Believe

Believe
Believe
Studioalbum von Disturbed
Veröffentlichung 2002
Label Reprise Records
Genre Alternative Metal
Anzahl der Titel 12
Laufzeit 47 min 14 s

Besetzung

Gesang: David Draiman
Gitarre: Dan Donegan
Bass: Steve „Fuzz“ Kmak
Schlagzeug: Mike Wengren

Produktion Johnny K & Disturbed
Studio Groovemaster Studios, Chicago
Chronologie
The Sickness
(2000)
Believe Ten Thousand Fists
(2005)

Believe ist das zweite Studioalbum der US-amerikanischen Alternative-Metal-Band Disturbed. Es wurde am 16. September 2002 über Reprise Records veröffentlicht und erreichte Platz eins der US-amerikanischen Albumcharts. Das Album wurde in den USA mit Doppelplatin ausgezeichnet. Es war das letzte Disturbed-Album mit Steve „Fuzz“ Kmak.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Das Album Believe wurde im März und April 2002 in den Groovemaster Studios in Chicago aufgenommen. Videoaufnahmen der Studioarbeit wurden auf der im Juni 2002 erschienenen DVD M.O.L. (steht für Meaning of Life) veröffentlicht. Beim Schreiben der neuen Lieder setzte sich die Band das Ziel, ihre Verbindung zum klassischen Metal und Bands wie Metallica, Pantera und Rush deutlicher zu machen als beim Vorgänger The Sickness.[1] Alle zwölf Lieder wurden von der Band geschrieben und komponiert. Der Gitarrist Dan Donegan spielte auf dem Album sämtliche Keyboards ein. Als Gastmusikerin tritt die Cellistin Alison Chesley bei dem Lied „Darkness“ auf.

Produziert wurde Believe von Johnny K (bürgerlich John Karkazis) und der Band. Gemischt wurde Believe von Andy Wallace in den Soundtrack Studios in New York City. Das Mastering übernahm Howie Weinberg im Tonstudio Masterdisk. Für die Lieder „Prayer“, „Remember“, „Liberate“ und „Bound“ wurden Musikvideos aufgenommen, wobei das Video für das Lied „Prayer“ für Kontroversen sorgte.

Das Coverartwork zeigt die Symbole diverser Religionen. Neben dem Kreuz des Christentums sind der Davidstern des Judentums, die Mondsichel für den Islam sowie das Pentagramm für den Satanismus.

In einem Interview mit dem deutschen Magazin Rock Hard skizzierte Draiman das Album als die Adoleszenzphase eines Menschen. Im Vergleich dazu beschrieb er das Debütalbum The Sickness als frisch geborenes Baby, das vor Wut schreit, während der Nachfolger Ten Thousand Fists einen erwachsenen Menschen beschreibt, der seinen Platz gefunden hat.[2]

Das Prayer-Video

Das Lied „Prayer“ handelt von einer Unterhaltung zwischen Sänger David Draiman und Gott. Das dazugehörige Musikvideo basiert auf dem Buch Ijob aus der hebräischen Bibel. Die Inspiration für das Lied holte sich Draiman durch zwei Ereignisse: Dem Tod seines Großvaters sowie die Terroranschläge am 11. September 2001.

In dem von den Gebrüdern Strause gedrehten Video sieht man den Sänger David Draiman eine Straße entlang gehen. Dabei begegnet er auf verschiedene Weise verzweifelte Menschen, wie z.B. eine Prostituierte, einen Obdachlosen oder einen Prediger, der vom Ende der Welt redet. Die anderen Bandmitglieder werden im Verlauf des Videos in einem Autounfall, einer Explosion auf einer Baustelle und in den Einsturz eines Gerüsts verwickelt. Am Ende des Videos überlebt Draiman ein Erdbeben.[3]

Verschiedene TV-Sender und Videoplattformen weigerten sich das Video auszustrahlen, da die gezeigten Szenen die Zuschauer an die Terroranschläge vom 11. September 2001 erinnern könnten. Die Band dachte daraufhin darüber nach, das Video neu zu schneiden oder Szenen durch Konzertaufnahmen zu ersetzen. Schließlich weigerte sich die Band, das Video zu bearbeiten. David Draiman äußerte sich gegenüber MTV zu dieser Angelegenheit:

“The video actually speaks a message. It’s about getting through life’s obstacles and all the tests that fate may throw at you in the process. It’s trying to convince you that you have the strength to get through whatever trials and tribulations may come your way. It’s supposed to inspire hope.”

„Das Video beinhaltet eine Botschaft. Es geht darum, die Hindernisse im Leben und alle Tests, die dir das Schicksal vor die Füße wirft, zu überwinden. Es soll versuchen dich davon zu überzeugen, dass du die Kraft hast um alle Tests und Sorgen zu bezwingen. Es soll Hoffnung verbreiten.“

David Draiman[4]

Musikalischer Stil

Der Sound von Disturbed hat sich im Gegensatz zum Debütalbum The Sickness stark verändert. Während auf dem ersten Album Rapgesang und elektronische Elemente wie beispielsweise Synthesizer verwendet wurden, sind diese auf diesem Album fast komplett verschwunden. Draiman hat seine Rapeinlagen deutlich verringert und singt jetzt hauptsächlich. Dadurch wirkt das Album sehr melodisch und eingängig, aber es bleibt trotzdem ein „hartes“ Album. Die Band Disturbed spielt nun keinen Nu-Metal mehr, sondern es wird verstärkt aus Elementen des klassischen Metals zurückgegriffen.

Rezeption

Das Album erhielt von Seiten der Fachpresse gute Kritiken. Henning Richter vom deutschen Magazin Metal Hammer schrieb in seiner Rezension, dass die Band „ihre Stärken weiter ausbauen konnten“, die Lieder „noch melodischer, noch kompakter und noch wütender“ ausfielen. Dadurch, dass das Album „mehr Abwechselung als The Sickness bietet“ sei Disturbed ein „großer Wurf“ gelungen. Richter gab dem Album sechs von sieben Punkten.[5] Wolf-Rüdiger Mühlmann vom deutschen Magazin Rock Hard lobte in seiner Rezension den „unverwechselbaren Gesang“ von David Draiman und stellte fest, dass Believe im Gegensatz zum Vorgänger „wie eine Einheit“ wirkt. Mühlmann vergab acht von zehn Punkten.[6] Negativ äußerte sich das Magazin Spin, wo der Rezensent der Meinung war, dass das Album so trocken und spröde klingt, als wäre es auf einem Dell-Computer aufgenommen worden.[7]

Believe stieg auf Platz eins der US-amerikanischen Albumcharts ein. In der ersten Woche wurden alleine in den USA 284.000 Exemplare des Albums verkauft.[8] Eine weitere Platzierung auf Platz eins gab es in Neuseeland[9], während Believe in Kanada Platz zwei erreichte. In Deutschland belegte das Album Platz 68[10], in Österreich Platz 42[11] und in der Schweiz Platz 91.[12]

Bis heute wurden alleine in den USA über zwei Millionen Einheiten von Believe, wofür das Album mit Doppelplatin ausgezeichnet wurde.[13] In Kanada erhielt das Album für über 100.000 verkaufte Einheiten Platin.[14] Ebenfalls Platin erhielt das Album in Australien für 35.000 verkaufter Alben.[15]

Titelliste

  1. Prayer – 3:41
  2. Liberate – 3:29
  3. Awaken – 4:29
  4. Believe – 4:27
  5. Remember – 4:11
  6. Intoxication – 3:14
  7. Rise – 3:57
  8. Mistress – 3:46
  9. Breathe – 4:21
  10. Bound – 3:53
  11. Devour – 3:52
  12. Darkness – 3:56

Die „Special Edition“ enthält als Bonus das Lied Dehumanized.

Einzelnachweise

  1. Elmar Salmutter: „Wahre Werte“. In: Metal Hammer, Ausgabe Oktober 2002, Seite 57ff.
  2. Boris Kaiser: „Rot vor Wut“. In: Rock Hard, Ausgabe Oktober 2005, Seite 44
  3. mtv.com: Disturbed Conjure Fire, Earthquakes For 'Prayer' Video
  4. mtv.com: Disturbed Refuse To Re-Edit 'Prayer' Video For Airplay
  5. Metal Hammer, Oktober 2002, Seite 94
  6. rockhard.de: Disturbed - Believe
  7. metacritic.com: Believe reviews at Metacritic.com
  8. billboard.com: Disturbed Takes 'Believe' Straight To No. 1
  9. charts.org.nz: Disturbed in den neuseeländischen Charts
  10. musicline.de: Chartverfolgung / Disturbed / longplay
  11. austriancharts.at: Disturbed in den österreichischen Charts
  12. hitparade.ch: Disturbed in den schweizer Charts
  13. riaa.com: Gold & Platinum searchable database
  14. cria.ca: Search Certification Database
  15. aria.com.au: ARIA Charts - Accreditations - 2007 Albums

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