Bahnstrecke Nouadhibou–M'Haoudat

Bahnstrecke Nouadhibou–M'Haoudat
Nouadhibou–M'Haoudat
Strecke der Bahnstrecke Nouadhibou–M'Haoudat
Streckenlänge: 700 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
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0 Nouadhibou
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Choum
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Mauretanien / West-Sahara
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West-Sahara / Mauretanien
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625 F'dérik
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650 Zouérat
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670 El Rhein
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700 M'Haoudat
Mitfahrt auf einem Erzwaggon
Zug auf der Strecke

Die Bahnstrecke Nouadhibou–M'Haoudat ist die einzige Bahnlinie Mauretaniens. Sie verbindet die Eisenerzminen bei Zouérat mit der Hafenstadt Nouadhibou am Atlantik.

Die fast ausschließlich dem Erztransport dienende Bahnstrecke wird von der staatlichen Minengesellschaft Société Nationale Industrielle et Minière (SNIM) betrieben. Sie hat eine Länge von 700 Kilometern zwischen dem Verladehafen Nouadhibou und der Eisenerzmine M'Haoudat. Die Bahnverbindung wurde ab Ende der 1950er Jahre in Normalspur gebaut und im Juni 1963 eingeweiht.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Der Verladehafen befindet sich nahe der Südspitze der zu Mauretanien und Westsahara gehörenden Halbinsel Ras Nouadhibou. Von dort führt die Strecke an Nouadhibou vorbei nach Norden und wendet sich dann nach Osten, und folgt über 400 Kilometer mit wenigen Kilometern Abstand der Grenze zu Westsahara, um bei Choum nach Norden zu schwenken.

Hier wurde der ursprüngliche Streckenverlauf verändert. Früher verlief die Strecke vollständig in Mauretanien. Dazu musste die Strecke jedoch durch einen Tunnel geführt werden. Auf der anderen Seite der Grenze fällt der Berg steil ab und das Gelände ist eben. Seit 1978 verläuft die Bahnlinie auf einer Länge von etwa fünf Kilometern auf dem Gebiet der Westsahara um das Hindernis herum. Bis F'dérik verläuft die Strecke in größerer Entfernung zur Grenze. Nordöstlich der Stadt teilt sich die Strecke. Der eine Abzweig führt nach Zouérat, der andere nach Nordosten zu weiteren, später erschlossenen Erzminen.

Auf der eingleisigen Strecke gibt es mehrere Ausweichgleise. Um den Zügen das Wenden zu ermöglichen, gibt es außerdem mehrere Gleisdreiecke sowie, im Hafen von Nouadhibou, eine Wendeschleife. Die Wartungseinrichtungen der Züge befinden sich in Nouadhibou und in Zouérat.

Die Gleise müssen immer wieder von Arbeitern vom angewehten Sand befreit werden. Die Strecke ist derzeit für eine Radsatzlast von 26 Tonnen ausgelegt. Diese soll in den nächsten fünf Jahren durch Erneuerungarbeiten auf 30 Tonnen angehoben werden.

Zugbetrieb

Die Strecke dient hauptsächlich dem Erztransport. Die dafür eingesetzten Züge sind bis zu 2,5 Kilometer lang und haben ein Gesamtgewicht von bis zu 22.000 Tonnen. Die Züge werden von drei bis vier EMD-Diesellokomotiven mit je 2425 kW gezogen. Die Bahn erreicht eine Kapazität von 14 Mio. Tonnen pro Jahr. Pro Tag verkehren in jeder Richtung drei Züge. Ab 2011 sollen sechs neu angelieferte Lokomotiven der Baureihe EMD SD70ACS mit Drehstromantriebstechnik eingesetzt werden.[1]

Personen und Frachten werden auch transportiert. Dazu ist ein Zug pro Tag mit einem Personenwagen ausgerüstet. Die Personenwagen sind überbelegt und in schlechtem Zustand. Es ist allerdings möglich, kostenlos auf den Erzwagen mitzufahren. Daneben dienen die Züge auch der Versorgung der Städte F'dérik und Zouérat mit Wasser. Flachwagen zum Fahrzeugtransport werden nur auf vorherige Anfrage angehängt.

Durch das konzerneigene Unternehmen Société Mauritanienne de Service et de Tourisme wird unter der Bezeichnung „Train du désert“ seit 1999 ein Zug speziell für Touristen (bestehend aus einem Schlafwagen und einem Doppelstockwagen) vorgehalten.[2][3]

Lokomotiven

Nr. Hersteller Baureihe Anzahl Baujahr Foto
BB201-BB208 EMD GPL-15T 8
BB209-BB216 EMD GPL-15T 8
CC01-11 Alsthom 11 1961-62 SNIM Alsthom CC05 1994 02.JPG
CC12-21 Alsthom 10 1965
CC101-CC106 EMD SDL40-2 6 1981
CC107-CC110 EMD SDL40-2 4 1988
CC111-CC116 EMD SDL40-2 6 1993
CC117-CC121 EMD SDL40-2 5 1997 SNIM ore train Nouadhibou.jpg

Weblinks

 Commons: Bahnstrecke Nouadhibou–M'Haoudat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Railways Africa Magazine 25. Oktober 2010: New locos for Mauritania
  2. Jean-Louis Chaléard,Chantal Chanson-Jabeur,Chantal Béranger: Le chemin de fer en Afrique. KARTHALA Editions, 2006 S. 304
  3. Pierre Bonte, Abdel Wedoud Ould Cheikh, Société nationale d'industrie minière (Mauritania): La montagne de fer: la SNIM, Mauritanie : une entreprise minière saharienne à l'heure de la mondialisation KARTHALA Editions, 2001 S. 262

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