Cinema for peace foundation

Cinema for peace foundation

Die Cinema for Peace Foundation ist eine eingetragene, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Berlin. Die 2008 gegründete Stiftung unterstützt Film-basierte Projekte, die sich mit globalen humanitären und ökologischen Fragen beschäftigt.[1][1]. Als Vorsitzender des Vorstands fungiert Stiftungsgründer Jaka Bizilj.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ausgehend von den Erfolgen der seit 2002 jährlich veranstalteten Cinema for Peace Gala wurde die Cinema for Peace Foundation 2008 in Berlin gegründet. Seitdem fungiert sie als Träger für intern entwickelte Projekte, die das Medium Film nutzen, um humanitäre Vorhaben umzusetzen bzw. das Bewusstsein für globale Herausforderungen weiter zu entwickeln.

Cinema for Peace Foundation Projekte

Cinema for Peace Filmkatalog für Schulen. Im Filmkatalog für Schulen der Cinema for Peace Foundation sind filmische Werke erfasst und beschrieben, die Themen wie Krieg, Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung behandeln und den Schülern durch die mediale Herangehensweise neue Möglichkeiten eröffnen, sich Problemfelder der heutigen Zeit nachhaltig zu erarbeiten. Die Stiftung arbeitet mit Lehrern und Schülern in deutschen öffentlichen Schulen zusammen, um den Katalog langfristig als Katalysator für die Erörterung von Problemfeldern und die Entwicklung von Lösungen durch die in den Filmen dargestellten Inhalte nutzen zu können.

Film-Bibliothek des Völkermordes in Bosnien Die Cinema for Peace Foundation beschäftigt sich mit der Durchführung und der Archivierung von Video-Interviews mit den Opfern des Völkermordes in Bosnien, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen in einer öffentlich zugänglichen Bibliothek für Historiker, Studenten und andere interessierte Personen zugänglich zu machen. Hasan Nuhanovic, ein Überlebender des Völkermordes von Srebrenica ,[2][3] leitet das Projekt von Sarajevo aus.

Safe Keeping Darfur. Im Jahr 2010 verteilte die Cinema for Peace Foundation 200 bewegungsempfindliche Mini-Videokameras, Laptops und Satelliten-Uplinks an humanitäre Helfer in den Flüchtlingslagern in Darfur, um zum einen Menschen davon abzubringen, Gewalt gegen Flüchtlinge auszuüben und zudem um durch die Dokumentation von Verbrechen Beweismittel zu sammeln, die gegen die Täter in Strafprozessen verwendet werden können.

Green Film Online Plattform. Die Cinema for Peace Foundation beherbergt auf ihrer Website eine Plattform, über die der Zugang zu das Umweltbewusstsein fördernden Filmen, die von der Stiftung unterstützt werden, ermöglicht wird. Hier besteht außerdem die Möglichkeit, kostenlos selbst produzierte Kurzfilme zu den Themen Umwelt- und Klimaschutz zu platzieren.

Film Against AIDS. Im Jahr 2010 organisierte die Cinema for Peace Foundation eine Sondervorführung es Films "Themba - A Boy Called Hope" für Schulkinder in Kapstadt, Südafrika, der auch Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu beiwohnte. Weitere Vorführungen des Films folgten später in neun weiteren ländlichen südafrikanischen Provinzen, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit von AIDS Prävention zu erhöhen. [4] Im Dezember 2010 erweiterte die Stiftung das Programm auf 60 deutsche öffentliche Schulen.

Trailer of the Day. Der sogenannte "Trailer of the Day" ist eine tägliche Filmempfehlung zu verschiedenen aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen, die von der Cinema for Peace Foundation herausgegeben wird. Es gibt viele wertvolle Filme und Dokumentationen in der seit Jahren geführten "Cinema for Peace Film Selection", auf die hierbei zurückgegriffen wird. Die vorgestellten Filme rücken drängende globale Fragen in einen breiteren Kontext und bieten somit eine neue Herangehensweise an Themen, die sonst nur aus kurzen Nachrichtenmeldungen bekannt sind. Registrierte Personen auf der Cinema for Peace-Mailingliste erhalten die "Trailer of the Day" Empfehlungen in Form von Links zu kurzen Clips der entsprechenden Filme und Dokumentationen, was insbesondere für Low-Budget- Produktionen eine interessante Möglichkeit bedeutet, die Wahrnehmung und Resonanz der eigenen Arbeit zu steigern.

Cinema for Peace Foundation Screenings. In regelmäßigen Abständen organisiert die Cinema for Peace Foundation zur Zeit in Berlin und Hamburg frei zugängliche spezielle Filmvorführungen, bei denen teilweise auch die Regisseure und/oder an der Produktion beteiligte Akteure zugegen sind, um weitere Aufmerksamkeit für die Filme zu generieren und notwendige Veränderungen in der Wahrnehmung und Behandlung von Problemfeldern und Notlagen unserer Gesellschaft zu initiieren.


Cinema for Peace Foundation Awareness Programme

Berlinger Petition. Die Cinema for Peace Foundation initiierte 2010 eine Petition zur Unterstützung des Filmemachers Joe Berlinger, Gewinner des International Green Film Award bei der Cinema for Peace Gala 2010, in seiner Verteidigung gegen eine Klage der Chevron Oil Company. 2010 hatte ein US Bezirksgericht Berlinger dazu verurteilt, 600 Stunden gefilmtes Material für seine Dokumentation "Crude" herauszugeben. [5] Der Film „Crude“ befasst sich mit einer Klage der einheimischen Bevölkerung gegen die Chevron Oil Company, die nach Auffassung der Kläger für erhebliche Umweltzerstörung in Ecuador verantwortlich sein soll. Durch die veröffentlichte Petition, die viele prominente Unterstützer fand, und flankierende Maßnahmen wurde letztlich die Menge an Material, die Berliner herausgeben musste, deutlich eingeschränkt.[6]

Sakineh Mohammadi Ashtiani Awareness Campaign. Sakineh Mohammadi Ashtiani, eine iranische Mutter von zwei Kindern, war 2006 des Ehebruchs verurteilt und später zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. Ihre Hinrichtung wurde verschoben, aber nicht erlassen. Zur Unterstützung von Frau Ashtiani organisierte die Cinema for Peace Foundation im August 2010 eine Pressekonferenz, an der der Anwalt von Frau Ashtiani sowie weitere Menschenrechtsaktivisten teilnahmen. Zudem wurde der Film „Die Steinigung der Soraya M.“, Regie Cyrus Nowrasteh, gezeigt.[7], der 2010 den Cinema for Peace Award for Justice gewonnen hatte. Später verschickte die Stiftung DVD-Kopien dieses Films an führende Politiker in den Vereinigten Staaten und dem Iran sowie an Mitglieder des Deutschen Bundestages und forderte die Aussetzung des Urteils und die Freilassung von Frau Ashtiani.


Burma Petition. Im Februar 2011 organisierte die Cinema for Peace Foundation gemeinsam mit der birmesischen Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi eine Petition für die Freilassung des birmesischen Komikers Zarganar [8] nnd den Erlass des Arbeitsverbots von Schauspieler U Kyew Thu.[9] Zarganar wurde zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er in Gesprächen mit ausländischen Medien offen Kritik an der birmesischen Regierung bezüglich der Hilfsaktionen nach dem Wirbelsturm Nargis geäußert hatte. U Kyaw Thu wurde ein Arbeitsverbot auferlegt, nachdem er sich offen gegen staatliche Zensur ausgesprochen hatte.

Cinema for Peace Foundation Spezielle Initiativen

Special Evening on Justice. Gemeinsam mit dem Trust Fund for Victims am Internationalen Strafgerichtshof organisierte die Cinema for Peace Foundation am Vorabend der Revue Konferenz des Internationalen Strafgerichtshof 2010 in Kampala, Uganda den "Special Evening on Justice". Ban Ki-moon äußerte in seiner Rede Anerkennung für die Arbeit der Stiftung: “Lassen Sie mich Cinema for Peace applaudieren. Jedes Mal, wenn Sie und Ihre Freunde aus der Kreativ-Community zusammenkommen, um Menschen zu helfen und die Öffentlichkeit über Menschenrechte und Gerechtigkeit zu informieren, können Sie die UN dabei unterstützen, den Frieden zu bewahren.[10]

Special Evening on Africa. Anlässlich der UN Millennium Development Goal Versammlung in New York City organisierte die Cinema for Peace Foundation im September 2010 einen „Special Evening for Africa“. Cinema for Peace Unterstützer Sir Bob Geldof und der ruandische Präsident und Vorsitzende der Millennium Development Goal Advisory Group, Paul Kagame, sprachen sich bei diesem Anlass für die unbedingte Einhaltung der im Jahr 2000 definierten Millenniums-Ziele aus.

Green Evening:Into the Cold - A Journey of the Soul Sondervorführung. Am 12. November 2010 veranstaltete die Stiftung in Berlin mit dem Schauspieler Orlando Bloom einen “Green Evening”, bei dem Sebastian Copelands Film „Into the Cold – A Journey of the Soul“ gezeigt wurde. Der Film begleitet zwei Männer während ihrer Expedition an den Nordpol und dokumentiert dabei die erschreckend schnell verschwindende polare Lebenswelt.

Nobel Peace Prize Screening. Am Human Rights Day, dem 10. Dezember 2010, organisierte die Cinema for Peace Foundation gemeinsam mit Amnesty International, Movies that Matter und dem Human Rights Film Network Sondervorführungen des Films "Moving the Mountain" zu Ehren von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo.[11] Die Sondervorführung wurde auf den Tag gelegt, an dem er eigentlich den Friedensnobelpreis persönlich entgegen genommen hätte, wäre er nicht in China inhaftiert gewesen. Der Film wurde in Berlin, Den Haag, im Friedensnobelpreis-Center in Oslo und bei Human Rights Film Festivals in Wien, Warschau und Amman gezeigt. "Moving the Mountain" ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 1994 von Regisseur Michael Apted, der sich mit der durch Studenten getragenen Demokratiebewegung in China und deren Niederschlagung auf dem Platz des himmlischen Friedens befasst.

Dinner für Tibet. Die Cinema for Peace Foundation organisierte im August 2011 anlässlich des Besuchs des 14. Dalai Lama in Wiesbaden ein begleitendes Filmprogramm und ein Abendessen zur Unterstützung der Kultur Tibets.

Abendessen und Symposium zum Thema "Kindersoldaten" Im August 2011 unterstützte die Stiftung ein Symposium zum Thema "Kindersoldaten" am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und organisierte zudem begleitende Filmvorführungen und ein Charity Dinner. Die Veranstaltung fand anlässlich der Abschlusserklärung zum historisch bemerkenswerten Strafverfahren gegen Thomas Lubanga statt, in dem erstmals dieser kongolesische Rebellenführer zur Verantwortung gezogen wurde für die Verletzung des Verbots der Rekrutierung und des Einsatzes von Kindersoldaten nach Artikel 8, Absatz 2 des Rom Statuts. Ehemalige Kindersoldaten nahmen an der Begegnung ebenso teil wie UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie und die UN-Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy. Alle Beteiligten formulierten gemeinsam eine Petition, in der alle UN-Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen wurden, den Einsatz von Kindersoldaten und den Einsatz sexueller Gewalt in Kriegen zu verurteilen und zu verhindern sowie zu verhindern, dass Schulen und Krankenhäuser Ziele von Anschlägen in bewaffneten Konflikten werden.

Cinema for Peace Dinner zur Feier des ersten universellen Logos für Menschenrechte Am 23. September 2011 veranstaltete Cinema for Peace in New York ein festliches Abendessen mit einer Charity Auktion anlässlich der Präsentation des ersten universellen Logos für Menschenrechte. Dieses Logo war im Rahmen eines Wettbewerbs per Internet-Voting aus mehr als 15000 Vorschlägen aus mehr als 190 Ländern ausgewählt worden. Das Gewinner-Logo, entwickelt vom Serben Predrag Stakic, erinnert gleichzeitig an eine Hand und eine Taube. Unter den Gästen waren Robert de Niro und der deutsche Außenminister Guido Westerwelle sowie viele Kämpfer für die Menschenrechte, wie die Mutter und die Schwester von Mohamed Bouazizi, dessen Selbstverbrennung Wegbereiter für den arabischen Frühling wurde. Aung San Suu Kyi schickte eine Videobotschaft, in der sie betonte: „Ich freue mich auf eine Zeit, in der dieses Logo überall auf der Welt zu sehen sein wird (…) Ich hoffe, dass auch kleine Kinder und Babys es sehen werden und dass es für sie ein Zeichen des Glücks, des Friedens und der Sicherheit sein wird.“[12]

Finanzierung

Die Cinema for Peace Foundation wird durch private Spenden und aus Teilen des Erlöses der jährlichen Cinema for Peace Gala und der damit verbundenen Charity-Auktionen sowie von weiteren Cinema for Peace Veranstaltungen finanziert [13][14] . Die Cinema for Peace Foundation ist politisch, finanziell und moralisch vollkommen unabhängig.

Einzelnachweise

  1. http://www.huffingtonpost.com/vivian-norris-de-montaigu/in-praise-of-cinema-for-p_b_465166.html
  2. http://www.ushmm.org/genocide/take_action/gallery/portrait/nuhanovic
  3. http://www.pbs.org/frontlinewrld/stories/bosnia502/interviews_hasan.html
  4. http://www.forum.org.za/Themba-Free-community-screenings-and-public-dialogues-W-Cape
  5. http://blogs.findlaw.com/second_circuit/2011/01/chevron-corp-v-berlinger-no-10-1918.html
  6. http://artsbeat.blogs.nytimes.com/2010/09/07/filmmaker-ordered-to-give-testimony-in-chevron-case/
  7. http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5921692,00.html
  8. http://www.moviesthatmatterfestival.nl/english_index/nieuws_en/news/146
  9. http://www.moviesthatmatterfestival.nl/english_index/programma_en/film_en/458
  10. http://www.icc-cpi.int/Menus/ASP/ReviewConference/PreReview+Conference
  11. http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/1012/10/ctw.01.html
  12. http://www.mail.com/cinema-for-peace/714052-human-rights-logo-unveiled-york.html
  13. Celebrity Charitable Contribution website, http://www.looktothestars.org
  14. Schedule of 2010 Donation Usage on Foundation website - http://www.cinemaforpeace-foundation.com/usage-of-donations/useofdonations/view

Weblinks


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