Compert Con Chulainn

Compert Con Chulainn

Compert Con Chulainn ['kombʴeRt xon 'kuliNʴ] („Cú Chulainns Empfängnis“) ist der Titel eine Remscéla (Vorerzählung) der Táin Bó Cuailnge („Der Rinderraub von Cooley“) aus dem Ulster-Zyklus der Irischen Mythologie. Diese Sage ist in zwei unterschiedlichen Versionen im Lebor na hUidre („Das Buch der dunklen Kuh“) aus dem 12. Jahrhundert und in einigen jüngeren Manuskripten überliefert. Die älteste vermutete Version im Lebor Dromma Snechta („Das Buch von Druim Snechta“) ist zusammen mit diesem Sammelwerk verschollen.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Deichtire, die Schwester (andere Version - die Tochter) des Königs Conchobar mac Nessa wird nach mythischer Überlieferung von Lugh nach dreimaliger Vereinigung schwanger[1] und bringt einen Knaben zu Welt, der den Namen Sétanta erhält. Bereits zweimal soll eine Verkörperung des Kindes der endgültigen Geburt vorhergegangen sein, da nach druidischer Lehre erst die dritte Inkarnation die vollkommene sei.[2] Auch eine inzestuöse Verbindung Conchobars mit Deichtire wird in einer Version der Erzählung angedeutet.[3] In der gleichen Nacht werden zwei Pferde geboren, die später Cú Chulainns Wagen ziehen sollten - Liath Macha und Dub Sainglenn. Nach dem menschlichen Gatten Deichtires, Súaltam mac Róich, wird der Knabe Sétanta mac Sualtáim genannt. Er kommt zu Deichtires Schwester Finncháem, der Mutter Conall Cernachs, die ihn aufzieht.

Als Sétanta den Hund des Schmiedes Caulann erschlägt, verpflichtet er sich zur Sühne, ihm so lange selber als Wachhund zu dienen, bis ein neuer herangewachsen ist und er erhält deshalb den Namen Cú Chulainn („Hund des Caulann“).[4] Außerdem wird er mit der lebenslangen geis (Tabu) belegt, kein Hundefleisch essen zu dürfen.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
  • Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter Verlag 1991, ppb-Ausgabe Patmos Verlag, Düsseldorf, 2000, 2. Auflage, ISBN 3-491-69109-5.

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 869.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 915, 955.
  3. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 873.
  4. Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. S. 120&nsp;ff.

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