Amalie Pinkus

Amalie Pinkus

Amalie Pinkus-De Sassi (* 4. Juli 1910 in Zürich; † 9. Februar 1996 ebenda) war eine Schweizer Frauenrechtlerin und Buchhändlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Amalie Pinkus war eine Tochter der Heimarbeiterin Pierina De Sassi, geborene Pasci, und des Maroniverkäufers und Gemüsehändlers Pietro Attilio De Sassi. Ihr Bruder war der Esperantist Maŭrico De Sassi.[1]

Bereits als 16-Jährige wurde Amalie De Sassi Vollwaise, was dazu führte, dass sie aus finanziellen Gründen keine Ausbildung machen konnte. Sie arbeitete als Hilfskraft in einer Verwaltung und später, nach der Heirat mit Theo Pinkus 1939, als Mitarbeiterin in der Buchhandlung ihres Mannes. 1929 wurde sie Mitglied der Roten Hilfe und der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH). 1931 war sie eine der Schweizer Delegierten bei dem Kongress zum zehnjährigen Bestehen der IAH in Berlin. Anschliessend reiste sie mit einer IAH-Delegation durch die Sowjetunion. Nach der Rückkehr wurde sie Mitglied der Kommunistischen Partei der Schweiz und übernahm das Sekretariat der kommunistischen Zeitung Falce e Martello. 1934 war sie Delegierte des internationalen Kongresses Frauen gegen Krieg und Faschismus in Paris. 1942 wurde sie im Zusammenhang mit Führungs- und Richtungskämpfen aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Amalie De Sassi wurde vorübergehend Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Später trat sie der Partei der Arbeit bei.

Ab Ende der 1970er Jahre engagierte sich Amalie De Sassi in der Frauenbefreiungsbewegung (FBB) und in den entstehenden Alternativbewegungen. Sie gehörte zu den Gründern der Stiftung Salecina, deren Stiftungsratspräsidentin sie bis zu ihrem Tod war, und des Limmat Verlages.[2]

Zusammen mit ihrem Mann Theo begründete sie die 50’000 Bücher umfassende Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung.[3]

Autobiografie

Literatur

  • Rudolf M. Lüscher, Werner Schweizer, Urs Rauber, Jürg Frischknecht: Amalie und Theo Pinkus-DeSassi - Leben im Widerspruch Limmat-Verlag: Zürich 1994 ISBN 3-85791-202-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://eo.wikipedia.org/wiki/Ma%C5%ADrico_De_Sassi
  2. http://www.limmatverlag.ch/Default.htm?/antholog/mein.leben.htm
  3. Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pinkus — ist ein männlicher Vorname (eine Nebenform von Pinchas) und ein Familienname. Namensträger Pinkus, oberschlesische Unternehmerfamilie Amalie Pinkus (1910–1996), Schweizer Frauenrechtlerin Karl Alwin, ehemals Alwin Oskar Pinkus (1891–1945),… …   Deutsch Wikipedia

  • Amalie — ist ein weiblicher Vorname, der als Amalia im Mittelhochdeutschen belegt ist und der später insbesondere dank Friedrich von Schillers Die Räuber im 18. Jahrhundert starke Verbreitung fand und zum Modenamen avancierte. Amalie kommt auch als… …   Deutsch Wikipedia

  • Theo Pinkus — Paul Theodor „Theo“ Pinkus (* 21. August 1909 in Zürich; † 5. Mai 1991 ebenda) war ein Schweizer Publizist, Verleger und Buchhändler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Zeitdienst 1.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Limmat-Verlag — Der Limmat Verlag in Zürich wurde am 19. März 1975 als Limmat Verlag Genossenschaft ins Handelsregister eingetragen. Eigentlich ist der Verlag noch einige Jahre älter: Theo Pinkus hatte mit einer Studentengruppe rund um die Ausstellung und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Limmat Verlag — Der Limmat Verlag in Zürich wurde am 19. März 1975 als Limmat Verlag Genossenschaft ins Handelsregister eingetragen. Eigentlich ist der Verlag noch einige Jahre älter: Theo Pinkus hatte mit einer Studentengruppe rund um die Ausstellung und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Salecina — Salecina, im Vordergrund die Säule des Projektes Culur Salecina …   Deutsch Wikipedia

  • Sassi — ist ein Personenname: Sassi als Familienname: Amalie Pinkus De Sassi (1910–1996), Schweizer Frauenrechtlerin Maŭrico De Sassi (* 1909), Schweizer Esperantist Sadok Sassi (* 1945), tunesischer Fußballspieler Sassi als Rufname: Sassi Bartusiak (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Urania Universum — Die DDR Anthologie Urania Universum ist eine Buchreihe von populärwissenschaftlichen Jahrbüchern für Wissenschaft, Technik, Kultur, Sport und Unterhaltung des ehemaligen Urania Verlages Leipzig/Jena. Bände erschienen in den Jahren 1955… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Vornamen — Männliche Vornamen sind mit dem Symbol ♂ und weibliche Vornamen mit dem Symbol ♀ markiert. Vornamenslisten zu bestimmten Regionen, Sprachen, Dialekten oder Kulturkreisen findet man unter: Vornamen nach Regionen Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”