Adolf Theis

Adolf Theis

Adolf Theis (* 24. März 1933 in Karlsruhe) ist ein deutscher Jurist und war von 1972 bis 1995 Präsident der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Jurastudium und dem zweiten juristischen Staatsexamen trat Adolf Theis eine Stelle als Regierungsassessor im Landratsamt Reutlingen an. Danach arbeitete er fünf Jahre im Stuttgarter Landwirtschaftsministerium. Von 1965 bis 1968 war er leitender Verwaltungsbeamter der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim. 1968 wurde er Oberregierungsrat im Bundeswissenschaftsministerium und arbeitete dort am Entwurf des Hochschulrahmengesetzes für wissenschaftliche Forschung. 1970 war er Ministerialrat und Referent für Planungsmethoden und Planungstechnik im Bundeskanzleramt.

Im Mai 1972 wurde Theis vom Großen Senat der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen zum Präsidenten der Universität gewählt. Von 138 abgegebenen Stimmen entfielen damals 104 Stimmen auf Theis, während sein wichtigster Mitbewerber Ignaz Bender, leitender Verwaltungsbeamter der Universität Trier, nur auf 20 Stimmen kam. Theis trat das Amt am 1. Oktober 1972 an. Als Devise gab er damals an: „Ich bin nach Tübingen gegangen, weil ich der Meinung bin, dass der Universitätspräsident die Konflikte auf sich ziehen und den Lehrkörper von Konflikten freihalten muss.“ Dieses Amt nahm er 23 Jahre lang mit zwei Wiederwahlen wahr.

Adolf Theis gründete 1997 gemeinsam mit seiner Ehefrau Masako Katagami-Theis die ProCurand, eine Beratungs- und Planungsgesellschaft für Kliniken, Senioren- und Kureinrichtungen. Sie wählte als Firmenlogo zwei Blätter eines Ginkgobaums aus ihrer japanischen Heimat - ein Symbol der Beständigkeit, Zähigkeit und Aufrichtigkeit. Im Bundesland Brandenburg ist die ProCurand binnen fünf Jahren zum größten privaten Träger von Senioreneinrichtungen geworden. [1]

Auszeichnungen

Prof.e.h. Dr.h.c.mult. Adolf Theis wurden sechs internationale Ehrendoktorwürden verliehen sowie der Titel Professor e. h.. 1995 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse; 1996 wurde er Ehrenbürger von Tübingen.

Adolf-Theis-Stiftung

Die Adolf-Theis-Stiftung wurde zu Ehren des Altpräsidenten der Universität anlässlich seiner Verabschiedung gegründet. Zweck der Stiftung ist, internationale Beziehungen der Universität Tübingen in Forschung und Lehre zu fördern. Vorrangig sollen Nachwuchswissenschaftler und förderungswürdige Studierende von Partneruniversitäten aus Osteuropa, Lateinamerika und Schwellenländern und der Universität Tübingen Preise und Stipendien für Studien- und Forschungsaufenthalte erhalten. [2]

Bücher

  • Adolf Theis (Hrsg.): 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477 bis 1977. Reden zum 500jährigen Jubiläum. Hrsg. im Auftrag des Universitätspräsidenten Adolf Theis. Aus der Reihe Tübinger Universitätsreden, Band 29. Attempto-Verlag, 1977, ISBN 3-921552-03-6
  • Adolf Theis (Hrsg.), Walther Graumann (Hrsg.) und Thomas Oppermann (Hrsg.): Wissenstransfer zwischen Universität und Wirtschaft: Neue Formen der Kooperation in Westeuropa. Nomos, 1986.
  • Adolf Theis: Fallpauschalen für ein Modellvorhaben der Integrationsversorgung in Magdeburg. 1999.
  • Adolf Theis: Abschlussbericht (Phase 2) zum medizinischen Konzept: Health Care Projekt Berlin Hohenzollerndamm. 1999.
  • Adolf Theis: Perspektiven der Marktentwicklung: Der Trend zur Vernetzung und Integration. 2001.

Quellen

  1. BPT - Der Gründer: Prof. Dr. Adolf Theis, Web-Seite der Beratungs-, Planungs- und Treuhand-Gesellschaft
  2. Adolf Theis-Stiftung, Kulturdatenbank der Stiftung kulturserver.de

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