Anzenbach (Berchtesgaden)

Anzenbach (Berchtesgaden)
Anzenbach
Gemeinde Berchtesgaden
Koordinaten: 47° 39′ N, 13° 0′ O47.64540213.001586Koordinaten: 47° 38′ 43″ N, 13° 0′ 6″ O
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 83471
Vorwahl: 08652

Anzenbach ist seit dem 1. Januar 1972 ein Ortsteil des Marktes Berchtesgaden im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land.[1]

Geschichte

Vermutlich ab Ende des 14. Jahrhunderts bis 1817 war Anzenbach der 1. Gnotschaftsbezirk der Gnotschaft Berg, die 1812 zur Gemeinde Salzberg wurde. Von 1817 bis 1818 kam Anzenbach für ein Jahr zur Gemeinde Gern, um dann erneut bis zum 31. Dezember 1971 Teil der Gemeinde Salzberg zu sein. Erst im Zuge der Gebietsreform in Bayern verlor die Gemeinde Salzberg am 1. Januar 1972 ihre Eigenständigkeit und ist seither samt ihren Ortsteilen bzw. Gnotschaften, darunter Anzenbach, ein Teil der Marktgemeinde Berchtesgaden.[2]

Fürstpropst Jakob Pütrich (1567–1594) ließ in Anzenbach die Meierhöfe Dietfeld und Rosenhof erbauen, der letztere war zuerst ein Pfannhaus.[3] 1574 ließ er unweit des Rosenhofes das kleine Lustschloss Etzerschlössl errichten und mit kostbarer Zirbenholzvertäfelung und kunstvollen Öfen ausstatten. Mit seinen zehn Räumen stand das Etzerschlössl den Bürgern auch zeitweise als Zufluchtsort bei Epidemiegefahr offen; es ging später an verschiedene Besitzer über. Zuletzt diente es bis zum Abriss 1960 als Kinderheim. Die zum Ensemble gehörende und wegen ihrer Baufälligkeit ebenfalls abgerissene Etzermühle, am Austritt des Gerer Baches gelegen, war eines der „altromantischsten Gebäude des Landes“.[4] Die neuere in Anzenbach begründete Siedlung Am Etzerschlössl ist jetzt ebenfalls ein Ortsteil des Marktes Berchtesgaden.

Söhne und Töchter des Ortsteils

  • Alf Schuler (* 1945), Künstler (Bildhauerei, Objekte, Wandstücke, Bodenarbeiten, Zeichnungen, minimalistische Formen)

Einzelnachweise

  1. cylex.de Skalierbarer Straßenplan zu Anzenbach, Stichwort: Am Etzerschlössl
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 434
  3. Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner, S. 105.
  4. Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner, S. 181.

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