Christiane Druml

Christiane Druml
Christiane Druml

Christiane Druml (* 1955 in Wien) ist eine österreichische Juristin und Bioethikerin. Seit 2007 ist sie Vorsitzende der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt der Republik Österreich (Austrian Bioethics Commission). Seit 1. Oktober 2011 ist sie außerdem Vizerektorin für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Wien

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach ihrer Schulausbildung am Akademischen Gymnasium Wien studierte Christiane Druml an der Universität Wien Rechtswissenschaften. Während ihres Studiums war sie Studienassistentin am Institut für Zivilrecht bei Rudolf Welser. Nach ihrer Promotion im Jahr 1978 und dem Gerichtsjahr arbeitete sie als Universitätsassistentin am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht bei Felix Ermacora. In der Folge war sie am Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche für das „Österreichisch-Französischen Zentrums für Begegnungen aus Europäischen Ländern mit verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Systemen“ verantwortlich. Ab 1981 war Christiane Druml in der Generaldirektion der Creditanstalt-Bankverein mit den Sachgebieten Gesellschaftsrecht der Konzernbeteiligungen sowie dem Kunstbudget betraut. Von 1989 bis 1992 war sie Geschäftsführerin von Parexel Austria, der früheren AFB-Arzneimittelforschung, einem internationalen medizinischen Auftragsforschungsinstitut. 1992 wurde Christiane Druml die Geschäftsführung der Ethik-Kommission an der damaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien, der heutigen Medizinischen Universität Wien, übertragen, welche sie seither ausübt. Seit 1. Oktober 2011 ist sie außerdem Vizerektorin für klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Wien. Internationale Reputation erhielt sie unter anderem durch ihren Einsatz für die Einhaltung einer transparenten und höchsten ethischen Grundsätzen verpflichteten medizinischen Forschung. Diese Ziele verfolgte sie etwa auch durch die Etablierung der „Vienna Initiative to Save European Academic Research“ (VISEAR) im Jahr 2005, die den Fokus auf die Bedeutung der nicht-kommerziell finanzierten klinischen Forschung innerhalb Europas legen sollte. Christiane Druml ist verheiratet und hat drei Kinder.

Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt

Im Jahre 2007 wurde Christiane Druml vom damaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer zur Vorsitzenden der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt der Republik Österreich, der nationale Bioethikkommission Österreichs, bestellt. Diese Funktion wurde 2009 für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Unter ihrem Vorsitz wurden folgende Stellungnahmen zu verschiedenen Themenbereichen beschlossen und veröffentlicht:

  • Nabelschnurblutbanken, Beschluss der Bioethikkommission vom 19. Mai 2008
  • Empfehlungen mit Genderbezug für Ethikkommissionen und klinische Studien, Beschluss der Bioethikkommisison vom 15. November 2008
  • Forschung an humanen embryonalen Stammzellen, Stellungnahme der Bioethikkommission vom 16. März 2009
  • Ethische Aspekte der Entwicklung und des Einsatzes Assistiver Technologien, Stellungnahme der Bioethikkommission vom 13. Juli 2009
  • Gen- und Genomtests im Internet, Stellungnahme der Bioethikkommission vom 10. Mai 2010
  • Kodifikation des Forschungsrechts, Stellungnahme der Bioethikkommission vom 10. Jänner 2011
  • Biobanken für die wissenschaftliche Forschung, Ergänzung zum Bericht der Bioethikkommission vom Mai 2007

Weitere Funktionen und Mitgliedschaften (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

Bücher

  • Ethikkommissionen und klinische Forschung: ein Leitfaden für alle an medizinischer Forschung Interessierte. facultas.wuv, Wien 2010, ISBN 978-3-7089-0623-2.

Buchbeiträge

  • F. Ermacora, C. Wirth (Druml): Die österreichische Bundesverfassung und Hans Kelsen, Österreichische Schriftenreihe für Rechts- und Politikwissenschaft, Braumüller, Wien 1982
  • C. Druml, H.G. Eichler, Current status of ethical review in Austria, in: F. Crawley, J. Hoet, Eds, An international comparative study of ethical review mechanisms for clinical trials and biomedical research, Chapman & Hall, London 1998.
  • World Health Organization (Mitarbeit im International Research and Drafting Committee), Surveying and Evaluating Ethical Review Practices, WHO Genf 2002.
  • C. Druml, E.A. Singer, Onkologische Studien aus der Sicht der Ethikkommission. Ethische Aspekte in der onkologischen Forschung. G. Marckmann, J.H. Meran (Herausgeber); Deutscher Ärzteverlag 2006.
  • C. Druml, Frauen und klinische Forschung aus Sicht von Ethikkommissionen, in: M. Hochleitner (Herausgeber), Gender Medicine, Band 1, Facultas 2008.
  • C. Druml, Ethical issues – The role of national ethics committees., in: J.D. Chiche, R. Moreno, C. Putensen, A. Rhodes (Ed.), Patient Safety and Quality of Care in Intensive Care Medicine. European Society of Intensive Care Medicine. (Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft – Kongressband für ESICM September 2009).
  • C. Druml, Ist die ethische Dauerreflexion institutionalisierbar? Über die politische und rechtliche Funktion von Ethikkommissionen – eine persönliche Betrachtung., in: J. Inthorn J (Herausgeber), Richtlinien, Ethikstandards und kritisches Korrektiv. Eine Topographie ethischen Nachdenkens im Kontext der Medizin, Band 7 der Edition Ethik. Herausgegeben von R. Anselm und U.H.J. Körtner, Edition Ruprecht, Göttingen 2010.
  • C. Druml, E.A. Singer, Ethics in clinical research, in: M. Müller (Herausgeber), Clinical pharmacology: current topics and case studies / Markus Müller ed.: Springer, 2010.
  • C. Druml, Ethikkommissionen – Richtlinien, „scientific integrity“ und Reformbedarf, in: U.H.J. Körtner, C. Kopetzki, C. Druml (Herausgeber), Ethik und Recht in der Humanforschung, Schriftenreihe Ethik und Recht in der Medizin, Band 5 Springer 2011.

Weblinks


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