Burg Dattenberg

Burg Dattenberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Dattenberg
Dattenberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dattenberg hervorgehoben
50.5557.294166666666761-388Koordinaten: 50° 33′ N, 7° 18′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Linz am Rhein
Höhe: 61-388 m ü. NN
Fläche: 9,33 km²
Einwohner: 1596 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 171 Einwohner je km²
Postleitzahl: 53547
Vorwahl: 02644
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 009
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Schoppbüchel 5
53545 Linz am Rhein
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Dieter Runkel (SPD)
Landhaus der Burg Dattenberg

Dattenberg ist eine Ortsgemeinde im Norden von Rheinland-Pfalz, dicht an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Linz am Rhein an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Linz am Rhein hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt rechtsrheinisch an der B 42, etwa auf halbem Weg zwischen Köln und Koblenz. Die geographische Lage Dattenbergs erstreckt sich vom Rhein über die Vorberge des Westerwaldes bis zum Wiedtal.

Ortsteile

Zu Dattenberg gehören folgende Ortsteile:

  • Arnsau
  • Dattenberg
  • Ginsterhahn
  • Hähnen
  • Heeg
  • Ronig
  • Wallen

Nachbargemeinden

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1217. In diesem Dokument werden ein Konrad und ein Werner von Dadenberg als Zeugen genannt. Das Geschlechts der ’’Ritter von Dadenberg’’ lässt sich mit Werner in einer Rennenberger Urkunde 1242 erstmals nachweisen. In dieser Zeit dürfte auch mit dem Bau des Burg Dattenberg begonnen worden sein, von der nur Teile des Bergfrieds erhalten sind.

Ein Wolfram von Dadenberg wird 1254 als Pächter des Linzer Apostelhofes erwähnt, 1260 begegnen wir einem Gumbert und 1269 einem Hermann von Dadenberg. Wahrscheinlich waren sie Söhne des Werner.

Anfang des 14. Jahrhunderts stand das Dattenberger Rittergeschlecht in Diensten des Kurfürsten von Trier und war in Nickenich, Andernach und Covern von diesem belehnt. Als der Trierer Erzbischof und Kurfürst Balduin von Luxemburg 1318 Dietrich von Isenburg erneut mit Burg Arenfels belehnte, reagierte der Kölner Erzbischof und Kurfürst, Heinrich von Virneburg, der Linz gerade zur Stadt erhoben hatte darauf, indem er Wilhelm von Dattenberg um 1330 dessen Burg und Herrschaft abkaufte und damit sein rechtsrheinisches Territorium im Süden abrundete und absicherte.

Wohnturm der Burg Dattenberg

Im Jahre 1331 gelangte die Burg als Lehen des Erzstifts Köln den Ritter Rollmann von Sinzig zu Ahrenthal, Rollman und sein Sohn Heinrich nannten sich nun: Herr von Ahrenthal und Dadenberg. Nach einer Erbteilung wurde dessen Sohn Heinrich im Jahr 1363 mit Dattenberg belehnt, er und seine Nachkommen sich nun von Dattenberg. Im Jahr 1664 starb das im Mannesstamm aus.

Als neues „Mannlehen“ wurde 1767 „Burg und Gericht Dattenberg“ an Johann Friedrich Raitz von Frenz zu Gustorf mit der Bedingung verliehen, dass er der Stadt Linz den von den Untertanen der Herrschaft zu leistenden Beitrag zur Landsteuer pünktlich zahle und alle Bestandteile (Äcker und Weinberge) wieder in guten Zustand bringe. Johann starb bereits 1674, ebenfalls ohne männliche Erben. Nun zog die Kurfürstliche Hofkammer das Lehen endgültig ein.

Durch die Säkularisation kam das Lehen 1803 zunächst an Nassau und 1815 an Preußen. Der preußische Fiskus verkaufte 1822 die einst kurkölnischen Güter in Dattenberg. Nach zweimaligen Besitzerwechsel gelangten die Ruinen der Burg Dattenberg mit einem inzwischen im Vorburgbereich errichteten Landhaus, einschließlich Nebengebäuden, Weinbergs- und Landbesitz an den Berliner Baumeister Adolf Fuchs. Dieser ließ 1890 das Landhaus zu einer schlossartigen Villa umbauen. Seit den 1920er Jahren fand die auch „Neue Burg Dattenberg“ genannte Villa unterschiedliche Verwendung, die zusammenfassend „Domizil der Jugend“ bezeichnet werden kann: Schulung katholischer Mädchen durch die Jesuiten, „Landjahrlager“ in der NS-Zeit, „Jugendbildungsstätte“ und „Schullandheim des Rhein-Erft-Kreises“. Seit 1996 stand die Villa leer, eine beabsichtigte Nutzung als Seminar-Hotel scheiterte. Seit 2003 ist die Villa in Privatbesitz und restauriert.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 16 Ratsmitgliedern sowie dem ehrenamtlichen und vorsitzenden Ortsbürgermeister.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:

CDU SPD FWG Gesamt
2004 7 7 2 16 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Ein siebenmal von Silber und Schwarz geteilter Schild, mit einem rotbewehrten und gezungten doppelschwänzigen goldenen Löwen belegt.

Erläuterung: Das Wappen entspricht dem der Herren von Dadenberg, urkundlich seit 1242 belegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Rest der ehemaligen Bremsbahn
  • Burg Dattenberg mit den rekonstruierten Wehranlagen. Die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute Burg gilt als Stammsitz der niederadligen Familie von Dattenberg (auch von Dadenberg). Die Ruine des 12 Meter hohen Wohnturms ist nur von außen zu besichtigen.
  • Chor der alten Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert
  • neuromanische Kirche aus dem 19. Jahrhundert

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Winzerfest mit großem Festzug: erstes Wochenende im Oktober
  • Kirmes: erstes Wochenende im September

Wanderwege

Der Rheinsteig, der rechtsrheinische Fernwanderweg von Bonn nach Wiesbaden, führt auf der Etappe von Unkel nach Leubsdorf (16,7 km, 500 Höhenmeter) durch Dattenberg.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Burg Kaub — Burg Gutenfels Burg Gutenfels Alternativname(n): Burg Kaub Entstehungszeit: 1220 bis 1230 …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Vilszelt — Burg Vilzelt Burg Vilzelt Alternativname(n): Vilszelt, Filzelt, Velshelt, Valshelle Entstehungszeit: vor 1290 …   Deutsch Wikipedia

  • Dattenberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Burg zur Leyen — p3 Burg Ockenfels Burg Ockenfels von Norden Alternativname(n): Burg zur Leyen …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Neukatzenelnbogen — p3 Burg Katz Die Burg Katz von St. Goar aus Alternativname(n): Burg Neukatzenelnbogen …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Andernach — Reste der Stadtburg Andernach 2008 Koblenzer Tor links …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Braubach — Die Marksburg zu Braubach 2005 Südwestseite Die Marksburg, bis 1437 Burg Braubach genannt, ist eine Höhenburg oberhalb der Stadt Braubach am Rhein, von der sie ihren ursprünglichen Namen bezog. Sie steht auf einem Schieferkegel in 160 Meter Höhe… …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Hoheneck (Niederheimbach) — p3 Heimburg Heimburg von Nordosten Alternativname(n): Burg Hohneck, Hoheneck Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Hohneck — p3 Heimburg Heimburg von Nordosten Alternativname(n): Burg Hohneck, Hoheneck Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Reichenstein (Rheinhessen) — p3 Burg Reichenstein Kernburg im Jahr 2000 Alternativname(n): Falkenburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”