Burg Jossa

Burg Jossa
Burg Jossa
Burgreste

Burgreste

Alternativname(n): Dagsberg
Entstehungszeit: um 1290 bis 1300
Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand: Fundamente, Wallgraben
Ständische Stellung: Freiadlige
Ort: Jugenheim und Alsbach
Geographische Lage 49° 44′ 37,7″ N, 8° 38′ 17,5″ O49.74388.6382290Koordinaten: 49° 44′ 37,7″ N, 8° 38′ 17,5″ O
Höhe: 290 m ü. NHN
Burg Jossa (Hessen)
Burg Jossa

Die Burg Jossa, auch Dagsberg genannt, ist eine heute nur noch in Resten vorhandene Burgruine einer Höhenburg zwischen Jugenheim und Alsbach im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg wurde um 1290-1300 von den Brüdern Gebhard II. und Giso IV. von Jossa auf dem Dagsberg erbaut. Sie waren die Söhne Reinhards I. von Jossa (benannt nach der Burg Joß in Burgjoß bei Salmünster) und dessen Frau Agnes, einer Tochter des Edelherren Konrad II. von Bickenbach (1245-1270) und seiner Frau Guda von Falckenstein (1237-1287), der Witwe von Schenk Konrad II. von Klingenberg. Nach dem Tode von Konrad (vor 1272) und Guda (vor 1290) erbten Agnes und ihre Söhne Gebhard und Giso das Amt Jossa, das aus Jugenheim, Balkhausen, Quaddelbach, Winthan, Staffel und den Exklaven Langwaden und dem Hof Dietersklingen bestand. Auf dem etwa 295 m hohen und damals Dagsberg genannten Burgberg bei Jugenheim bauten die Brüder die dann Jossa genannte Burg.

Schon bald darauf, am 4. August 1312, trugen Gerhard und Giso die Burg dem Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt zu Lehen auf und erhielten sie von ihm als Lehen zurück, mit der Verpflichtung, sie für den Erzbischof offen zu halten. Bei Fehden hatte sich Giso neutral zu verhalten und Gerhard den Mainzern Hilfe zu leisten.

Gerhard II. starb um 1335, und seine Erben verkauften die Burg und die dazu gehörigen Ländereien nach und nach an die Schenken von Erbach. Ebenso veräußerten Gisos Witwe Hedwig und ihr Sohn ihre Anteile an Erbach. Damit kam das gesamte Amt Jossa, obwohl weiterhin Mainzer Lehen, in den alleinigen Besitz der Erbacher. Nach 1360 verfiel die Burg und wurde im Laufe der Zeit zur Materialgewinnung abgetragen.

Ausgrabung und spätere Nutzung

Im September 1848 ließ Großherzog Ludwig III. von Hessen-Darmstadt in der Ruine graben, doch wurde nicht viel gefunden: drei Vorratstöpfe, ein Horn, ein Schildchen, Nägel und ein kleines Schwert. 1860 wurden die 1848 freigelegten Grundmauern zugeschüttet. Der aufgeschüttete Hügel wurde geebnet und zu einem Tanzplatz ausgebaut. Heute führen Wanderwege an den Resten der Wallmauer und dem Wallgraben vorbei.

Ausstattung der ehemaligen Burg

Die Burg war mit einer doppelten Wallanlage zum Hang hin gesichert. Die Wallanlage ist noch erhalten. Auf einer Grundfläche von 25 m x 40 m befanden sich im Westen der Anlage ein Wohn- und ein Wirtschaftsgebäude und im Osten ein Stall und der Bergfried, der einen Durchmesser von 8,4 m hatte. Die Schildmauer war bis zu 3,75 m dick. Es gab offensichtlich weder einen Brunnen noch eine Zisterne, und dieser Mangel erklärt wohl die baldige Aufgabe der Anlage. Die Burg hatte keinen Zwinger, dafür aber innerhalb der Ringmauer noch eine weitere Mauer, die vom Bergfried in den Hof hineinreichte, sodass Feinde aufgehalten werden konnten, bis sich die Verteidiger in den Turm zurückgezogen hatten.

Literatur

  • Hans Buchmann, Die Burgen und Schlösser an der Bergstrasse. Stuttgart 1989.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 521.

Weblinks


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