Tullio-Cianetti-Halle

Tullio-Cianetti-Halle
Tullio Cianetti und Robert Ley bei einem Treffen im September 1933

Die Tullio-Cianetti-Halle war ein in den 1930er Jahren errichtetes Saal- und Veranstaltungsgebäude in der Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben, dem heutigen Wolfsburg. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde es als Veranstaltungszentrum in der entstehenden Automobilstadt genutzt.

Beschreibung

Die Halle, eigentlich ein Provisorium, war im Bereich des heutigen Robert-Koch-Platzes in Holzbauweise errichtet worden und bot Platz für 5000 Besucher. Im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Entwurf für die entstehende Auto-Industriestadt Wolfsburg diente sie als Maßstab und Leitbild für weitere Projekte. Die Halle wurde zunächst für kulturelle Zwecke (z. B. Film- und Theatervorführungen) ebenso genutzt, wie für die zahlreichen Agitations- und Parteiveranstaltungen der NSDAP.

Besondere Merkmale waren neben ihrer Größe ein in einem Zahnradkranz angeordnetes großes Hakenkreuz (Symbol der NS-Industriearbeiterschaft) am Giebel der Hauptfassade. Das Gebäude überstand noch die Bombenangriffe auf Wolfsburg sowie die Befreiung am 11. April 1945. Es wurde jedoch am 7. Mai − einen Tag vor offiziellem Kriegsende – durch einen Großbrand zerstört.

Namensgeber war der Italiener Tullio Cianetti (1899-1976), der seit den 1920er Jahren in seiner Heimat als Gewerkschaftsvertreter aktiv war. Er machte unter Benito Mussolini eine Parteikarriere und verhandelte 1937 als Präsident des italienischen Industriearbeiterverbandes mit Robert Ley über eine Entsendung von italienischen Facharbeitern in das Deutsche Reichsgebiet.

Weblinks

Literatur

  • 70 Jahre Wolfsburg. Braunschweig 2008. S. 138.
52.42638888888910.7875

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