Aris Claeszon

Aris Claeszon

Aris Claeszon (nachweisbar 1616-1633; † wohl 1634 in Amsterdam) war ein niederländischer Bildhauer und Baumeister, der in Amsterdam und auch in Schweden tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die genauen Lebensdaten von Aris Claeszon sind nicht bekannt. Er war der Sohn des Bildhauers und Amsterdamer Meisters Claes Adriaenszon van Delft und ging auch bei diesem ab 1617 in die Lehre. Der Vater betrieb die Bildhauerwerkstatt gemeinsam mit seinem Bruder Pieter Adriaenszon. Aris Claeszon arbeitete 1622 unter Kasper Panten am Stockholmer Schloss. Zu seinen bekannten Arbeiten gehören das von ihm signierte freistehende Grabmal in der Grabkapelle des schwedischen Hormarschalls und Reichsrats Gustav Banér (1547-1600) aus Alabaster und schwarzem Marmor (1629) im Dom zu Uppsala und das Grabmal aus Sandstein für schwedischen Reichsrat Svante Banér (1583-1628) in der Dorfkirche von Danderyd südlich von Stockholm (wohl 1628).

Zugeschrieben werden ihm in Stockholm die skulpturalen Arbeiten an den Portalen des von Simon de la Vallée erbauten Ryningska Palatset und des Von der Lindeska Huset. 1631 kehrte er in die Niederlande nach Amsterdam zurück und wurde dort als Meister in die St.-Barbara-Gilde aufgenommen.

Sein in der Lübecker Marienkirche befindliches Epitaph im Stile der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock für den Ratsherrn Johann Füchting († 1637) wurde schon zu dessen Lebzeiten von Füchting selbst durch seinen Amsterdamer Agenten Wessel Becker 1633 bei Pieter Adriaenszon und Aris Claeszon in Amsterdam mittels Notarvertrag vom 7. Dezember 1633 in Auftrag gegeben und hergestellt. Stilistisch kommt es dem Grabmal für Gustav Banér in Uppsala nahe.[1] Es wurde beim Luftangriff auf Lübeck beschädigt und 1969/70 restauriert.

Stilistisch ist das Werk von Aris Claeszon durch Hendrick de Keyser beeinflusst, in dessen Werkstatt der Vater um 1612 tätig war. Nach 1633 wird Aris Claeszon in den Büchern seiner Gilde nicht mehr erwähnt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe Anne-Dore Ketelsen-Volkhardt: Schleswig-holsteinische Epitaphien des 16. und 17. Jahrhunderts. Wachholtz, Neumünster 1989 (Studien zur schleswig-holsteinischen Kunstgeschichte 15) ISBN 3-529-02515-1, S. 132f

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • St. Mary's Church, Lübeck — St. Mary s Church Marienkirche in Lübeck from the south General information Architectural style Gothic Town or city …   Wikipedia

  • Västerlånggatan — ( sv. The Western Long Street) is a street in Gamla stan, the old town of Stockholm, Sweden. Stretching southward between the squares Mynttorget and Järntorget, it follows the course of the city s now demolished 13th century defensive wall.The… …   Wikipedia

  • Johann Füchting — (* 16. Juni 1571 in Rietberg; † 24. Mai 1637 in Lübeck) war ein Lübecker Kaufmann, Ratsherr und Mäzen. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Lübecker Marienkirche — Südansicht der Lübecker Marienkirche mit dem Strebewerk über dem Seitenschiff Hauptschiff der Lübecker Marienkirche mit dem 38,5 m hohen Gewölbe …   Deutsch Wikipedia

  • Marienkirche (Lübeck) — Südansicht der Lübecker Marienkirche mit dem Strebewerk über dem Seitenschiff …   Deutsch Wikipedia

  • Marienkirche Lübeck — Südansicht der Lübecker Marienkirche mit dem Strebewerk über dem Seitenschiff Hauptschiff der Lübecker Marienkirche mit dem 38,5 m hohen Gewölbe …   Deutsch Wikipedia

  • Epitaphien der Lübecker Marienkirche — Die Epithapien der Lübecker Marienkirche begründeten neben den in der Kirche befindlichen Seitenkapellen den Ruf der Marienkirche als Ruhmeshalle des Lübecker Patriziats.[1] Bis zum Zweiten Weltkrieg hatten sich 84 Epitaphien in der Marienkirche… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”