Burg Hiltpoltstein

Burg Hiltpoltstein
Burg Hiltpoltstein
Burg Hiltpoltstein

Burg Hiltpoltstein

Entstehungszeit: Vermutlich während der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts
Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand: Größtenteils erhalten
Ständische Stellung: Ministeriale
Ort: Markt Hiltpoltstein
Geographische Lage 49° 39′ 35,5″ N, 11° 19′ 17,2″ O49.65984811.321444515Koordinaten: 49° 39′ 35,5″ N, 11° 19′ 17,2″ O
Höhe: 515 m ü. NN
Burg Hiltpoltstein (Bayern)
Burg Hiltpoltstein

Burg Hiltpoltstein ist eine fast vollständig erhaltene hochmittelalterliche Adelsburg im gleichnamigen Markt Hiltpoltstein im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern.

Die Höhenburg befand sich von 1966 bis 2006 in Privatbesitz und wird derzeit durch einen Insolvenzverwalter betreut. Seit 2010 ist sie öffentlich zugänglich.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Ansicht von Markt und Burg Hiltpoltstein von Südwesten

Die Hauptburg liegt dominant auf einem inmitten der Ortschaft Hiltpoltstein aufsteigendem etwa zwanzig Meter hohen Kalksteinfelsen. Die Anlage gliedert sich in eine Unterburg mit Neuen Schloss und ehemaligen Pflegamt und der Oberburg mit einem Süd- und Ostflügel. Im dazwischen befindlichen Hof befinden sich die Fundamente der oktogonalen Bergfriedes. Die beiden Flügel sind über einen schmalen Bau miteinander verbunden. Dieser beherbergte früher vermutlich die Burgkapelle. Die Oberburg lässt sich nur über einen sechseckigen Treppenturm erreichen. Dieser war früher nur mit einer Hängebrücke mit der Oberburg verbunden. Später wurde ein fester Übergang ergänzt.

In der Vorburg befand sich früher das Pflegamt (Gericht mit dem danebenliegenden Gefängnis). In der Unterburg befindet auch das im 18. Jahrhundert errichtete Neue Schloss, welches als Verwaltungsgebäude errichtet wurde. Etwas oberhalb der Unterburg, südlich der Oberburg, befindet sich der Marstall.

Man erreicht den im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst liegenden Markt Hiltpoltstein über die durch den Ort führende Bundesstraße 2.

In der Nähe befinden sich die Burgruine Wildenfels und der Burgstall Strahlenfels in östlicher Richtung, nordöstlich die Burgruine Stierberg, im Norden die Burgruine Wolfsberg und die Burg Egloffstein im Tal der Trubach.

Geschichte der Burg

Im Jahr 1109 wurde die Burg als Besitz des Klosters Weißenohe erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1188 gehörte sie den Staufern. Nach der Hinrichtung des letzten Staufers Konradin im Jahr 1268 fiel der Besitz an den bayerischen Herzog Ludwig den Strengen und im Jahr 1329 an die Kurpfalz. Vierzehn Jahre später kaufte Kaiser Karl IV. vom Pfalzgrafen Ruprecht Ort und Burg und richtete dort, als Exklave des böhmischen Königreiches, ein Pflegamt mit Hochgericht ein. Sein Sohn Wenzel verpfändete den Besitz an die Herren Herdegen und Peter Valzner. Spätestens nach dem Aussterben der Valzner wurde der Besitz an die Ritter von Seckendorff verpfändet, die noch im Jahr 1454 im Besitz des Pfandes waren. Im Jahr 1503 kam die Burg als böhmisches Lehen zur Reichsstadt Nürnberg und Hiltpoltstein wurde Sitz eines Nürnberger Pflegamtes. Im Jahr 1553 wurde die Burg im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört, aber schon sieben Jahre später wieder aufgebaut. 1595 entstand die noch erhaltene dreiflügelige Burganlage. Der Schlossturm wurde im Jahr 1611 nach einem Blitzeinschlag abgetragen. Der bekannte Architekt und einer der ersten deutschen Archäologen in Griechenland Carl Haller von Hallerstein wurde im Jahr 1774 auf der Burg geboren. Im Jahr 1806 fiel die Burg, wie das gesamte Nürnberger Land, durch die Rheinbundakte an das neu geschaffene Königreich Bayern.

Im Jahr 1841 verhinderte der bayerische König Ludwig I. den geplanten Abbruch der Burg. Seitdem war sie Sitz der lokalen Forstverwaltung.

Im Jahre 1966 wurde die Burg erstmals an privat verkauft und wechselte nach einigen Jahren den Besitzer. Nach der Insolvenz der letzten Eigentümer im Jahre 2006 wird die Burg treuhänderisch verwaltet und zum Verkauf angeboten.[1] Der „Förderverein zum Erhalt der Burg Hiltpoltstein e. V.“ bietet seit 2010 regelmäßige Führungen durch die Burg und umliegende Anlagen an (Führungen jeden Sonntag, 10–18 Uhr).

Im neuen Schloss ist im Sommer 2010 eine Ausstellung des Holzkünstler Christian Meyer zu sehen.

Literatur

  • Volker Alberti: Burg Hiltpoltstein: Wahrzeichen der südlichen Fränkischen Schweiz. Puk Print, Hiltpoltstein 2009, ISBN 978-3-00-027427-5.
  • Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft - Ein historisches Handbuch nach Vorarbeiten von Dr. Gustav Voit. Selbstverlag der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 195-198.
  • Toni Eckert, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann, Walter Tausendpfund: Die Burgen der Fränkischen Schweiz: Ein Kulturführer. Gebietsausschuss Fränkische Schweiz, Forchheim o.J., ISBN 3-9803276-5-5, S. 68-70.
  • Gustav Voit, Walter Rüfer: Eine Burgenreise durch die Fränkische Schweiz. Verlag Palm & Enke, Erlangen 1991, ISBN 3-7896-0064-4, S. 86-89.
  • Ruth Bach-Damaskinos, Jürgen Schabel, Sabine Kothes: Schlösser und Burgen in Oberfranken. Nürnberg 1996, ISBN 3-87191-212-3.
  • Björn-Uwe Abels, Joachim Zeune, u.A.: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 20: Fränkische Schweiz. Konrad Theiss Verlag GmbH und Co., Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0586-8, S. 176-177.

Weblinks

 Commons: Burg Hiltpoltstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Burg steht zum Verkauf (Nordbayern.de, abgerufen am 5. September 2010)

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