Assoziationsspaltung

Assoziationsspaltung

Assoziationsspaltung ist eine neue Selbsthilfetechnik für Menschen, die unter Zwangsgedanken leiden.[1][2] Die Methode sieht vor, parallel zu den bestehenden negativen, quälenden Assoziationen (z.B. „Krebs“ = Krankheit, Tod), alternative neutrale oder positive Verknüpfungen aufzubauen, die durch die Zwangserkrankung allenfalls noch schwach ausgeprägt sind (z.B. „Krebs“ = „Sternzeichen“, „Taschenkrebs“, „Krebssuppe“, „Sushi“). Die Technik basiert auf semantischen Netzwerkmodellen sowie Befunden, die zeigen, dass gedankliche Verknüpfungen bei Zwangspatienten zunehmend auf den Zwangsbezug eingeengt sind.[1][3] Es wird angenommen, dass der (Wieder-)Aufbau neutraler oder positiver Assoziationen zu einer Minderung der assoziativen Stärke zwischen den bestehenden zwangbezogenen Assoziationen führt (Fächereffekt „fan-effect“)[4] und so die Zwangsimpulse geschwächt werden. Erste positive Erfahrungen konnten mit der Technik in Selbstanwendung aufgezeigt werden.[3] Das Manual zur Technik ist online verfügbar[5], eine Kurzanleitung der Technik sowie eine verwandte Methode (Aufmerksamkeitsspaltung), welche die Überfokussierung externer Reize abzuschwächen sucht, wird in einem metakognitiven Selbsthilfemanual dargestellt.[6]

Einzelnachweise

  1. a b L. Jelinek, B. Hottenrott, S. Moritz: Assoziationsspaltung - eine neue Intervention zur Behandlung von Zwangsgedanken. In: Notfall & Hausarztmedizin. 35, 2009, S. 24-28.
  2. „Zwangstherapie: Ein neues Netz gegen Zwänge“, Deutsches Ärzteblatt, August 2009
  3. a b S. Moritz, L. Jelinek, R. Klinge, D. Naber: Fight fire with fireflies! Association Splitting: a novel cognitive technique to reduce obsessive thoughts. In: Behavioural and Cognitive Psychotherapy. 35, 2007, S. 631-635.
  4. J. R. Anderson: Retrieval of prepositional information from long-term memory. In: Cognitive Psychology. 6, 1974, S. 451-474.
  5. Steffen Moritz, Lena Jelinek, UNI-Klinik Hamburg-Eppendorf, Manual, Stand: August 2009
  6. S. Moritz (2010): Erfolgreich gegen Zwangsstörungen. Metakognitives Training. Denkfallen erkennen und entschärfen.. Heidelberg, Springer Medizin Verlag. ISBN 3642113079, ISBN 978-3642113079.

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