Anhängsel-Röhrling

Anhängsel-Röhrling
Anhängselröhrling
Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus)

Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Röhrenpilze (Boletales)
Familie: Röhrlinge (Boletaceae)
Gattung: Dickröhrlinge (Boletus)
Art: Anhängselröhrling
Wissenschaftlicher Name
Boletus appendiculatus
Schaeff. 1774

Der Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus), auch Gelber Bronzeröhrling oder Gelber Steinpilz genannt, ist ein sehr selten gewordener Pilz aus der Gattung der Dickröhrlinge (Boletus) aus der Familie der Röhrlinge (Boletaceae). Der Pilz hat seinen Namen durch einen Fortsatz (Anhängsel) erhalten, der sich in den Boden eingesenkt an der Stielbasis befindet.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Hut erreicht einen Durchmesser von 6 bis 15, manchmal auch 20 Zentimetern. Er ist polsterförmig, die Oberfläche feinfilzig bis lederartig und trocken. Die Farbe reicht von ockerbraun bis kastanienbraun; Fraßstellen sind gelblich bis orangerosa. Der Hutrand ist scharf und die Huthaut kann etwas überstehen. Die Röhren sind leuchtend gelb gefärbt, im Alter olivgelblich und an Druckstellen meist blauend. Sie sind am Stiel kurz ausgebuchtet, die Röhrenmündung sind sehr fein und rundlich.

Der Stiel ist zylindrisch keulig und wird zwischen 8 und 10 Zentimeter lang sowie bis 4 Zentimeter breit. Er ist zitronengelb gefärbt und besitzt ein feinmaschiges gelbliches bis bräunliches Netz, das auch die untere Stielhälfte erreicht. Das Fleisch ist hart und fest. Es ist blass oder kräftiger zitronengelb gefärbt und im Schnitt unveränderlich bis schwach blauend. Der Geruch ist angenehm säuerlich und der Geschmack angenehm mild, schwach nach Nüssen.

Das Sporenpulver ist olivbraun. Die Sporen sind blaßgelb, länglich ellipsoid bis spindelförmig und erreichen eine Größe von 10–16×4–6 Mikrometer.

Ähnliche Arten

Nadelwald-Anhängselröhrling
(Boletus subappendiculatus)

Sehr ähnlich ist der Nadelwald- oder Falsche Anhängselröhrling (Boletus subappendiculatus). Im Gegensatz zum "echten" Anhängselröhrling wächst er ausschließlich im Nadelwald. Darüber hinaus unterscheidet er sich durch weißliches Fleisch, das nur im Bereich der Rinde gelb getönt ist, die deutlich helleren Röhren und die nicht wurzelnde Stielbasis. Erst 1979 wurde der Pilz als eigene Art beschrieben. Er wird oft mit verschiedenen Steinpilzarten verwechselt. Diese besitzen aber erst im Alter gelbliche Röhren, sind vollständig weißfleischig und blauen nicht.

Ökologie

Den Anhängselröhrling findet man in Laubwäldern auf kalkhaltigem Boden. Er ist ein Mykorrhizapartner von Buche und Eiche und wächst von August bis Oktober. Außerdem kommt der Pilz auch in bodensauren Fichten- und Fichtentannenwäldern vor.

Verbreitung

Der Anhängselröhrling ist eine seltene und wärmeliebende Art. Er hat die gleichen klimatischen Ansprüche wie der Bronzeröhrling. In Richtung Norden sind beide Arten seltener.

Bedeutung

Der Anhängselröhrling gilt zwar als ausgezeichneter Speisepilz, sollte jedoch wegen seiner Seltenheit geschont werden.

Quellen

Literatur

Weblinks

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