Karweiler

Karweiler
Karweiler
Verbandsfreie Gemeinde Grafschaft
Koordinaten: 50° 34′ N, 7° 7′ O50.5633333333337.1130555555555185Koordinaten: 50° 33′ 48″ N, 7° 6′ 47″ O
Höhe: 185 m ü. NN
Einwohner: 637 (31. Juli 2007)
Eingemeindung: 16. März 1974
Postleitzahl: 53501
Vorwahl: 02641
Karweiler (Rheinland-Pfalz)
Karweiler

Lage von Karweiler in Rheinland-Pfalz

Blick auf Karweiler

Karweiler (bis 6. Dezember 1935 amtlich Carweiler[1]) ist ein Ortsteil und einer von elf Ortsbezirken der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Bis zur Eingliederung in die im Jahr 1974 neu gebildete Gemeinde Grafschaft war Karweiler eine eigenständige Gemeinde. Zum heutigen Ortsbezirk Karweiler gehört der Wohnplatz Tornfelderhof.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort Karweiler liegt im Südosten der Gemeinde Grafschaft am Fuße der Vulkaneifel. Zwei Kilometer südlich von Karweiler liegt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die nächste Großstadt Bonn ist etwa 25 km entfernt und liegt im Norden. Benachbarte Ortschaften sind Bengen, Lantershofen und Ringen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Karweiler mit seiner Kirche erfolgte am 31. März 1131, als Papst Innozenz II. dem Bonner Cassius-Stift eine Reihe von Besitzungen bestätigte. Darunter auch den Besitz der Kirche in Karweiler: calewiiere ecclesiam cum decimis – „Karweiler, Kirche mit dem Zehnten“. Insgesamt sind in dieser Urkunde 30 Kirchen aufgeführt.[3][4]

Karweiler gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Grafschaft Neuenahr, die zeitweise selbst die Landeshoheit ausübte. Im Jahre 1794 besetzte das Französische Revolutionsheer das Rheinland, Karweiler wurde unter der Französischen Verwaltung der Mairie Ringen im Kanton Remagen und dem Rhein-Mosel-Département zugeordnet. Nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet zum Königreich Preußen, Karweiler wurde eine eigenständige Gemeinde, die 1816 der neu gebildeten Bürgermeisterei Gelsdorf im Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet wurde. [4][5] 1817 hatte Karweiler (damals noch „Carweiler“ geschrieben) 151 Einwohner.[6] 1936 wurde die vorherige Bürgermeisterei Gelsdorf in Amt Ringen umbenannt und von 1968 bis 1974 gehörte die damalige Ortsgemeinde Karweiler zur Verbandsgemeinde Ringen.

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde mit Wirkung vom 16. März 1974 die verbandsfreie Gemeinde Grafschaft neu gebildet.[7] Der Gemeinderat von Karweiler hatte sich mit sechs zu vier Stimmen für die Eingemeindung ausgesprochen.[8]

Politik

Der Ortsbezirk Karweiler wird durch einen aus sieben Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[9] Ortsvorsteher ist Albert Mertens.

Kulturdenkmäler

Westturm von St. Katharina

In Karweiler befinden sich einige Kulturdenkmäler.[10]

  • Die katholische Kirche St. Katharina, ein dreischiffiger Bau von 1924, Architekt Peter Marx aus Trier; der Westturm trägt die Jahreszahl 1783
    In der Außenmauer sind etwa 30 Grabsteine eingelassen
  • Eine Hofreite, Fachwerkhaus etwa 1800 errichtet und im 18. Jahrhundert aufgestockt (Bengener Straße 16)
  • Ein Grabkreuz aus dem 19. Jahrhundert (Bengener Straße)

Weblinks

 Commons: Karweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 267
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 4 (PDF)
  3. Hermann Bauer: Die Päpstliche Bulle von 1131 für das Bonner Cassiusstift, Heimatjahrbuch 1980 Landkreis Ahrweiler
  4. a b Johann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Ausg. 3, 1852, Seite 493
  5. Jakob Rausch: 150 Jahre Kreis Ahrweiler, Heimatjahrbuch 1966 des Landkreises Ahrweiler
  6. Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung, Coblenz, Pauli, 1817, Seite 49
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 178 (PDF)
  8. Hans Josef Moeren: Die „Grafschaft" - jetzt eine Gemeinde, Heimatjahrbuch 1975 des Landkreises Ahrweiler
  9. Hauptsatzung der Gemeinde Grafschaft
  10. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler, Seite 18 (PDF)

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