Ballon d’Or 2010

Ballon d’Or 2010

Der 55. Ballon d’Or (französisch für Goldener Ball) wurde für das Jahr 2010 erstmals gemeinsam von der Zeitschrift France Football und dem Fußball-Weltverband FIFA unter der neuen Bezeichnung FIFA Ballon d’Or verliehen. Zum vierten Mal wurde damit der weltbeste Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Von 1956 bis 2006 erhielt diese Trophäe Europas Fußballer des Jahres. Sie ist nicht identisch mit der von der FIFA zwischen 1991 und 2009 vergebenen Auszeichnung Weltfußballer des Jahres, die als Folge der Einigung zwischen France Football und dem Weltverband 2010 ersatzlos entfällt. Nachdem die drei besten Spieler – noch ohne ihre jeweilige Platzierung auf dem „Podium“ – bereits am 6. Dezember 2010 veröffentlicht wurden, wurde am 10. Januar 2011 am FIFA-Sitz in Zürich das Endergebnis bekanntgegeben. Gewinner des Ballon d’Or 2010 wurde Vorjahressieger Lionel Messi vor Andrés Iniesta und Xavi Hernández. Alle drei Spieler stehen derzeit beim FC Barcelona unter Vertrag.[1]

Inhaltsverzeichnis

Abstimmungsmodus

Verliehen wird der Preis von einer Jury, die sich aus 147 Nationaltrainern, 143 Nationalmannschaftskapitänen und 154 Fachjournalisten zusammensetzt. Jeder von ihnen vergibt an drei Spieler aus einer von der France-Football-Redaktion und der FIFA gemeinsam vorgegebenen Liste fünf, drei bzw. einen Punkt. Dabei soll die Leistung der Spieler im gesamten jeweiligen Kalenderjahr gewürdigt werden.[2] Da die drei Gruppen von Abstimmenden unterschiedliche Wählerzahlen aufweisen, die Voten dieser drei „Wahlkollegien“ aber je exakt ein Drittel des Gesamtergebnisses ausmachen sollen, werden die absoluten Punktzahlen anschließend in Prozentangaben umgerechnet und so veröffentlicht.[3]

Ergebnis

  1. Lionel Messi (FC Barcelona, 22,65 %)
  2. Andrés Iniesta (FC Barcelona, 17,36 %)
  3. Xavi Hernández (FC Barcelona, 16,48 %)
  4. Wesley Sneijder (Inter Mailand, 14,48 %)
  5. Diego Forlán (Atletico Madrid, 7,61 %)
  6. Cristiano Ronaldo (Real Madrid, 3,92 %)
  7. Iker Casillas (Real Madrid, 2,90 %)
  8. David Villa (FC Valencia, FC Barcelona, 2,25 %)
  9. Didier Drogba (FC Chelsea, 1,68 %)
  10. Xabi Alonso (Real Madrid, 1,52 %)

Von den nominierten deutschen Spielern war Mesut Özil als 13. am besten platziert, während Philipp Lahm gemeinsam mit Daniel Alves den letzten Rang belegte.[4]

Statistik

Insgesamt hatten 426 Juroren aus 185 Ländern abgestimmt, davon 154 Journalisten und je 136 Trainer bzw. Spielführer der jeweiligen Nationalmannschaft.[5] 18 der 444 Stimmberechtigten gaben also kein Votum ab. Bei Einzelnen kam es im Ausnahmefall zur Streichung von (Teil-)Voten, so etwa bei Bert van Marwijk und Mark van Bommel, die jeweils verbotenerweise ihren Landsmann Wesley Sneijder auf den ersten Platz – van Bommel zudem Arjen Robben auf den zweiten – gesetzt hatten.

Insgesamt war das Ergebnis in diesem Jahr an der Spitze knapper als in den beiden Vorjahren. Die 2010 eingeführte Beteiligung von drei Gruppen von Juroren schlug sich zudem auch in einem differenzierteren Bild nieder, auch wenn über die besten vier Spieler insgesamt Einmütigkeit bestand:

Voten der Journalisten

Hier setzte sich der Gesamt-Vierte Sneijder (320 Punkte, 35 erste Plätze) vor Iniesta (313/40), Xavi Hernández (248/36) und Messi (182/18) durch.

Voten der Nationaltrainer

Diese Gruppe hatte auf den vier ersten Rängen die identische Reihenfolge, die sich auch im Gesamtergebnis wiederfand: Messi, der auf 51 Stimmzetteln ganz oben stand, deutlich vor Iniesta (23), Xavi Hernández (27) und Sneijder (9). Lediglich auf dem fünften und sechsten Platz gab es einen Unterschied: für die Trainer stand Cristiano Ronaldo vor Diego Forlán.

Voten der Nationalmannschaftsspielführer

Die Spieler sahen ebenfalls Messi als den Jahresbesten (45 erste Plätze) an, dann allerdings folgte Xavi Hernández (26) vor Iniesta (17) und auf Rang Vier Sneijder (15).

Voten aus den deutschsprachigen Ländern im Detail
  • Deutschland
    • Karlheinz Wild (KICKER Sportmagazin): 1. Sneijder, 2. Messi, 3. Robben
    • Joachim Löw: 1. Xavi Hernández, 2. Messi, 3. Forlán
    • Philipp Lahm: 1. Iniesta, 2. Sneijder, 3. Messi
  • Liechtenstein
    • Ernst Hasler (Liechtensteiner Vaterland): 1. Sneijder, 2. Xavi Hernández, 3. Villa
    • Hans-Peter Zaugg: 1. Xavi Hernández, 2. Messi, 3. Iniesta
    • Mario Frick: 1. Messi, 2. Eto’o, 3. Iniesta
  • Luxemburg
    • Christophe Nadin (La Voix du Luxembourg): 1. Iniesta, 2. Sneijder, 3. Messi
    • Luc Holtz: 1. Iniesta, 2. Messi, 3. Sneijder
    • Jeff Strasser: 1. Messi, 2. Iniesta, 3. Ronaldo
  • Österreich
    • Walter Kowatsch-Schwarz (freier Journalist): 1. Iniesta, 2. Forlán, 3. Messi
    • Dietmar Constantini: 1. Iniesta, 2. Villa, 3. Klose
    • Marc Janko: 1. Iniesta, 2. Xavi Hernández, 3. Schweinsteiger
  • Schweiz
    • Pierre-Alain Dupuis (Télévision Suisse Romande): 1. Iniesta, 2. Sneijder, 3. Forlán
    • Ottmar Hitzfeld: 1. Messi, 2. Sneijder, 3. Forlán
    • Alexander Frei: 1. Xavi Hernández, 2. Schweinsteiger, 3. Casillas

Nominierte

Ende Oktober wurde der 23 Spieler umfassende Kreis der Kandidaten bekanntgegeben.[6] Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft sind darin insbesondere Akteure aus den erfolgreichsten Nationalmannschaften dieses Turniers – alleine sieben Spieler des Weltmeisters Spanien – sowie des Champions-League-Siegers Inter Mailand enthalten:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. France Football vom 10. Januar 2011
  2. France Football vom 26. Oktober 2010, S. 8–19
  3. France Football vom 25. Januar 2011, S. 23
  4. Das Abschlussklassement bei France Football
  5. Diese und alle weiteren Angaben in diesem Abschnitt nach France Football vom 11. Januar 2011, Supplément „FIFA Ballon d’Or 2010“, insbesondere S. 6–15
  6. Liste der Kandidaten bei France Football

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