Burgruine Haineck

Burgruine Haineck
Burgruine Haineck
Burg Haineck

Burg Haineck

Entstehungszeit: um 1385 bis 1392
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: zwei Türme, Umfassungsmauern
Ständische Stellung: Grafen, Adlige
Bauweise: Bruchsteinmauerwerk, Rüstlöcher, Kragsteine, Wappenstein (ersetzt)
Ort: Nazza
Geographische Lage 51° 7′ 10″ N, 10° 20′ 33″ O51.11944444444410.3425375Koordinaten: 51° 7′ 10″ N, 10° 20′ 33″ O
Höhe: 375 m ü. NN
Burgruine Haineck (Thüringen)
Burgruine Haineck

Die Burgruine Haineck liegt auf einem Bergsporn oberhalb der Gemeinde Nazza im Wartburgkreis (Thüringen) am Westrand des Hainich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Höhenburg wurde wahrscheinlich um 1392 durch Landgraf Balthasar im Rahmen der Grenzbefestigung der Landgrafschaft Thüringen gegen Übergriffe des kurmainzischen Eichsfeldes und der freien Reichsstadt Mühlhausen errichtet. Um 1400 werden die Herren von Wangenheim als Vögte der Burg benannt. 1416 nehmen Hans und Wetzel von Creuzburg diese Stellung ein. Im 15. Jahrhundert war die Herrschaft wiederholt verpfändet. 1448 ging sie schließlich in die Hände der Grafen von Henneberg. 1452 belagerte man die Befestigung während der Vitzthumschen Fehde, weil Apel von Vitzthum die Burg kurzzeitig besetzt hatte. Die Aufgebote der Städte Erfurt, Nordhausen und Mühlhausen konnten sie aber nicht einnehmen.

Ab 1503 war die Herrschaft zunächst Pfandbesitz und ab 1513 Eigentum der Herren von Hopfgarten. Um 1550 wurde die Burg von ihren Besitzern zugunsten eines Schlosses im Tal aufgegeben. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde sie nochmals genutzt, als sich Bewohner der umliegenden Ortschaften vor plündernden Soldaten in Sicherheit brachten.

Stolze Ruine: Burg Haineck oberhalb von Nazza

Beschreibung

Die Anlage hat einen unregelmäßig fünfeckigen Grundriss mit einer etwa zehn Meter hohen Umfassungsmauer sowie zwei Türme und ist auf drei Seiten von einem Graben umgeben, die vierte Seite fällt steil ab. Der in der Spitze der bugförmigen Schildmauer eingefügte Turm ist bis auf die Höhe der Umfassungsmauer abgetragen. Aufgrund des größeren Durchmessers und der Lage könnte es sich hier um den ursprünglichen Bergfried gehandelt haben. Der erhaltene Turm ist etwa 18 Meter hoch und kann bestiegen werden, er sicherte den Torweg mit Zwinger und das mittig in der Westmauer befindliche Tor. Die Lage einstiger Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Burghof sind nur durch die, in den hofseitigen Mauern erkennbaren Kragsteine und Fensteröffnungen zu bestimmen.

Im nebenstehenden Plan entsprechen: (A) der jetzige Aussichtsturm, (B) der zweite Turm, (C) der Burghof, (D) der Burggraben, (E) der Wall und (a) eine Schutzhütte. Burg Haineck (1), Altenburg (2), Ortslage Nazza (3), die Landwehr (4) und der Standort eines vermuteten Wartturmes (5).

Vom Aussichtsturm hat man eine gute Aussicht zum Thüringer Wald und ins Werratal.

Literatur

  • Rainer Lämmerhirt 600 Jahre Burg Haineck, Festschrift, Nazza, 1991
  • Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Gabriele Köhler, Jena 2003 S.123f
  • Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000 S. 331f

Chronist Lämmerhirt, Mihla

Status

Die Burg ist ein geschütztes Bau- und Bodendenkmal. Das betreffende Gelände wird vom Burgverein Haineck betreut, von der Gemeinde bewirtschaftet und touristisch genutzt.

Weblinks


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