Bistrița

Bistrița
Bistrița
Bistritz
Beszterce
Wappen von Bistrița
Bistrița (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Bistrița-Năsăud
Koordinaten: 47° 8′ N, 24° 30′ O47.14111111111124.5075356Koordinaten: 47° 8′ 28″ N, 24° 30′ 27″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 356 m
Einwohner: 83.039 (1. Juli 2007)
Postleitzahl: 420126
Telefonvorwahl: (+40) 02 63
Kfz-Kennzeichen: BN
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Munizipium
Gliederung: 6 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Ghinda, Sărata, Sigmir, Slătinița, Unirea, Viișoara
Bürgermeister: Ovidiu Teodor Crețu (PSD)
Webpräsenz:
Bistrița (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Târgu Mureș, Turda, Dej, Baia Mare

Bistrița [ˈbistrit͜sa] (dt. Bistritz, ungar. Beszterce [ˈbɛstɛrt͜sɛ]) ist eine Stadt im Nordosten von Siebenbürgen, im Kreis Bistrița-Năsăud, Rumänien. Bistrița ist Zentrum des sog. Nösnerlandes. Durch die Stadt fließt der gleichnamige Fluss Bistrița. In der Nähe befindet sich das Bârgău-Gebirge, an dessen Hängen auch ein Weinanbaugebiet liegt. Der alte deutsche Name Nösen bezeichnet ebenfalls Bistritz.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Im Jahr 2003 hatte die Stadt ungefähr 81.500 Einwohner, 1992 lebten in der Stadt 544 Deutsche. 1995 zählte die lutherische Gemeinde 283 Mitglieder.

Geschichte

Die Stadt wurde wohl bereits im 12. Jahrhundert von deutschen Siedlern, den Siebenbürger Sachsen als Primärsiedlung gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Bericht über den Mongolensturm von 1241, in dem es heißt, dass am Osterdienstag jenes Jahres die Tataren den Markt Nosa zerstört hätten. 1264 wurde der Ort erstmalig als Stadt, damals noch unter dem Namen Nösen, genannt.

Im Jahr 1308 wurde die Bistritzer Mark als Zahlungsmittel erwähnt. 1353 erhielt die Stadt das Marktrecht und das Recht auf ein eigenes Siegel. 1366 schließlich kam sie samt ihrem Umland in den Genuss der Rechte des Goldenen Freibriefes. Im Folgenden entwickelte sich Bistritz zu einer Art Stadtrepublik, gelenkt von seinen Kaufleuten und Zünften. Als Zentrum des sogenannten Nösnergaus hatte die Stadt überregionale Bedeutung und war der nördlichste Außenposten des Königsbodens.

Bis 1919 gehörte Bistritz zu Österreich-Ungarn. Zwischen 1919 und 1940 war die Stadt rumänisch, danach, durch den 2. Wiener Schiedsspruch bis 1944 wieder ungarisch. Im Herbst 1944 wurden die deutschen Einwohner von der Wehrmacht evakuiert. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört die Stadt zu Rumänien.

Sehenswürdigkeiten und Kultureinrichtungen

Evangelische Stadtpfarrkirche, 11. Juni 2008, der Kirchturm aus dem 16. Jahrhundert brennt
  • Evangelische Stadtpfarrkirche im Stadtzentrum von Bistritz mit 75 Meter hohem Turm, deren Bau im Jahr 1470 begonnen wurde und während noch nicht ganz abgeschlossener Restaurierungsarbeiten am 11. Juni 2008 durch ein Feuer schwer beschädigt wurde. Des Weiteren besitzt sie eine Orgel von Johannes Prause.
  • Evangelisches Pfarrhaus aus dem 14. Jahrhundert (1998 renoviert)
  • Heimatmuseum
Bistritz im 18. Jahrhundert
Bistritz 1911 - Holzstraße

Gliederung

Gemarkungen der Stadt sind Ghinda (Windau), Sărata (Salz), Sigmir (Schönbirk), Slătinița (Pintak), Unirea (Wallendorf) und Viișoara (Heidendorf).

Wirtschaft

Bistrița ist Standort von zwei Werken der Leoni AG, einem Entwicklungs- und Systemlieferanten der Automobilindustrie. In den 2002 und 2003 eingeweihten Fabriken werden Bordnetz-Systeme produziert.

Anreise

Der nächstgelegene Flugplatz ist Cluj (ca. 107 km entfernt). Dieser wird von einigen größeren Flughäfen wie z.B. München und Budapest angeflogen.

Partnerstädte

Sport

Der Fußballklub Gloria Bistrița spielt 2010/11 in der rumänischen Liga 1.

Söhne und Töchter der Stadt

Zeitweise in Bistritz gewirkt

Literatur

  • Otto Dahinten: Geschichte der Stadt Bistritz in Siebenbürgen (1228-1945), aus dem Nachlass hrsg. v. Ernst Wagner. Köln, Wien: Böhlau 1988 (= Stud. Transylvanica; Bd. 14) ISBN 3-412-04488-1
  • Gheorghe Mandrescu: Die Architektur im Renaissancestil in Bistritz. Cluj-Napoca 1999

Siehe auch

Liste der Städte in Rumänien, Liste deutscher Bezeichnungen rumänischer Orte

Weblinks


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