British Aircraft Eagle

British Aircraft Eagle
British Aircraft Eagle
British Aircraft Eagle II
British Aircraft Eagle II
Typ: Leichtflugzeug
Entwurfsland: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Hersteller: British Klemm Aeroplane Company
Erstflug: 1934
Indienststellung: 1934
Produktionszeit: 1934 bis ?
Stückzahl: 43

Die British Aircraft Eagle war ein britisches Leichtflugzeug, das in den 1930er Jahren entwickelt und gebaut wurde. Das Flugzeug erregte durch die Teilnahme an mehreren interkontinentalen Luftrennen einiges Aufsehen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Eagle war die erste Eigenkonstruktion der British Klemm Aeroplane Company. Die am London Air Park ansässige Firma war Anfang der 1930er Jahre Major E. F. Stephen zum Zwecke des Nachbaus von Sportflugzeugen der Firma Klemm Leichtflugzeugbau GmbH gegründet worden. Ab November 1933 wurde dort die British Klemm Swallow, ein lizenzierter Nachbau der Klemm Kl 25, gebaut.

Die Eagle ähnelte der Klemm Kl 32, war aber eine eigenständige Entwicklung von G. Handasyde, dem Chefentwickler der British Klemm Aeroplane Company. Mit dem größeren, leistungsstärkeren und durch die geschlossene Kabine auch komfortableren Modell sollte ein Nachfolger für die Swallow auf dem Markt etabliert werden. Die Maschine absolvierte ihren Jungfernflug zu Beginn des Jahres 1934. Von der ursprünglichen Variante wurden sechs Exemplare gebaut. Im Jahr 1935 erschien die verbesserte Eagle II. Im gleichen Jahr änderte das Unternehmen seinen Namen auf British Aircraft Manufacturing, um die Eigenständigkeit der Konstruktionen zu betonen. Die Eagle II unterschied sich von ihrer Vorgängerin durch geänderte Ruder und ein verlängertes Heck. Von dieser Ausführung entstanden insgesamt 37 Exemplare.

Konstruktion

Die Eagle war als Tiefdecker ausgelegt. Rumpf und Flächen des Flugzeuges bestanden aus einer Holzkonstruktion, die mit Sperrholz beplankt bzw. mit Stoff überzogen war. Lediglich die Motorverkleidung war aus Metall gefertigt. Die Tragflächen konnten zum platzsparenden Abstellen gefaltet werden. Charakteristisches Kennzeichen der Maschine war das Einziehfahrwerk, ein Exemplar aus der Reihe Eagle II wurde jedoch mit einem festen Spornradfahrwerk gebaut. Besatzung und Passagiere fanden in einer geschlossenen Kabine Platz, der Zugang wurde durch zwei nach vorn aufklappende Türen ermöglicht. Der Pilot nahm auf einem Einzelsitz vorn Platz, die beiden Passagiere saßen nebeneinander hinter ihm. Als Motor kam ein de Havilland Gipsy Major, ein vierzylindriger Reihenmotor mit hängenden Zylindern und einer Leistung von 130 PS zum Einsatz.

Einsatz

Die Eagle wurde meist an private Eigner verkauft und kam dort vorrangig als Sport- und Reiseflugzeug zum Einsatz. Einige Exemplare wurden auch von verschiedenen Fliegerclubs beschafft.

Erste Berühmtheit erlangte der Typ durch seine Teilnahme am MacRobertson Air Race 1934. Flight Lieutenant G. Shaw ging mit der Startnummer 47 mit seiner auf den Namen The Spirit of Wm. Shaw & Co Ltd getauften Eagle II an den Start, musste das Rennen jedoch in Bushir aufgeben. Eine Eagle II nahm ebenfalls am Schlesinger Race zwischen England und Südafrika teil, aber auch dieses Flugzeug erreichte das Ziel nicht. Die Besatzung Alington und Booth musste das Rennen als Erste aufgeben. Bei der Landung in der Nähe von Regensburg wurde das Einziehfahrwerk ihrer Eagle beschädigt. Zwischen 1935 und 1937 starteten verschiedene Piloten mit Flugzeugen dieses Typs beim jährlich ausgetragenen King’s Cup Race.

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zog die Royal Air Force sieben Eagle ein und nutzte sie als Trainer. Zwei weitere Flugzeuge sollen in der gleichen Rolle in Australien zum Einsatz gekommen sein, eine weitere Maschine in Kenia. Dabei erwies sich das einziehbare Fahrwerk als Schwachpunkt der Maschine, die meisten Flugzeuge mussten wegen Fahrwerksschäden abgeschrieben werden. Lediglich zwei Flugzeuge überlebten und wurden nach Kriegsende von zivilen Betreibern in Australien eingesetzt.

Gegenwärtig sind noch zwei Flugzeuge dieses Typs erhalten. Die G-AFAX ist im Luftfahrtmuseum Fundaćion Infante de Orleans in Spanien ausgestellt und wurde zumindest bis 2009 in einem flugfähigen Zustand gehalten, die VH-UTI befindet sich in einer Ausstellung in Australien.

Varianten

Von der 1934 erstmals geflogenen Eagle wurden insgesamt sechs Stück gebaut. Von der ab 1935 gefertigten Eagle II entstanden 37 Exemplare, davon eines mit festem Fahrwerk. Die ersten, vor der Umbenennung des Unternehmens gefertigten Eagle wurden als British Klemm Eagle bezeichnet.

Technische Daten

Technische Daten
Eagle
Besatzung 1
Passagiere 2
Länge 7,93 m
Spannweite 11,97 m
Höhe 2,06 m
Leergewicht 659 kg
max. Startgewicht 1091 kg
Triebwerk de Havilland Gipsy Major, hängender luftgekühlter Vierzylinder-Reihenmotormotor, 130 PS
Höchstgeschwindigkeit 238 km/h
Reisegeschwindigkeit 209 km/h
Dienstgipfelhöhe 4900 m
Steigleistung 3,6 m/s
Reichweite 1047 km

Weblinks

 Commons: British Aircraft Eagle 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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