Heinrich Balemann

Heinrich Balemann
Rokoko-Epitaph Bürgermeister Balemann in St. Marien (1751)

Heinrich Balemann (* 15. November 1677 in Lübeck; † 28. Mai 1750 ebenda) war Jurist und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.

Balemann war der Sohn des Lübecker Ratsherrn Heinrich Balemann[1] (1643-1693), der die Stadt in mehreren auswärtigen Gesandtschaften, so auch beim Frieden von Nimwegen, vertreten und 1692 das Familiengut Brandenbaum erworben hatte. Der Großvater Heinrich Balemann († 1656) war in Lübeck Protonotar gewesen, also Erster Syndikus der Stadt, und auch der Urgroßvater Heinrich Balemann († 1645) hatte seit 1628 dem Lübecker Rat angehört.[2]

Balemann studierte von 1696 bis 1699 Rechtswissenschaften zunächst an der Universität Altdorf und dann in Halle (Saale) und begab sich danach auf die übliche Grand Tour, die ihn über Wien nach Italien und Frankreich führte. Er erwarb als Lizenziat beider Rechte sodann berufsnotwendige Praxis beim Reichskammergericht in Wetzlar und wurde 1701 von der Universität Groningen zum Dr. iur. promoviert. In seine Heimatstadt zurückgekehrt wurde er 1702 zunächst Ratssekretär und 1717 in den Rat erwählt. Er vertrat die Stadt in mehreren auswärtigen Gesandtschaften, so 1717 gemeinsam mit dem Ratsherrn Heinrich von Brömbsen nach Schloss Gottorf zu König Friedrich IV. von Dänemark, 1719 und 1720 nach Schloss Herrenhausen zu König Georg I. von England wegen der Möllner Pertinenzien. 1724 wurde Balemann zu einem der vier Bürgermeister der Stadt erwählt.

Sein Gartenhaus mit zwei Türmen und großem Ziergarten vor dem Holstentor im heutigen Stadtteil Lübeck-St. Lorenz ist in Jacob von Melles Gründlicher Nachricht von der Kayserlichen, Freyen und des H. Römis. Reichs Stadt Lübeck in der 2. Auflage von 1742 abgebildet. Sein marmornes Epitaph mit seiner Büste und weiteren allegorischen Figuren in der Lübecker Marienkirche hat den Luftangriff vom Palmsonntag 1942 überstanden und ist erhalten.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Nr. 807.
  2. Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Nr. 753.
  3. Inschrift mit Übersetzung bei Adolf Clasen: Verkannte Schätze : Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch, Lübeck 2003, S. 42 ff.. ISBN 3-7950-0475-6

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich von Brömbsen — Heinrich von Brömbsen, auch Hinrich (* 1673 in Lübeck; † 28. April 1732 ebenda) war Bürgermeister der Hansestadt Lübeck. Brömbsen studierte von 1692 bis 1695 an der Universität Leipzig und in Halberstadt.[1] Danach begab er sich auf die damals… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Scharbau — (auch Hinrich Scharbau, * 25. Mai 1689 in Lübeck; † 2. Februar 1759 ebenda) war ein deutscher Theologe und Büchersammler …   Deutsch Wikipedia

  • Lübecker Bürgermeister — Die Bürgermeister der Hansestadt Lübeck gehörten zumindest bis zum Spätmittelalter zu den mächtigsten Politikern in Nordeuropa. Kaum eine Entscheidung im Wirtschaftsraum rund um die Ostsee wurde zu dieser Zeit nicht von ihnen mit beeinflusst oder …   Deutsch Wikipedia

  • List of state leaders in 1747 — 1746 state leaders Events of 1747 1748 state leaders State leaders by year Africa* Ashanti Confederacy Opoku Ware I, Asantehene (1720 1750) * Dahomey Tegbesu, King of Dahomey (1732 1774) * Bunyoro Duhaga, Omukama of Bunyoro (1731 c.1782) *… …   Wikipedia

  • 1747 Holy Roman Empire incumbents — 1746 incumbents 1747 state leaders (general) Events of 1747 1748 incuments state leaders by year Incumbents of the Holy Roman Empire, 1747 (incomplete) Franz I, Holy Roman Emperor (1745 1765)Electors* Bavaria Maximilian III, Elector of Bavaria… …   Wikipedia

  • Hermann Georg Krohn — (* 5. April 1705 in Rostock; † 11. Mai 1756 in Lübeck) war ein deutscher Jurist und Syndicus der Hansestadt Lübeck. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Katharinenkirche (Lübeck) — Die Katharinenkirche vor 1873; Südwestansicht Die Katharinenkirche, auch St. Katharinen zu Lübeck, ist die Kirche des ehemaligen Franziskaner Klosters und die einzige erhaltene Klosterkirche in Lübeck. Sie hat das Patrozinium der Heiligen… …   Deutsch Wikipedia

  • Caspar Ruetz — Caspar Ruetz, auch: Kaspar (* 21. März 1708 in Wismar; † 21. Dezember 1755 in Lübeck) war ein deutscher Kantor, Komponist und Musikdirektor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Hinrich Scharbau — Heinrich Scharbau Heinrich Scharbau (auch Hinrich Scharbau, * 25. Mai 1689 in Lübeck; † 2. Februar 1759 ebenda) war ein deutscher Theologe und Büchersammler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Scharbau — Heinrich Scharbau Heinrich Scharbau (auch Hinrich Scharbau, * 25. Mai 1689 in Lübeck; † 2. Februar 1759 ebenda) war ein deutscher Theologe und Büchersammler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”