Anni Friesinger-Postma

Anni Friesinger-Postma
Anni Friesinger-Postma Eisschnelllauf
Anni Friesinger, Berlin 2008
Voller Name Anna Christine Friesinger-Postma
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag 11. Januar 1977
Geburtsort Bad Reichenhall
Größe 169 cm
Karriere
Verein DEC Inzell/Frillensee,
TeamAnniFriesinger
Trainer Gianni Romme
Status zurückgetreten
Karriereende 14. Juli 2010
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Gold 0 × Silber 2 × Bronze
WM-Medaillen 16 × Gold 12 × Silber 2 × Bronze
EM-Medaillen 5 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
Nationale Medaillen 13 × Gold 5 × Silber 5 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Bronze 1998 Nagano 3000 m
Gold 2002 Salt Lake City 1500 m
Gold 2006 Turin Team
Bronze 2006 Turin 1000 m
Gold 2010 Vancouver Team
ISU Mehrkampfweltmeisterschaften
Bronze 1998 Heerenveen Mehrkampf
Gold 2001 Budapest Mehrkampf
Gold 2002 Heerenveen Mehrkampf
Gold 2005 Moskau Mehrkampf
Silber 2007 Heerenveen Mehrkampf
ISU Sprintweltmeisterschaften
Silber 2004 Nagano Sprint
Gold 2007 Hamar Sprint
Silber 2008 Heerenveen Sprint
ISU Einzelstreckenweltmeisterschaften
Silber 1997 Warschau 3000 m
Silber 1997 Warschau 1500 m
Bronze 1998 Calgary 3000 m
Gold 1998 Calgary 1500 m
Silber 2000 Nagano 1500 m
Silber 2001 Salt Lake City 3000 m
Gold 2001 Salt Lake City 1500 m
Gold 2003 Berlin 3000 m
Gold 2003 Berlin 1500 m
Gold 2003 Berlin 1000 m
Silber 2004 Seoul 3000 m
Gold 2004 Seoul 1500 m
Gold 2004 Seoul 1000 m
Gold 2005 Inzell 5000 m
Silber 2005 Inzell 1000 m
Gold 2005 Inzell Team
Silber 2005 Inzell 1500 m
Silber 2007 Salt Lake City 1000 m
Gold 2008 Nagano 1000 m
Gold 2008 Nagano 1500 m
Gold 2009 Richmond 1500 m
Silber 2009 Richmond 1000 m
ISU Mehrkampfeuropameisterschaften
Silber 1998 Helsinki Mehrkampf
Gold 2000 Hamar Mehrkampf
Gold 2002 Erfurt Mehrkampf
Gold 2003 Heerenveen Mehrkampf
Gold 2004 Heerenveen Mehrkampf
Gold 2005 Heerenveen Mehrkampf
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 1993
 Weltcupsiege 59
 Gesamt-WC 1000 1. (2005/06, 2007/08)
 Gesamt-WC 1500 1. (2000/01, 2001/02,
2003/04, 2005/06)
 Gesamt-WC 3000/5000 1. (2001/02)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 500 Meter 0 1 0
 1000 Meter 21 6 1
 1500 Meter 26 11 5
 3000 Meter 8 3 7
 5000 Meter 1 1 1
 Teamwettbewerb 3 0 0
letzte Änderung: 28. Februar 2010

Anni Friesinger-Postma (gebürtig Anna Christine Friesinger; * 11. Januar 1977 in Bad Reichenhall) ist eine ehemalige deutsche Eisschnellläuferin. Die dreimalige Olympia-Siegerin und 16-fache Weltmeisterin zählt zu den populärsten deutschen Eisschnellläuferinnen aller Zeiten.[1] Bekannt wurde sie durch Erfolge wie ihren Sieg bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City und zahlreiche weitere Siege und Platzierungen.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Friesinger-Postma ist die Tochter des Deutschen Georg Friesinger (1953–1996) und der Polin Janina Korowicka (* 1954), beide Eisschnellläufer. Sie hat einen Bruder, Jan Friesinger, der auch Eisschnellläufer ist. Ihre Schwester Agnes Friesinger ist eine ehemalige Eisschnellläuferin. Am 11. August 2009 heiratete sie im Salzburger Schloss Mirabell ihren langjährigen Lebensgefährten, den ehemaligen niederländischen Eisschnellläufer Ids Postma, was sie im Schloss Aigen feierte.[2] Sie lebt sowohl in Salzburg als auch auf einem Bauernhof im niederländischen Dearsum, dem Geburtsort ihres Mannes in Friesland.[3] Am 24. Februar gab sie bekannt, dass sie im Sommer 2011 ihr erstes Kind erwartet. [4] Ihre Tochter wurde im August 2011 in Meppen geboren.[5]

Sportlerprofil

Anni Friesinger-Postma gehörte im Eisschnelllauf zu den typischen Allrounderinnen. Sie konnte sowohl im 500-m-Sprint wie auch auf den längeren, ausgesprochenen Ausdauerstrecken über 3000 und 5000 m international mit ihren Mitbewerbern mithalten. Über 1000 und 1500 m gehörte sie in den letzten Jahren regelmäßig zum engsten Favoritenkreis.

Sie spricht neben Deutsch auch Englisch und Niederländisch. Auch auf Grund ihrer Erfolge im Allround-Vierkampf ist sie in den Niederlanden sehr populär und beliebt. Ihr Ehemann ist der bereits vom aktiven Profisport zurückgetretene niederländische Eisschnellläufer Ids Postma. Friesinger-Postma ist Athletenbotschafterin der Entwicklungshilfeorganisation Right to Play und Botschafterin der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

Anni Friesinger-Postma nimmt auch gerne an Fotoshootings teil und mag das Posieren vor der Kamera. So war sie Anfang 2008 im Männermagazin Maxim in erotischen Posen zu sehen. Vor den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver sorgte sie mit ihrer langjährigen Freundin Marianne Timmer für Aufsehen. Die beiden ließen sich für den Playboy erotisch ablichten.

Sportliche Laufbahn

Bei der Einzelstrecken-WM der Eisschnellläufer 2004 in Seoul gewann Anni Friesinger-Postma auf ihrer Paradestrecke über 1.500 Meter zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal seit 1998 den Weltmeistertitel. Bei den Deutschen Meisterschaften erreichte sie bisher zwölf Mal Platz eins. Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin holte sie Gold in der Teamverfolgung. Im 1000 m Einzel gewann sie Bronze hinter ihrer langjährigen niederländischen Freundin Marianne Timmer und Cindy Klassen (Kanada). Die drei Spitzenläuferinnen lagen dabei innerhalb von 6 Hundertstel Sekunden.

Bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver war Friesinger-Postma durch Probleme mit dem im Sommer 2008 wegen eines Radunfalles operierten rechten Knie gehandicapt.[6][7] [8] Über 1.000 m erreichte sie als beste deutsche Eisschnellläuferin den 14. Platz, nachdem sie in einer Kurve unsicher lief und mit dem rechten Bein wegrutschte.[9] Über 1.500 Meter wurde Friesinger-Postma anschließend Neunte.[10] Gemeinsam mit Daniela Anschütz-Thoms und Stephanie Beckert nahm sie an der Teamverfolgung teil. Im Halbfinale gegen die USA kam Friesinger-Postma in der vorletzten Kurve aus dem Laufrhythmus und verlor den Anschluss an Beckert und Anschütz-Thoms. Allein laufend stürzte sie wenige Meter vor dem Ziel und rutschte bäuchlings über die Ziellinie. Im Rutschen streckte sie das rechte Bein vor und löste damit an der Ziellinie die Zeitmessung aus, die sich an der Kufenspitze orientiert und konnte somit einen Vorsprung von zwei Zehntelsekunden vor dem Team USA ins Ziel retten. Im Finale lief Katrin Mattscherodt anstelle der entkräfteten Friesinger-Postma, die deutsche Mannschaft besiegte Japan knapp mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung.[11] Nachdem bei einer Knieoperation im März 2010 ein Knorpelschaden festgestellt wurde, erklärte Anni Friesinger-Postma im Juli 2010 ihren Rücktritt vom aktiven Sport.[12] Offiziell erklärte sie in Heerenveen im November 2010 ihren Abschied vom Leistungssport.[3]

Nach der aktiven Laufbahn

Im Januar 2011 war sie bei der Mehrkampf-EM im italienischen Ritten als Analytikerin des niederländischen Fernsehens NOS dabei.[3] Seit Anfang 2011 ist Anni Friesinger Markenbotschafterin der SDK.[13]

Siege und Platzierungen

  • Deutsche Meisterschaft Juniorinnen
    • 9 × 1. Platz
  • Deutsche Meisterschaft
    • 13 × 1. Platz
  • Europameisterschaft (so genannter „kleiner Vierkampf“ bestehend aus 500 m, 3000 m, 1500 m und 5000 m)
    • 2005 - Platz 1
    • 2004 - Platz 1
    • 2003 - Platz 1
    • 2002 - Platz 1
    • 2000 - Platz 1
    • 1998 - Platz 2
  • Weltmeisterschaft Junioren
    • 1996 - Platz 1
    • 1995 - Platz 2
    • 1994 - Platz 2
  • Gesamt-Weltcup 1000 m
    • 2008 - Platz 1
    • 2007 - Platz 3
    • 2006 - Platz 1
  • Gesamt-Weltcup 1500 m
    • 2007 - Platz 2
    • 2006 - Platz 1
    • 2004 - Platz 1
    • 2002 - Platz 1
    • 2001 - Platz 1
  • Gesamt-Weltcup 3000 m / 5000 m
    • 2005 - Platz 3
    • 2004 - Platz 3
    • 2002 - Platz 1
    • 2001 - Platz 3
    • 2000 - Platz 3
  • Aufgestellte Weltrekorde
    • 7, davon 4 Juniorenweltrekorde: 1000 m, 1500 m, 3000 m, Allround
    • 3× 1500 m
    • 1× 1500 m Freiluftweltrekord
    • 1× 1000 m Freiluftweltrekord
  • Persönliche Bestzeiten
    • 500 m - 37,77 sek.
    • 1000 m - 1:13,49 min. (Deutscher Rekord)
    • 1500 m - 1:53,09 min. (Deutscher Rekord)
    • 3000 m - 3:58,52 min.
    • 5000 m - 6:58,39 min.

(Stand: 11. August 2008)

Auszeichnungen

Autobiografie

  • Mein Leben, mein Sport, meine besten Fitness-Tipps März 2004, Goldmann. ISBN 3-442-39059-1

Weblinks

 Commons: Anni Friesinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.kicker.de/news/mehrsport/startseite/527579/artikel_Karriereende_Friesinger-Postma-hoert-auf.html
  2. Seit heute heißt Anni Friesinger auch Postma In: Die Welt vom 11. August 2009
  3. a b c Kicker Nr. 3/2011 vom 6. Januar 2011, Seite 47
  4. De Telegraaf (niederländisch)
  5. Eisschnellläuferin Anni Friesinger-Postma bekommt Baby in Meppen (14 August 2011). Abgerufen am 14 August 2011.
  6. http://www.sueddeutsche.de/sport/929/502167/text/ Olympia: Friesinger-Postma „Ich fühle mich im Stich gelassen“]
  7. Olympia in Vancouver - Sexy Anni Friesinger-Postma auf "Laufsteg Olympia": Hoffen auf den Besuch von Ids
  8. Süddeutsche Zeitung vom 2. Juli 2007, abgerufen am 3. März 2010: Anni Friesinger - Nach schwerem Rad-Unfall operiert
  9. welt.de: Eisschnelllauf - Rang 14 – Anni Friesinger mit indiskutabler Zeit
  10. focus.de: Wüst läuft zum Olympiasieg über 1500m, focus.de.
  11. Deutsche Eisschnellläuferinnen holen sensationell Gold, spiegel.de
  12. http://www.bild.de/BILD/sport/wintersport/2010/07/anni-friesinger/eisschnelllauf-star-beendet-karriere.html Meldung auf Bild.de
  13. http://www.sdk.de/annis-seite.html

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