeiten auf Gut Glasau (1805) im Kreis Segeberg und Gut Altenhof (1806) im heutigen Kreis Rendsburg-Eckernförde für Cay Graf von Reventlow, anschließend von 1806 bis 1807 das Herrenhaus auf Gut Drült (Kreis Schleswig-Flensburg). Im Jahr 1807 erwarb die Stadt Kiel ein kleines Gelände am Südhang des Düsternbrooker Gehölzes mit Blick auf die Kieler Förde. Dort errichtete Bundsen einen Pavillon in der Form eines antiken Tempels, der als Teehaus eingerichtet wurde.

In den Jahren 1810 bis 1813 errichtete Bundsen die klassizistische Friedhofskapelle mit den zwei Flügeltüren auf dem Alten Friedhof in Flensburg, die heute ebenfalls zu den bedeutendsten Baudenkmalen des Klassizismus in Schleswig-Holstein gerechnet wird. Die inzwischen nach ihrem Erbauer benannte Bundsen-Kapelle ist als Torgebäude gestaltet und symbolisiert den Übergang vom Diesseits ins Jenseits. Die Innengestaltung übernahm wieder der Stuckateur Tadey.

In den Jahren 1816-1819 wurde beim Schloss Ritzebüttel nahe Cuxhaven die Martinskirche nach Bundsens Plänen erbaut. Der Bau des Turmes folgte allerdings erst 1883-1885. Anschließend (1819) baute Bundsen an der Hamburger Elbchaussee in Hamburg-Othmarschen (ehemals Flottbeker Chaussee 186) das „Landhaus Brandt“, einen zweigeschossigen großen Villenbau mit doppelter, im Halbkreis vorspringender Säulenloggia.

1820 baute er schließlich die Seebadeanstalt am Düsternbrook in Kiel und arbeitete auch noch an Projekten in Neumünster und Husum, die er aber wohl nicht zum Abschluss bringen konnte.

Ehrungen

In Kiel gibt es die nach ihm benannte „Axel-Bundsen-Stiftung“. Zweck der Stiftung ist es, die Aus- und Fortbildung des Berufsnachwuchses von Architekten, Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten und von am Bau tätigen Ingenieuren zu fördern.

Literatur

  • Astrid Wehser: Axel Bundsen (1768–1832). Magisterarbeit bei Prof. von Buttlar, Universität Kiel, Institut für Kunstgeschichte, Kiel 1989
  • Sys Hartmann: Axel Bundsen, in: Weilbach: Dansk Kunstnerleksikon, Verlag Munksgaard/Rosinante, Kopenhagen 1994-2000, ISBN 8716112067
  • Dieter Lohmeier, Renate Paczkowski u. Ulrich Schulte-Wülwer (Hrsg.): Nordelbingen - Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte, Band 60, Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide, ISBN 3804205658

Weblinks


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