Communitas Agnus Dei

Communitas Agnus Dei
Kloster Frauenberg von der Ruine Altbodman aus gesehen

Die Communitas Agnus Dei (dt.: Gemeinschaft Lamm Gottes) ist eine christlich-katholische Kommunität. Die Kommunität hat ihren Stammsitz im Kloster Frauenberg, das vom Eigentümer unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Sie wurde 1980 ins Leben gerufen. Dazu hält sie den Hof St. Joseph. Weitere Kleinkommunitäten, genannt Gründungen hält sie in Ecuador und im Kongo.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herbert Grundenberger, der Gründer der Gemeinschaft, war nach einem Studium der Völkerkunde mit Drogen, Selbsterfahrungsgruppen, Buddhismus und Esoterik in Berührung gekommen. 1977 hatte er, nach eigener Aussage, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens eine Begegnung mit Jesus Christus. Er trat 1980 in die katholische Kirche ein und sammelte interessierte Menschen um sich. Am 24. April 1980 gründete „Bruder Elija“, wie er sich nun nannte, mit katholischen Gleichgesinnten die „Communitas Agnus Dei“. Mit Berufung auf seine göttliche Begegnung versteht er sich als ein Verkünder, der die Gemeinschaft repräsentiert.[1]

1985 zählte die Gemeinschaft 12 Erwachsene und 5 Kinder. Es wurde ein weiteres Haus errichtet, das 1987 eingeweiht werden konnte. Seit 1987 verfügt die Gemeinschaft über ein weiteres Haus in Eupen (Belgien), und 1995 wurde in Breinig bei Aachen ein Kommunikationszentrum eröffnet, das mittlerweile wieder geschlossen wurde; lange befand sich dort der Sitz des Fördervereins „Jemael-International“.[2] Schließlich wurde 1997 in Ecuador eine Niederlassung gegründet.

Fehlende kirchliche Anerkennung

Noch immer fehlt der Kommunität die Approbation durch den Erzbischof von Freiburg. 1994 erklärte der Weihbischof in Freiburg im Breisgau, Paul Wehrle, dass die Kommunität nicht den Status einer kirchlichen Gemeinschaft[3] erhalten habe. Seit 1997 ist der Prüfungsprozess im erzbischöflichen Ordinariat erneut anhängig, eine Entscheidung steht noch aus.

Leben in der Kommunität

In der Gemeinschaft leben heute etwa 24 Erwachsene und wenige, mittlerweile erwachsene Kinder. Der überwiegende Teil der ehemals 27 Kinder lebt heute außerhalb. Die Gemeinschaft ist offen für neue Mitglieder. Diese zahlen keine Beiträge. Fast alle Gemeinschaftsmitglieder arbeiten auf dem Hof und im Kloster, ansonsten lebt die Gemeinschaft von Spenden, Kindergeld und dem Verkauf von CD’s und Büchern. Im Übrigen vertrauen sie laut Selbstaussage auf die Vorsehung. Es gibt nahezu keine Privatsphäre.

Leitgedanken

Die Gemeinschaft strebt ein ökologisches Leben an und berücksichtigt einen schöpfungsgemäßen Umgang mit der Erde. Ihre Spiritualität beruht auf der Grundlage der Nächstenliebe und einem geistlichen Leben zur inneren Reinigung im Sinne des katholischen Glaubens. Diese Werte will sie durch den Anbau nach biologischen Grundsätzen befolgen. Einen wichtigen Platz haben Stille und kontemplatives Gebet. Die Gemeinschaft kennt ein weiheähnliches „Versprechen an Maria“ in Anlehnung an Louis-Marie Grignion de Montfort.[4] Die Mitglieder verpflichten sich zur Befolgung der Zehn Gebote und erhalten die Rechte zu einer spirituellen und theologischen Ausbildung. Communitas Agnus Dei setzt sich stark gegen die Abtreibung ein. Sie achtet und unterstützt die Lehren des Papstes.

Organisation

In der Gemeinschaft nehmen einige Personen eine Leitungsrolle ein. Dazu trifft man gemeinsame Beschlüsse durch sogenanntes "Nachspüren". Sollte kein Konsens gefunden werden, übernimmt das Leitungsteam die Entscheidung. Die Kommunität hat kein Gemeinschaftsvermögen, zu ihrem Eigentum gehören technische Hilfsmittel (Fernseher, Videorekorder, Radio, landwirtschaftliche Maschinen, Solarenergie und Autos). Die Mitglieder verfügen über kein Privateigentum.

Siehe auch

Literatur

Georg Schmid und Georg Otto Schmid (Hrsg.), Die Kirchen, Sekten, Religionen Religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum, Handbuch von Oswald Eggenberger, Theologischer Verlag Zürich, Juni 2003, ISBN 3290172155

Einzelnachweise

  1. Versuch einer soziologischen Systematisierung von Gemeinschaftsprojekten [1]
  2. [2]
  3. Keine private Vereinigung kirchlichen Rechts im Sinne des Codex Iuris Canonici (§ 298 ff.) [3]
  4. Die christliche Gemeinschaft Agnus Dei betont, die Mitgliedschaft bedürfe eingehender Prüfung, um sich darüber klar zu werden, ob man im Leben in dieser christlichen, ordensähnlichen Gemeinschaft für sich den richtigen Weg sieht. Beim Eintritt wird ein Versprechen abgelegt. [4]

Weblinks


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