Departement der Wesermündungen

Departement der Wesermündungen
Die „Hanseatischen Departements“

Das Departement der Wesermündungen kurz Wesermündungsdepartement (französisch: Département des Bouches du Weser, kurz Bouches-du-Weser) war ein Departement des ersten französischen Kaiserreiches in Deutschland. Es entstand als eines der drei hanseatischen Departements am 1. Januar 1811 in Folge der Annexion des Gebietes durch Frankreich.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Departement der Wesermündung wurde gebildet aus der vormaligen Freien Reichsstadt Bremen, einem Teil des Herzogtums Bremen, den Herzogtümern Oldenburg und Delmenhorst, dem Herzogtum Verden und aus einem Teil des Fürstentums Lüneburg sowie einem Teil der Grafschaft Hoya.

Das Departement der Wesermündungen umfasste das Gebiet in einer Linie von der Grenze des Departement der Ober-Ems zur Grenze des Departement der West-Ems. Diese Linie geht dann am Meer hinunter bis zu den Grenzen des Gebiets von Cuxhaven, von da weiter bis zu den Grenzen des Landes Hadeln bis nach Bederkesa (im Bremischen), von da zum Fluss Oste oberhalb Bremervörde, folgt dem Fluss bis zur Vereinigung mit der Aue bis zur Mündung, dann entlang eines Arms der Wümme auf Hillern oberhalb von Soltau und dann der Linie wie sie durch französischen Senatsbeschluss bis nach Schlüsselburg bestimmt wurde.

Geschichte

Die Hauptstadt des Departements war Bremen. Das Departement war in folgende Distrikte und Kantone unterteilt: Im Departement der Wesermündung lebten 329.862 Einwohner auf 17.994,625 km². In den drei Hanseatischen Departements, lebten 1.118.965 Einwohner. In der Liste der französischen Departements hatte es die Nummer 129, die auch in den Poststempeln zu sehen war.

Distrikte Einwohner Kantone
Bremen (Brême) 104.299 Achim, Bremen mit den drei Stadtkantonen, West-, Ost- und Kanton Neustadt, dem Landkanton mit Arsten, Woltmershausen, Walle, Hastedt, Borgfeld und Oberneuland Lilienthal, Ottersberg, beide im Herzogtum Bremen, Rotenburg, im Herzogtum Verden, Syke, in der Grafschaft Hoya, Thedinghausen (braunschweigisch) und Verden (gehörte 1810 zum Königreich Westphalen, Departement der Elbe- und Weser-Mündung.
Oldenburg 92.602 Berne, Burhave, Delmenhorst, Elsfleth, Hatten, Oldenburg, Ovelgönne das Butjadinger Land), Rastede, Varel und Westerstede.
Nienburg (Grafschaft Hoya) 50.327 Bassum, Altbruchhausen, Hoya, Liebenau,Rethem (Fürstentum Lüneburg), Stolzenau, Sulingen und Walsrode (Fürstentum Lüneburg).
Bremerlehe 82.634 Beverstedt, Bremerlehe, im Herzogtum Bremen, Dorum, im Land Wursten, Hagen, Osterholz, und Vegesack die drei im Herzogtum Bremen, .

Präfekt des Departements war bis zum 17. Oktober 1813 Philipp Karl Graf von Arberg , früher Kammerherr von Napoleon und Ritter der Ehrenlegion, der aus einer österreichisch/belgischen Adelsfamilie stammte. Arberg residierte im Eelkingschen Haus am Domshof und danach im Eschenhof an der Domsheide. Er wohnte im Gut Landruhe in Horn. Nach der Flucht von Arberg übernahm der bisherige Unterpräfekt Johann Pavenstedt (ab 1816 Senator in Bremen), die Präfektur bis zur Auflösung des Departements.

Nach dem Sieg der Alliierten über Napoléon I. 1814 wurde das Departement wieder Teil des Königreiches Hannover, des Großherzogtums Oldenburg und der Hansestadt Bremen.

Heute umfasst das Gebiet Teile des Landes Niedersachsen und der Freien Hansestadt Bremen.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Stubbe-da Luz: „Franzosenzeit“ in Norddeutschland (1803–1814). Napoleons Hanseatische Departements. Bremen 2003, ISBN 3-86108-384-1.
  • Albrecht Friedrich Ludolf Lasius: Der französische Kayser-Staat unter der Regierung des Kaysers Napoleon des Großen im Jahre 1812. Ein historisches-Handbuch, Erste Abteilung, bey Johann Gottfried Kißling, Osnabrück 1813, Seite 90
  • Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen. Band II, Die Franzosenzeit, S. 13 bis 36, Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-283-7.

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