K.St.V. Brisgovia Freiburg

K.St.V. Brisgovia Freiburg
Wappen Karte
Brisgovia Wappen.jpg
Lage der kreisfreien Stadt Freiburg im Breisgau in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Universität: Hochschulen in Freiburg im Breisgau
Gründung: 10. Mai 1880 in Freiburg
Verband: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV)
Kürzel: Bsg!
Wahlspruch: In Virtute Honos!
Farben: grün, gold, rot
Website: www.brisgovia.de/

Der katholische Studentenverein Brisgovia ist eine Studentenverbindung in Freiburg im Breisgau. Er ist der älteste am Ort ansässige Verein des Kartellverbands katholischer deutscher Studenten (KV). Der Verein ist farbenführend und nicht schlagend.

Die Prinzipien der Brisgovia sind Religion (religio), Wissenschaft (scientia) und Freundschaft (amicitia). Aufgabe des Vereins ist, interessierte und engagierte katholische Studenten im Sinne der Prinzipien über das Studium hinaus für das Leben zu bilden. Die Farben der Brisgovia sind grün-gold-rot.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 10. Mai 1880 wurde die Brisgovia als erste KV-Verbindung vor Ort in Freiburg gegründet. Die Gründungsväter der Brisgovia stammen aus dem heutigen Nordrhein-Westfalen. Vor diesem Hintergrund entschied man sich für das Grün in der Fahne. Gold repräsentiert die Verwurzelung in Baden, Rot steht für Freiburg.

Die Brisgovia unterhält weitere Tochterverbindungen in Freiburg. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der katholische Studentenverein zeitweise aufgelöst, konnte sich jedoch über die Zeit retten und wurde 1949 wieder aus der Taufe gehoben.

Mitglieder

Die Brisgovia ist die Studentenverbindung Freiburgs mit der größten Anzahl von Mitgliedern. Zu diesem Kreis zählen aktuell über 490 Personen. Im Sommersemester 1894 wurde der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer in seinem ersten Semester aktiv in der Brisgovia. Ebenfalls Mitglieder waren Hanns Seidel oder Josef Wirmer, der zum Kreis des Widerstandes um Carl Goerdeler gehörte. Die Mitglieder der Brisgovia stammen zumeist aus katholischen nordrhein-westfälischen Familien.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)

  • Konrad Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf) war von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
  • Karl Albrecht junior deutscher Unternehmer
  • Wolfgang Bernhardt (* 6. Dezember 1935 in Hanau), deutscher Jurist
  • Franz Cromme (* 9. Oktober 1939 in Vechta), deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker
  • Hans Dessauer sen. (* 24. Juni 1869 in Aschaffenburg; † 23. Oktober 1926 ebenda) deutscher Industrieller und Politiker
  • Hans Dessauer (* 13. Mai 1905 in Aschaffenburg; † 1993 in Pittsford, New York), deutsch-amerikanischer Ingenieur
  • Gustav Görsmann (* 27. September 1873 in Osnabrück; † 15. September 1942 in Dachau, katholischer Pfarrer, Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung
  • Medard Hartrath (* 12. April 1858 in Vallendar; † 11. September 1928 in Trier) deutscher Weingutsbesitzer und Mitglied des Reichstages
  • Hermann Herder (* 14. Januar 1864 in Freiburg im Breisgau; † 19. Oktober 1937 ebenda), deutscher Verleger, Ehrenmitglied
  • Karl Hoeber(* 8. Februar 1867 in Diez; † 5. November 1942 in Köln), ein deutscher katholischer Journalist und Schriftsteller.
  • Hermann Iseke (* 9. März 1856 in Holungen; † 14. Januar 1907 in Kalkfontein, Deutsch-Südwestafrika), deutscher Jurist & Dichter
  • Heinrich Lehmann (Jurist) (* 20. Juli 1876 in Prüm/Eifel; † 7. November 1963 in Köln), deutscher Rechtswissenschaftler und Rektor der Universität zu Köln
  • Werner Lensing (* 30. Oktober 1938 in Bocholt), deutscher Politiker
  • Carl Mosterts (* 28. Oktober 1874 in Goch, Niederrhein; † 25. August 1926 in Lausanne), Nestor der katholischen Jugendseelsorge und Jugendverbandsarbeit in Deutschland
  • Joseph Oppenhoff (4. August 1868 in Aachen; † 22. Juni 1958 in Bonn), Landgerichtspräsident
  • Franz Sawicki (* 13. Juli 1877 in Gardschau; † 8. Oktober 1952 in Pelplin, Polen), deutsch-polnischer Theologieprofessor
  • Ludwig Schirmeyer (* 19. November 1876 Osnabrück; † 10. Oktober 1960 ebenda), Gymnasialprofessor in Osnabrück und Heimathistoriker
  • Hanns Seidel (* 12. Oktober 1901 in Schweinheim (heute Stadtteil von Aschaffenburg), † 5. August 1961 in München), deutscher Politiker (BVP und CSU); Bayerischer Ministerpräsident
  • Berthold Wald, Professor für Systematische Philosophie an der Theologischen Fakultät Paderborn
  • Josef Wirmer (* 19. März 1901 in Paderborn; † 8. September 1944 (hingerichtet) in Berlin-Plötzensee), Jurist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Immobilien

Ein erstes, im Jahr 1905 erworbenes, in der Sternwaldstrasse im Freiburger Stadtteil Wiehre gelegenes Verbindungshaus ging nach der Suspendierung des Vereins im Jahr 1936 sodann endgültig aufgrund der zwangsweisen Liquidation des Vereins im Jahre 1940 verloren[1]. Seit 1954 ist der Verein im Besitz eines neuen Verbindungshauses im Freiburger Stadtteil Wiehre. Dieses Haus wurde 1902 von Otto Lenel erbaut und von ihm bis zu seinem Tod 1935 bewohnt[2]. Darüber hinaus befindet sich oberhalb des Schluchsees eine im Jahre 1911 erworbene Schwarzwaldhütte im Besitz der Brisgovia. Zu dieser gehört seit 1925 die dem heiligen Augustinus gewidmete Brisgovenkapelle, die zum Gedenken an 88 im Ersten Weltkrieg gefallene Brisgoven errichtet wurde[3]. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden an der Kapelle weitere Gedenktafeln angebracht, um an 79 in diesem Krieg gefallene Brisgoven sowie die Bundesbrüder, die Opfer des Nazi-Regimes geworden waren, zu erinnern[4]. Im Jahr 1997 wurde ein weiterer Gedenkstein gesetzt, um einem bei einem Hubschrauberabsturz beim Friedenseinsatz in Bosnien ums Leben gekommenen Brisgoven zu gedenken.

Einzelnachweise

  1. Encyclopedia Brisgoviae, Neuauflage 2006, S. 38
  2. Brisgovenblaetter Nr. 130, September 2009, S. 7. f.
  3. Enzcyclopedia Brisgoviae, Neuauflage 2006, S. 35
  4. Encyclopedia Brisgoviae, Neuauflage 2006, S. 41

Weblinks


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