Burg Strenger Felsen

Burg Strenger Felsen

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Burg Strenger Felsen
Alternativname(n): Eulenburg, Altes Schloss
Entstehungszeit: vermutlich um 800 bis 900
Burgentyp: Höhenburg, Felslage
Erhaltungszustand: Mauerreste
Ständische Stellung: keine Zuordnung (Fliehburg)
Ort: Degerfelden
Geographische Lage 47° 34′ 20,2″ N, 7° 45′ 23,2″ O47.5722797.756447388.1Koordinaten: 47° 34′ 20,2″ N, 7° 45′ 23,2″ O
Höhe: 388,1 m ü. NHN
Burg Strenger Felsen (Baden-Württemberg)
Burg Strenger Felsen

Die Burg Strenger Felsen (auch Strengifelsen) ist eine Burgruine bei Degerfelden, einem Stadtteil von Rheinfelden im Landkreis Lörrach.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Felsenburg liegt östlich von Degerfelden und westlich vom Strengen Felsen, einem Muschelkalkfelsen im Nollinger Berg, durch den der Tunnel der A 861 führt.[1]

Anlage

Von der 1926 wieder entdeckten trapezförmigen Burg, deren frühere Bedeutung unbekannt ist, sind nur noch Mauerreste vorhanden, die nach ihrer Entdeckung restauriert wurden. Zum Schutz vor Verwitterung wurde auf die erhaltenen Mauern eine Zementkappe aufgetragen.[2] Die Länge der Westmauer beträgt etwa 27 Meter, die im rechten Winkel angesetzte Nordmauer etwa 12,5 Meter. Die etwa 8 Meter Lange Südmauer verläuft leicht schräg gegen Norden hin wo die ebenfalls schräg versetzte 25 Meter lange Ostmauer die Anlage schließt.

Zweck

In der Literatur wird auf eine Schenkungsurkunde von 1345 verwiesen, was auf eine Bewohnung ähnlich wie bei der Burg in Tegerfelden schließen lässt.[2][3] Es handelt sich wohl um keine hoch- oder spätmittelalterliche Anlage. Möglicherweise war es eine Fliehburg, die schon im 9. Jahrhundert angelegt und danach zu verschiedenen Zeiten genutzt wurde.[2] Ein römischer Ursprung kann aufgrund der Lage nicht ausgeschlossen werden.

Geschichte

Zu den Bewohnern der Burg "Strenger Felsen" dürfen die Herren von Tegerfelden gezählt werden. In welchem Verhältnis jedoch das dort ansässige, ab dem 13. Jahrhundert mehrfach erwähnte Rittergeschlecht (miles) zum gleichnamigen Geschlecht der Freiherren von Tegerfelden im Kanton Aargau stand, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Möglich ist, dass die Herren von Tegerfelden-Rheinfelden den freiherrlichen Status durch Streitigkeiten oder nicht standesgemäße Ehen verloren oder das es sich bei den Herren von Tegerfelden-Rheinfelden um ein Ministerialadelsgeschlecht der Freiherren von Tegerfelden handelt, was wahrscheinlicher ist.[4] Zu beobachten ist, dass die als "Bälber von Tegerfelden" bezeichnete Linie bei Rheinfelden noch vor dem Erlöschen der freiherrlichen Linie von Tegerfelden im Aargau 1254 ihrem, durch zahlreiche Verkäufe geprägten, langsamen Untergang entgegen ging. Bereits 1239 traten sie in eine Art Vasallenverhältnis zu den Herren von Tiefenstein.

Die Herren von Tegerfelden-Rheinfelden hatten ihre Stammburg im Ortszentrum von Degerfelden beim Zusammenfluss des Waid- und des Siebensteinbachs[5], die heute vollständig verschwunden ist. Diese und vermutlich auch die Burg Strenger Felsen die wohl ebenfalls in deren Besitz war[6], wurden bereits im 13. Jahrhundert in der Auseinandersetzung mit Rudolf von Habsburg, dem späteren deutschen König im 13. Jahrhundert gebrochen. Anderen Quellen zur Folge wurden alle Burgen der Herren von Tegerfelden wegen deren Beteiligung an der Ermordung König Albrecht von Habsburg im Jahr 1309 zerstört.[7] Ob die Burg Strenger Felsen, welche in der Gegend auch als Eulenburg oder Altes Schloss bezeichnet wird,[8], wie behauptet, tatsächlich 1356 beim großen Erdbeben zerstört worden ist[9] oder ob sie nicht bereits zu diesem Zeitpunkt zerstört war muss demnach offen bleiben.

Literatur

  • Alfons Zettler, Thomas Zotz: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, II. Südlicher Teil: Halbband A-K. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-7366-5, S. 130-140.

Einzelnachweise

  1. Verlauf des Rundwegs Degerfelden – Nettenberg, PDF, 1321 kB, Der Strenge Felsen und die gleichnamige Burg liegen auf Markierung 4
  2. a b c Ausflugstipps für Rheinfelden (Baden): Rundweg Degerfelden – Nettenberg
  3. Julius Birlin: Degerfelden und seine Nachbarschaft. Auf dem Weg durch die Jahrhunderte. Binzen 1994, ISBN 3-923066-40-6.
  4. Markus Schäfer: Die Schäfers der Grafschaft Hauenstein
  5. Dr. Theodor von Liebenau: Beiträge zur Geschichte der Familie von Tegerfelden. S. 1.
  6. ZGORh. Bd. 28. Urk. Nr. 67
  7. Theodor von Liebenau: Beiträge zur Geschichte der Familie von Tegerfelden, S. 1
  8. Burgen und Schlösser im Landkreis Lörrach - Degerfelden.
  9. Landschaft und Geschichte von Rheinfelden (Baden). PDF, 99 kB, S. 10, Abschnitt 3.d.

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