Controversy (Album)

Controversy (Album)
Controversy
Studioalbum von Prince
Veröffentlichung 14. Oktober 1981
Label Warner Bros. Records
Format LP, CD
Genre R&B, Dance, Funk, New Wave, Pop, Rock, Rockabilly
Anzahl der Titel 8
Laufzeit 37:15

Besetzung

  • Prince – Alle Lieder wurden von ihm produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen
  • Backing VocalLisa Coleman
  • Keyboards − Lisa Coleman und Matt Fink
  • Bobby Z. – Schlagzeug
  • Toningenieur – Don Batts, Bob Mockler, Mic Guzauski, Ross Pallone, Terry Christian, Bill Jackson und Peggy McCreary[1]
  • Mastering – Bernie Grundman
  • Fotografie – Al Beaulieu
  • Persönliches Management von Prince – Bob Cavallo, Joe Ruffalo, Steve Fargnoli
Produktion Prince
Studio Uptown (Minneapolis)
Hollywood Sound (Los Angeles)
Sunset Sound Studio (Los Angeles)
Chronologie
Dirty Mind
(1980)
Controversy 1999
(1982)
Singleauskopplungen
2. September 1981 Controversy
6. Januar 1982 Let's Work
16. Juli 1982 Do Me, Baby
1982 Sexuality

Controversy ist das vierte Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 14. Oktober 1981 bei dem Label Warner Bros. Records. Musikalisch knüpft das Album an das Vorgänger-Album Dirty Mind an, war jedoch aus kommerzieller Sicht erfolgreicher und konnte im Jahr 1985 Platinstatus in den USA erzielen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Anfang 1981 zog Prince in sein neues Haus im Stadtteil Lake Riley von Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota), in dem er bis 1986 wohnen blieb.[2] Dort ließ er sich ein Heimstudio einrichten und nahm im Sommer 1981 die Lieder Controversy, Sexuality, Annie Christian, Let’s Rock − später in Let’s Work umbenannt − und eine Demoversion von Ronnie, Talk to Russia auf. Im August 1981 nahm Prince dann die Songs Do Me Baby, Ronnie Talk to Russia, Let’s Work und Jack U Off im Studio Hollywood Sound in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) auf. Als letztes Lied für das Album Controversy nahm Prince das Stück Private Joy auf. Dieses wurde ebenfalls in Los Angeles aufgenommen, diesmal aber im Sunset Sound Studio, in dem Prince vom 14. August bis zum 23. August 1981 alle abschließenden Albumarbeiten erledigte.[3]

Gestaltung des Covers

Auf dem Cover des Albums ist Prince in einem lavendelfarbenen Trenchcoat mit Nieten zu sehen, auf dem ein Anstecker mit der Aufschrift „Rude Boy“ prangt. Im Hintergrund und auf der Rückseite des Covers sind erfundene Schlagzeilen zu lesen, wie beispielsweise „Lingerie − New Fashion Trend“ (dt.: „Unterwäsche − der neue Modetrend“) oder „Annie Christian Sentenced to Die!“ (dt.: „Annie Christian zum Tod verurteilt!“)[4]

Die Innenhülle der LP und das Begleitheft zur CD sind schlicht gehalten; weder Fotos noch Liedtexte zu den einzelnen Songs sind enthalten. Im Titel Jack U Off benutzt Prince erstmals in einem Liedtext anstelle des Wortes „you“ die Schreibweise „u“.

Musik

Musikalischer Stil

Auf dem Album Controversy verknüpft Prince verschiedene Musikstile miteinander; New Wave-Einflüsse und Synthesizer-Sound sind im Titelstück ebenso zu hören wie R&B in der Ballade Do Me Baby, Funk bei Sexuality und Let’s Work oder Rockabilly im Lied Jack U Off.[5]

Bei dem Lied Private Joy setzte Prince zum ersten Mal in seiner Karriere den damals neu erschienenen Drumcomputer Linn LM-1 ein. Durch den Einsatz dieses Drumcomputers war Prince fortan auf noch weniger Mithilfe anderer Musiker oder Techniker angewiesen.[6]

Text und Gesang

Im Titelstück Controversy befasst sich Prince mit Fragen, die einige US-Medien damals an ihn stellten. Beispielsweise, ob er hetero oder schwul veranlagt sei, oder ob er weiße oder schwarze Hautfarbe habe. Eine Antwort darauf gibt Prince in dem Lied jedoch nicht.[7] Ferner zitiert Prince im Song Controversy das Vaterunser.[8]

Die Lieder Do Me Baby, Private Joy, Let’s Work und Jack U Off handeln von sexuellen Themen.[9] Der Text zu Private Joy war Susan Moonsie gewidmet, mit der Prince seit dem Jahr 1980 eine Beziehung führte. Er lernte sie bereits auf der High School kennen.[8] Jack U Off nimmt Bezug auf Masturbation.[10]

Ronnie, Talk to Russia ist ein Appell von Prince an Ronald Reagan − damals Präsident der Vereinigten Staaten − mit der Sowjetunion Frieden zu schließen.[4] Im Lied Annie Christian listet Prince reale Schlagzeilen auf, wie beispielsweise die Ermordung von John Lennon.[11]

Auf dem Album Controversy kommt Prince erstmals von seinem typischen Falsettgesang ab,[12] und lotet auch die tieferen Bereiche seiner Stimme aus.[13] Die meisten seiner Texte singt Prince auf dem Album melodisch vertont, doch im Titelstück und im Lied Annie Christian kommen vereinzelt Passagen von Sprechgesang vor.[4]

Veröffentlichungen

Titelliste

LP-Edition

− Seite A −

  1. Controversy – 7:15
  2. Sexuality – 4:21
  3. Do Me, Baby – 7:42

− Seite B −

  1. Private Joy – 4:37
  2. Ronnie, Talk to Russia – 1:51
  3. Let’s Work – 3:53
  4. Annie Christian – 4:23
  5. Jack U Off – 3:09

CD-Edition

  1. Controversy – 7:15
  2. Sexuality – 4:21
  3. Do Me, Baby – 7:42
  4. Private Joy – 4:37
  5. Ronnie, Talk to Russia – 1:51
  6. Let’s Work – 3:53
  7. Annie Christian – 4:23
  8. Jack U Off – 3:09

Alle Lieder wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen.[14] Seine Bandmitglieder ergänzten die Aufnahmen folgendermaßen:[15]

  • Controversy, Ronnie Talk to Russia und Jack U OffBacking Vocals: Lisa Coleman
  • Jack U Off − Schlagzeug: Bobby Z. Rivkin, Keyboards: Lisa Coleman und Matt Fink

Singles

Von dem Album Controversy wurden folgende vier Singles ausgekoppelt:

  • Controversy / When You Were Mine am 2. September 1981[16]

Controversy ist als Single-Edit-Version erschien, die 3:36 Minuten lang ist. Die B-Seite When You Were Mine ist auf dem Vorgänger-Album Dirty Mind (1980) enthalten. Controversy wurde im Jahr 1993 erneut als Single-Edit-Version ausgekoppelt – diesmal aus der Greatest-Hits-Kompilation The Hits 2 und The Hits / The B-Sides. Allerdings wurde die Single im Jahr 1993 nicht weltweit ausgekoppelt. Ferner nahm Prince im Jahr 2003 eine etwa sechsminütige Live-Version von Controversy bei einem Konzert auf Hawaii auf und verkaufte sie als limitierte CD-Single über seine damalige Website NPG Music Club.

  • Let’s Work / Ronnie, Talk to Russia am 6. Januar 1982[17]

Die Single-Version von Let’s Work ist auf 2:56 Minuten gekürzt.

  • Do Me, Baby / Private Joy am 16. Juli 1982[18]

Do Me, Baby wurde nur in den USA und in Peru als Single veröffentlicht. Das Lied erschien ebenfalls in einer gekürzten Single-Edit-Version mit einer Länge von 3:56 Minuten.

  • Sexuality / Controversy im Jahr 1981

Sexuality wurde nur in Deutschland, Australien und Japan ausgekoppelt. Die B-Seite der japanischen Ausgabe ist das Lied I Wanna Be Your Lover vom Album Prince aus dem Jahr 1979. Das exakte Veröffentlichungsdatum der Single Sexuality ist nicht bekannt und mit Quellen nicht zu belegen.

Musikvideos

Es wurden nur zu den Singleauskopplungen Controversy und Sexuality Musikvideos gedreht. Beide Videos ähneln sich und wurden im Oktober 1981 in einem Studio in Minneapolis aufgenommen. Regisseur der Videos ist der britische Filmregisseur Bruce Gowers.[19]

Coverversionen

Vereinzelt nahmen Musiker Coverversionen von Liedern des Albums Controversy auf; das Titelstück wurde beispielsweise von Hefner (1997) und Victor Bailey (2001) neu interpretiert. Do Me, Baby coverten Meli’sa Morgan (1985), Lindy Layton (1991) und Jade (1993). Jack U Off wurde unter anderem von Robyn (2006) neu aufgenommen, und Private Joy von La Toya Jackson (1984).[20][21][22]

Tournee

Tourauftakt der Controversy-Tour war am 20. November 1981 in Pittsburg (US-Bundesstaat Pennsylvania). Die Tour endete am 14. März 1982 in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio).[23] Die Tournee fand ausschließlich in den USA statt und die Zuschauerkapazität der Konzerthallen betrug zwischen 2000 und 8000 Plätzen.[23] Bei den insgesamt 53 Konzerten trat die Band The Time als Vorgruppe auf. Prince’ eigene Band bestand damals aus folgenden Mitgliedern:

  • Dez Dickerson − Gitarre
  • Brown Mark − Bass
  • Lisa Coleman − Keyboards
  • Matt Fink (Künstlername: Doctor Fink) − Keyboards
  • Bobby Z. Rivkin − Schlagzeug

Üblicherweise bestand die Setlist der Controversy-Tour aus zehn bis elf Liedern. Die Länge der Konzerte variierte von 70 bis 85 Minuten. Eine typische Reihenfolge der Lieder war:[23]

  1. The Second Coming
  2. Uptown
  3. Why You Wanna Treat Me So Bad?
  4. I Wanna Be Your Lover
  5. Head
  6. Dirty Mind
  7. Do Me, Baby
  8. Controversy
  9. Let’s Work
  10. Partyup
  11. Jack U Off

The Second Coming war ein Intro, das zuvor in einem Tonstudio aufgenommen wurde und vom Tonband über die Hallenlautsprecher abgespielt wurde.[23] Am Anfang der Controversy-Tour spielte Prince das Lied Sexuality anstelle von Uptown. Gelegentlich wurden auch die Lieder Sexy Dancer, When You Were Mine, Still Waiting und Private Joy gespielt.[23]

Rezeption

Presse

Die Kritiken des Albums Controversy fielen unterschiedlich aus: Stephen Holden vom Musikmagazin Rolling Stone nannte Prince einen potentiellen Nachfolger von Sly Stone, kritisierte jedoch, Controversy sei vielfach ohne klare Linie und exzentrisch.[4] Das US-Magazin Sweet Potato − später in City Pages umbenannt − schrieb: „Der Sequenzereinsatz auf Controversy ist grauenvoll, aber die nächste LP könnte tatsächlich eine voll ausgeformte Darstellung von seiner Vision bringen.“[4] Die Newsweek hingegen meinte: „Er [Prince] ist ein Prophet der sexuellen Anarchie: Seine anzüglichen Auftritte haben ihn zu einer Kultfigur des New Wave und zu einem großen Idol der Jugendlichen aus den Schwarzen-Ghettos gemacht. Er heißt Prince − und er ist vielleicht der aufregendste neue Star der heutigen Pop-Szene.“[24] Die New York Times fragte: „Führt Prince die Musik zu einem wahren Birassismus?“[25]

In Hinblick auf die Liedtexte vom Album schrieb die US-Wochenzeitung The Village Voice: „Prince ist immer dann besonders naiv und irritierend, wenn es um ein offen politisches Thema geht.“[4]

Charts und Auszeichnungen

Jahr Titel Chartpositionen [26]
DE AT CH UK US
1981 Controversy 21
(64 Wo.)

Controversy wurde international mit Gold- und Platinstatus ausgezeichnet. Beispielsweise erhielt es

  • im Jahr 1985 in den USA Platin für 1.000.000 verkaufte Exemplare.[27]
  • im Jahr 1989 in England Silber für 60.000 verkaufte Exemplare,[28]
Jahr Titel Chartpositionen [26]
DE AT CH UK US
1981 Controversy n.v. n.v. n.v. 70
(11 Wo.)
1982 Let’s Work 104
(3 Wo.)
1982 Do Me, Baby
nur in den USA und Peru ausgekoppelt
n.v. n.v. n.v. n.v.
1982 Sexuality
nur in Deutschland, Australien und Japan ausgekoppelt
n.v. n.v. n.v. n.v.
1993 Controversy
(Wiederveröffentlichung) (nur in Europa ausgekoppelt)
5
(5 Wo.)
n.v.
  • Sexuality erreichte Platz 88 der australischen Singlecharts.[29]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nilsen (1999), Seite 279
  2. Nilsen (1999), Seite 261−262
  3. Nilsen (1999), Seite 262
  4. a b c d e f Hahn (2006), Seite 64
  5. Hahn (2006), Seite 62−64
  6. Hahn (2006), Seite 62−63
  7. Hill (1989), Seite 132
  8. a b Hahn (2006), Seite 65
  9. Ewing (1994), Seite 39
  10. Hill (1989), Seite 135
  11. Hill (1989), Seite 134
  12. Hill (1989), Seite 133
  13. Hahn (2006), Seite 62
  14. Begleitheft der CD Controversy von Prince, Warner Bros. Records, 1981
  15. Nilsen (1999), Seite 279
  16. Uptown (2004), Seite 31
  17. Uptown (2004), Seite 34
  18. Nilsen (1999), Seite 97
  19. Uptown (2004), Seite 622
  20. Discover the original. In: Coverinfo.de. Abgerufen am 1. Mai 2011.
  21. SecondHandSongs − a cover songs database. Abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  22. Who sampled − Exploding and discussing the DNA of music. Abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  23. a b c d e Uptown (2004), Seite 32
  24. Seibold (1991), Seite 46
  25. Hill (1989), Seite 114
  26. a b Chartquellen: DE AT CH UKUS
  27. RIAA – Gold & Platinum. In: RIAA. Abgerufen am 4. Oktober 2010 (englisch).
  28. BPI – Certified Awards Search. Abgerufen am 18. September 2010 (englisch).
  29. http://www.ukmix.org/forums/viewtopic.php?t=17303&highlight

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