- Burkhardtsdorf
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Wappen Deutschlandkarte 50.73388888888912.929722222222400Koordinaten: 50° 44′ N, 12° 56′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Auerbach-Burkhardtsdorf-Gornsdorf Höhe: 400 m ü. NN Fläche: 21,19 km² Einwohner: 6.424 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 303 Einwohner je km² Postleitzahl: 09235 Vorwahlen: 03721, 037209 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 120 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Am Markt 8
09235 BurkhardtsdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Probst Lage der Gemeinde Burkhardtsdorf im Erzgebirgskreis Burkhardtsdorf ist eine Gemeinde im Norden des Erzgebirgskreises in Sachsen. Sie ist erfüllende Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Auerbach-Burkhardtsdorf-Gornsdorf, deren Mitglied sie seit dem 21. März 2008 ist.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Burkhardtsdorf liegt 12 km südlich von Chemnitz und 12 km östlich der Stadt Stollberg/Erzgeb. am Nordrand des Erzgebirges im Zwönitztal. Die Höhen im Gemeindegebiet erreichen knapp 600 Meter. Im Ort kreuzt die B 95 die B 180. Auch die Bahnstrecke Chemnitz–Aue führt durch die Gemeinde. Die A 4 ist über Chemnitz und die A 72 über Stollberg zu erreichen.
Ortsteile
- Burkhardtsdorf
- Eibenberg mit Neu-Eibenberg
- Kemtau
- Meinersdorf
Geschichte
Burkhardtsdorf wurde als Burckersdorff im Jahr 1331 erstmals urkundlich erwähnt. 1381 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Eibenberg, und 1455 wurde Kemtau erstmals urkundlich erwähnt. Meinersdorf wird im Jahr 1206 vom Meißner Burggrafen Meinhard gegründet. Benannt wurde Burkhardtsdorf nach dem Begründer des Dorfes Abt Burchard aus dem damaligen Bergklosters St. Marien aus Chemnitz. 1346 erhielt das Dorf eine Kirche. Im Jahr 1673 erhielt der Ort das Marktrecht, von diesem Zeitpunkt an war jeweils im Mai an Nachmittagen Markt. Neben der Landwirtschaft konnte sich ab 1600 in der Gegend auch die Leinweberei entwickeln. Es entstanden auch kleinere Strumpfbetriebe. Im Jahr 1875 kam der Anschluss an das Eisenbahnnetz an der Strecke Chemnitz–Aue. Seit dem Jahr 1875 gehörte das jetzige Gemeindegebiet zur Amtshauptmannschaft Chemnitz. Die Strumpf- und Strickindustrie sowie einige von deren Zulieferern bestanden im großen Stil bis zur Wende.
Bei einem Bombenangriff am 14. Februar 1945 wurde u.a. die Kirche des Ortes zerstört. Mehrere weitere Häuser gingen in Flammen auf, 2 Menschen verloren ihr Leben. In der Kirchruine finden gelegentlich Gottesdienste statt; 2010 wurde hierzu ein Altar errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die bisherige Friedhofshalle zu einer Notkirche ausgebaut und 1948 zu diesem Zweck geweiht. Ein hölzerner Glockenturm neben dieser kleinen Kirche für ein Eisenhartgussgeläut wurde 1956/57 errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein Schaumchemiewerk und ein Buchungsmaschinenwerk in Burkhardtsdorf.
Im Zuge der Sächsischen Verwaltungsreform 1994 schlossen sich die Gemeinden Burkhardtsdorf, Kemtau – mit dem Ortsteil Eibenberg – und Meinersdorf zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammen. Am 1. Januar 1999 entstand daraus die jetzige Gemeinde Burkhardtsdorf.[2]
Der Ortsteil Burkhardtsdorf hat seit einigen Jahren einen Beinamen: „Die Perle des Zwönitztals“.
Gedenkstätten
- Kriegerdenkmal am Markt für die Gefallenen des ersten Weltkrieg aus Burkhardtsdorf
- Gedenktafel für die im Zweiten Weltkrieg, durch Luftangriff am 14. Februar, zerstörte Kirche. Diese ging auf einen mittelalterlichen Bau zurück, war dann von 1693 bis 1695 gründlich umgebaut worden und hatte eine wertvolle Innenausstattung.
- Gedenktafel am Wohnhaus Dorfstraße 21 für den kommunistischen Jugendfunktionär Karl Uhlig, der in einem Strafbataillon ums Leben kam; ein Gedenkstein an der Lessingschule Markt 15 erinnert ebenfalls an ihn
- Gedenksäule anlässlich des Jahrhunderthochwasser 2002 mit Wasserstandsmarkierung vor dem alten Kino gegenüber dem Rathaus
Sehenswürdigkeiten
- Marienkirche von 1812
- Lanz-Bulldog-Museum
- Buchdruckereimuseum
- Eibenberger Dorfkirche
- Kursächsische Postmeilensäule von 1723
- Historisches Fachwerkhaus mit Sonnenuhr
- Mittelalterlicher Jagdrastplatz Tischl im Abtwald
- Kemtauer Felsen (592 m ü. NN)
- Landschaftsschutzgebiet und Flächennaturdenkmal Eckardtteiche und Alte Zwönitz
- Feuchtbiotop Wurzelbach
- Luthereiche, etwa 250 Jahre alt
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Osmar Schindler (1867–1927), Maler und Akademieprofessor in Dresden
- Arthur Will (1848–1912), Archivar und Historiker
Persönlichkeiten, die in der Gemeinde gewirkt haben
- Otto Schüngel, Schaumstoffproduzent (Schüngel-Chemie KG)
Literatur
- Richard Steche: Burkhardsdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 7.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
Weblinks
Commons: Burkhardtsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeindeverwaltung Burkhardtsdorf
- Burkhardtsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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