Carl Croneiß

Carl Croneiß
Carl Croneiß

Carl Croneiß (* 9. Januar 1891 in Bad Dürkheim; † 31. Juli 1973 in Nürnberg) war ein deutscher Militär und nationalsozialistischer Politiker.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule und des humanistischen Gymnasiums, das er 1911 mit dem Abitur verließ, trat er als Fahnenjunker in das Infanterieregiment 118 in Worms ein. Später wurde er an der Preußischen Kriegsschule in Kassel ausgebildet. 1912 erhielt er das Offizierspatent das auf das Jahr 1910 ausgestellt war.

Später wurde Croneiß zum Infanterieregiment 70 in Saarbrücken versetzt mit dem er ab 1914 am Ersten Weltkrieg teilnahm, in dem er zunächst an der Westfront kämpfte, bevor er im Herbst 1914 zur Fliegertruppe versetzt wurde. Im Anschluss an die Ausbildung zum Flugzeugführer wurde er 1915 zum Oberleutnant befördert und der Feldfliegerabteilung 4b in Vitry und der Feldfliegerabteilung 24 in Lille zugeteilt. Im Herbst 1915 wurde Croneiß der deutschen Militärmission in Konstantinopel zugeteilt: Die folgenden Kriegsjahre verbrachte er als Flugzeugführer der osmanischen Fliegertruppe, zunächst als kaiserlich osmanischer Hauptmann der Türkischen Fliegerabteilung Chernahevicz, später bei der Feldfliegerabteilung 1 Dardanellen. 1916 wurde er zur Feldfliegerabteilung 2 Irac, Bagdad und Persien zugeteilt. 1918 wurde er Kommandeur der Türkischen Fliegerschule San Stefano bei Konstantinopel. 1919 wurde seine Kommandierung in der Türkei aufgehoben. Er kehrte nach Deutschland zurück, wo er 1920 im Rang eines Hauptmannes aus der Armee verabscheidet wurde. Im Krieg wurde Croneiß mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen, dem Frontkämpferkreuz mit Schwerten, der Oldenburgischen Friedrich-August Kreuz I und II Klasse, dem Sächsisch Albertinischen Ritterkreuz mit Schwertern, der hessischen Tapferkeitsmedaille, dem Österreichsichen Verdienstkreuz mit Schwerstern, dem Türkische Imtias, dem Liakat Medschidie, dem Halbmond, dem Verwundetenabzeeichen in schwarz und dem Flugzeugführerabzeichen ausgezeichnet.

Ab 1920 betätigte Croneiß sich in Kreisen der extremen politischen Rechten: Er wurde Mitglied einer Einwohnerwehr, dann nacheinander von Reichsflagge und Wehrwolf, in dem er als Stoßtruppführer auftrat. Seit 1924 arbeitete Croneiß als Sportfluglehrer. 1926 wurde er technischer Leiter der Deutschen Verkehrsflug AG.

Um 1930 schloss Croneiß sich der Sturmabteilung (SA) an. 1932 wurde er Sturmführer der SA-Gruppe Franken. 1933 wurde er als Fliegerkapitän Leiter der Fliegerübungsstation Nürnberg. 1937 wurde er als NSFK-Gruppenführer Führer der Gruppe 13 des NSFK Nürnberg.

Von April 1938 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 saß Croneiß außerdem auf Reichswahlvorschlag im nationalsozialistischen Reichstag.

Literatur

Weblinks


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