Okoumé

Okoumé
Okoumé
Systematik
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Balsambaumgewächse (Burseraceae)
Tribus: Bursereae
Untertribus: Boswelliinae
Gattung: Aucoumea
Art: Okoumé
Wissenschaftlicher Name
Aucoumea klaineana
Pierre

Die Okoumé (Aucoumea klaineana), auch Gabun-Mahagoni genannt, ist ein Baum aus der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae). Das Holz der Art wird als Furnier verwendet und macht circa 90 % des Holzexports von Gabun aus.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Okoumé ist ein zweihäusiger, mittelgroßer Baum, der eine Wuchshöhe von bis zu 50 Meter (in seltenen Fällen bis 60 Meter) erreichen kann. Der Stamm ist zylindrisch und hat einen Brusthöhendurchmesser zwischen 110 und 240 Zentimeter. Brettwurzeln sind vorhanden und reichen bis zu 3 Meter hoch. Der Stamm ist bis zu 2/3 seiner Länge astlos. Die Borke ist zwischen 0,5 und 2,0 Zentimeter stark und von grauer bis orange-brauner Farbe. Lentizellen treten auf und sind stark harzig, fasrig und von rosaroter bis rötlicher Farbe. Die Krone ist offen.

Die Laubblätter stehen wechselständig und sind unpaarig gefiedert. Nebenblätter fehlen. Die Rhachis ist bis zu 40 Zentimeter lang und trägt zwischen 7 und 13 Einzelblätter and bis zu vier Zentimeter langen Blattstielen. Die ledrigen Spreiten sind eiförmig bis länglich und messen 10 bis 30 Zentimeter in der Länge und zwischen 4 und 7 Zentimeter in der Breite. Die Basis ist abgerundet, die Blattspitze zugespitzt. Die Blattrand ist ganzrandig.

Die Blütenstände sind achselständige oder endständige Rispen von bis zu 30 Zentimeter Länge. Männliche Böütenstände bilden bis zu fünf mal mehr Blüten aus als die Weiblichen. Die Blüten sind 5-zählig mit haarigen, grünen Kelchblättern von lanzettlicher Form und bis zu 5 Millimeter Länge. Die weißlichen Kronblätter sind spatelförmig, 5 bis 6 Millimeter lang und beidseitig behaart. Die Blütenröhre besteht aus zweilappigen Nektarien.

Männliche Blüten bilden 10 Staubblätter und einen rudimentären Stempel aus. Weibliche Blüten bilden 10 Staminodien und einen oberständigen Fruchtknoten mit säulenartigem Griffel und kopfartiger Narbe.

Nach der Blüte bilden sich etwa 5 Zentimeter lange und 3 Zentimeter breite, fünfklappige Kapselfrüchte mit einem Samen pro Valve. Die eiförmigen Samen sind von einem mit Steinzellen durchsetzten Endocarp umgeben und verlängern sich in einen 2 bis 3 Zentimeter langen und etwa 0,5 Zentimeter breiten Flügel. Die Samen keimen überirdisch (epigäisch) mit runden. fleischigen Keimblättern

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Verbreitung

Okoumé ist vor allem in alten Sekundärwäldern verbreitet und wächst gerne in Gemeinschaft mit Sacoglottis gabonensis. Der stärkste Kompetitor ist Macaranga monandra.[1]. Das Verbreitungsgebiet von der Art wird durch den Niederschlag begrenzt. Sie benötigt zwischen 1200 und 3000 mm Niederschlag im Jahr mit einer Trockenzeit die nicht Länger als drei Monate ist. Der Standort sollte vollsonnig sein. Okoumé liebt saure, nährstoffreiche Böden wie Arenosole oder Ferralsole, toleriert aber auch nährstoffarme, sandige Böden.

Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresniveau bis in Höhenlagen von 600 Meter NN In seltenen Fällen wurden Exemplare bis 1400 Meter NN gefunden.

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Okoumé reicht West- und Zentralgabun, über das kontinentale Äquatorialguinea im Süden bis in die Republik Kongo. Im Kongo findet sich der Baum aber nur in den Chaillu- und Mayombe-Bergen. Einige kleine Bestände finden sich im nördlichen Kamerun dicht an der Grenze zu Gabun. Ein kleines natürliches Vorkommen in Nigeria, an der Grenze zu Kamerun, ist nicht bestätigt.

Okoumé wurde auch anderorts zur Holzgewinnung angebaut, größere künstliche Bestände finden sich in neben Gabun und Kamerun in der Elfenbeinküste, kleinere Bestände in der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, in Ghana und Madagaskar. Auch außerhalb Afrikas in Indonesien und Malaysia sowie in Surinam und Französisch-Guayana gibt es Versuchsanbau.

Von der IUCN wird die Baumart wegen der starken Nutzung und des langsamen Wuchses als gefährdet (vulnerable) eingeordnet.[2]

Holz

Okoumé macht circa 90 % des Holzexports von Gabun aus. Hauptimporteur ist Frankreich, gefolgt von Israel, Japan und Italien.[3] Das frisch geschnittene Holz ist hell rosa und wird bei der Alterung zunehmend dunkler und brauner. Das Splintholz hat einen Grauton und geht ohne scharfe Trennung ins Kernholz über. Der Faserverlauf ist üblicherweise gerade. Gelegentlich tritt aber auch eine leicht wellige Maserung auf. Das Holz ist sehr weich und erreicht im Janka-Härte-Test 240 Janka.[4]

Okoumé-Holz wird verhältnismäßig selten als Massivholz verwendet, sondern in der Regel zu Furnier verarbeitet. Es ist gut verleimbar und lässt sich auch gut nageln. Die Verwendung des Holzes ist auf Innenräume beschränkt, da es nicht sehr haltbar ist. Das Holz hat einen Kieselerdegehalt von etwa 0,12 bis 0,16 Prozent, so dass bei seiner Verarbeitung Sägeblätter verhältnismäßig schnell stumpf werden.[5]

Systematik

Okoumé ist die einzige Art der monotypischen Gattung Aucoumea aus der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae). Dort steht sie in der Tribus Bursereae, genauer im Untertribus Boswelliinae, der die Gattungen Aucoumea, Beiselia, Weihrauch (Boswellia), Triomma und Garuga zusammenfasst.

Eine pollenmorphologische Untersuchung aus dem Jahr 2008 ergab jedoch eine nähere Verwandtschaft zu den Gattungen Bursera und Commiphora, die gemeinsam die Untertribus Burserinae bilden, so dass die Einordnung in die Boswelliinae fragwürdig erscheint.[6]

Quellen

Literatur

  • J. L. C. H. van Valkenburg: Aucoumea klaineana. In: Dominique Louppe, Andrew Oteng-Amoako, Martin Brink (Hrsg.): Timbers 1, Plant Resources of Tropical Africa (PROTA). 7, Nr. 1, 2008, ISBN 978-90-5782-209-4, S. 82-86 (google books, abgerufen am 15. Dezember 2009).
  • Andrew Duncan, Gwen Rigby: 'Der Hobbytischler – Technik der Holzverarbeitung. Orbis, München 1984, ISBN 3-572-00763-1.

Einzelbelege

  1. E. Dounias: Sacoglottis gabonensis. In: Gaby Schmelzer, Ameenah Gurib-Fakim (Hrsg.): Medicinal plants 1, Plant Resources of Tropical Africa (PROTA). 11, Nr. 1, 2008, ISBN 9783823615316, S. 493-494 (google books, abgerufen am 15. Dezember 2009).
  2. Aucoumea klaineana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009.2. Eingestellt von: L. White, 1998. Abgerufen am 15. Dezember 2009
  3. Aucoumea klaineana. In: Contribution to an evaluation of tree species using the new CITES Listing Criteria. UNEP World Conservation Monitoring Centre, 10. Januar 2006, abgerufen am 15. Dezember 2009.
  4. Martin Chudnoff: Tropical Timbers of the World. Handbook Nr. 607, USDA Forest Service, 1984 (online, abgerufen am 15. Dezember 2009).
  5. Duncan et al., S. 198
  6. Mats Thulin, Bjorn-Axel Beier, Sylvain G. Razafimandimbison, Hannah I. Banks: Ambilobea, a new genus from Madagascar, the position of Aucoumea, and comments on the tribal classification of the frankincense and myrrh family (Burseraceae). In: Nordic Journal of Botany. 26, 2008, S. 218-229, doi:10.1111/j.1756-1051.2008.00245.x.

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