Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives

Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives
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Das Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA2; dt. „Kommissariat für Kernenergie und alternative Energien“) ist ein französisches Zentrum für Atomenergie, das heißt eine staatliche Einrichtung mit gewerblichem und kommerziellem Charakter, unter gemeinsamen Zuständigkeit des Ministeriums für Bildung und Forschung, des Verteidigungsministeriums und des Ministeriums für Wirtschaft, Finanzen und Industrie. Es wurde am 18. Oktober 1945 von Charles de Gaulle gegründet. Der erste Hochkommissar war Frédéric Joliot-Curie. Die wichtigsten Forschungszentren befinden sich in Saclay (Île-de-France), Cadarache (Provence) und Grenoble. Bis zum 10. März 2010 war die Einrichtung unter dem Namen Commissariat à l'énergie atomique (CEA) bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Aufgabengebiete

Das CEA ist eine staatliche Forschungseinrichtung, die sich damit beschäftigt, ausreichende und weiterführende Kenntnisse über nukleare Prozesse und ihre Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Energie, Industrie, Forschung, Gesundheit und Verteidigung zu erlangen. Das CEA trägt ebenfalls zu den nationalen Bemühungen in den Bereichen Forschung und technologische Innovation sowie zum Transfer von Spitzentechnologie in die Industrie bei. Das CEA ist eine Institution des Staates, die Untersuchungen durchführt, eine beratende Funktion innehält, Vorschläge unterbreitet und der Unterstützung der Atomindustrie dient. Außerdem betrieb es gemeinsam mit Électricité de France das Kernkraftwerk Phénix.

Tätigkeitsbereiche

  • Kernphysik, Unterstützung der Energiepolitik und der damit verbundenen Grundlagenforschungen
  • Weiterführung der Nutzung von Kernenergie bis 2010 und darüber hinaus
  • Entwicklung alternativer, nicht fossiler Energien zur Verwirklichung vielseitiger Energiesysteme
  • Erforschung neuer Lösungen, besonders im Rahmen der kontrollierten thermonuklearen Fusion
  • Garantie der französischen Verteidigungsfähigkeit
  • Untersuchung und Erkennung der Auswirkungen der ionisierenden Strahlung und Einbeziehung der so erworbenen Kenntnisse in die Entwicklung der Nuklearmedizin einbeziehen
  • Untersuchung der Auswirkungen von Strahlung auf Materie
  • Grundlagenforschung zum Verständnis physikalischer Phänomene und die Entwicklung dazu notwendiger Instrumente
  • Einschätzung und Messung des Einflusses von Radioaktivität auf die Umwelt
  • Erforschung und Untersuchung der nuklearen Sicherheit im Rahmen von Regierungsentscheidungen
  • Innovation und Verbreitung von Technologien
  • Entwicklung der Mikroelektronik von Morgen
  • Entwicklung von Materialien, Herstellungsprozessen und der damit verbundenen Kontrolle
  • Aktionen zugunsten der regionalen Industriestruktur und der KMU
  • Unterstützung der Regierungspolitik im Rahmen der Forschung und der technologischen Innovation (Vorantreiben der Entwicklung technologischer Innovations- und Forschungsnetze)
  • Vermittlung von Wissen
  • Unterstützung der Ausbildung und Lehre an Hochschulen und Fachhochschulen
  • Gewährleistung der fortlaufenden Ausbildung von Mitarbeitern der Atomindustrie
  • Mitwirkung bei der Weiterleitung von wissenschaftlichen und technischen Informationen

Schlüsseldaten

  • Budget: 2,8 Mrd. Euro, davon 1,7 Mrd. Euro für Tätigkeiten im zivilen Bereich
  • 16 325 Forscher, Ingenieure, Techniker und Verwaltungsangestellte
  • 4 Forschungszentren für den militärischen Bereich
  • 5 Zentren für Studien im zivilen Bereich: Saclay, Fontenay-aux-Roses, Cadarache, Valrhô, Grenoble

Schwerpunkte der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene

Das CEA garantiert die Repräsentation Frankreichs bei der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) in Wien. Seine Arbeit auf dem Gebiet der Kernfusion steht in Verbindung mit dem Euratom-Vertrag. Die Teams des CEA arbeiten mit Forschern gleicher Bereiche auf der ganzen Welt zusammen.

Direktion

  • Hauptverwalter und Vorsitzender des Verwaltungsrates: Alain Bugat
  • Kommissar für Atomenergie: Bernard Bigot

Die Vorgänger von Bigot als Kommissare waren Frédéric Joliot-Curie, Francis Perrin, Jacques Yvon, Jean Teillac, Robert Dautray, René Pellat.

Literatur

  • Bertrand Goldschmidt: Le Complexe atomique. Histoire politique de l'énergie nucléaire. Fayard, Paris 1980, ISBN 2-213-00773-X (französisch).
  • Gabrielle Hecht: Le rayonnement de la France. Énergie nucléaire et identité nationale après la Seconde Guerre mondiale. La Découverte, Paris 2004, ISBN 2-7071-4212-3 (französisch).
  • Marie-José Lovérini: L'Atome, de la recherche à l'industrie. Le Commissariat à l'Énergie Atomique. Gallimard, Paris 1996, ISBN 2-07-053381-6 (Découvertes Gallimard, Sciences 282), (französisch).
  • Jean-François Picard, Alain Beltran, Martine Bungener: Histoire de l'E.D.F. Comment se sont prises les décisions de 1946 à nos jours. Dunod, Paris 1985, ISBN 2-04-016402-2 (L'Oeil Économique 2), (französisch).

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