Helmut Borufka

Helmut Borufka

Helmut Borufka (* 26. Oktober 1918 in Tannwald, Böhmen; † vor 2010 in Berlin-Köpenick[1]) war ein ehemaliger Offizier der Nationalen Volksarmee der DDR. Zuletzt hatte er den Dienstgrad eines Generalleutnants inne.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Nach seinem Schulbesuch, den Borufka mit dem Abitur abschloss, erlernte er als Volontär 1937 den Beruf eines Exportkaufmannes, ohne anschließend in diesem Beruf arbeiten zu können, weshalb er von 1937 bis 1938 als Offizier in der tschechoslowakischen Armee diente. Im Anschluss hieran war er vorerst erwerbslos. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes im Oktober 1938 sowie der Zerschlagung der Rest-Tschechei und der Errichtung des Protekorates Böhmen und Mähren, wurde Borufka als Leutnant und Panzergrenadier in die Wehrmacht übernommen. 1943 geriet er während des Zweiten Weltkriegs in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Dort trat er noch im gleichen Jahr dem Nationalkomitee Freies Deutschland bei. 1949 ging Borufka in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ), trat der SED sowie am 10. Juli 1949 den deutschen bewaffneten Organen der SBZ bei.

Dort agierte er bis 1951 als Leiter der Abteilung Ausbildung und Schulung in der Hauptverwaltung für Ausbildung, wo er ab dem 1. Januar 1950 den Posten eines Chefinspekteurs inne hatte. Anschließend besuchte er von 1951 bis 1952 einen Sonderlehrgang in der Sowjetunion, worauf er am 1. Oktober 1952 zum Generalmajor befördert wurde. In diesem Dienstgrad fungierte Borufka bis 1955 als Chef der Verwaltung Ausbildung und Inspektion bei der Kasernierten Volkspolizei (KVP). 1955 stieg er zum Stellvertretenden Chef für Ausbildung und Lehranstalten der KVP auf. Von 1956 bis 1957 war er Chef der Ausbildung im Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV). Anschließend war Borufka bis 1962 Stellvertretender Chef der Deutschen Grenzpolizei, später der Grenztruppen der DDR und zugleich Chef des Stabes im Kommando der Grenzpolizei/Grenztruppen. Anschließend erfolgte seine Delegierung an die Moskauer Generalstabsakademie. Nach seiner Rückkehr in die DDR 1964 war Borufka weiterhin Stellvertretender Chef der Grenztruppen sowie Chef des Stabes. 1965 wurde er Chef der Verwaltung Schulen und Weiterbildung im MfNV, was er bis 1974 blieb. In dieser Position erhielt er zum 1. März 1971 seine Beförderung zum Generalleutnant. Von 1974 bis zum 31. Dezember 1982 war Borufka Hauptinspekteur der NVA. Danach schied er aus den aktiven Dienst aus und ging in den Ruhestand. Borufka ist Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold, Träger des Scharnhorst-Ordens sowie diverser anderer Orden und Ehrenzeichen.

1995 wurde Borufka aufgrund seiner Mitwirkung am Schießbefehl und wegen mehrfachem versuchten Totschlag vor dem Berliner Landgericht angeklagt. 1996 wurde er für verhandlungsunfähig erklärt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bernd-Rainer BarthBorufka, Helmut. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.

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