Cornelia Möhring

Cornelia Möhring

Cornelia Möhring (* 9. Januar 1960 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke). Seit 2009 ist sie frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag.

Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring (DIE LINKE)

Leben und Beruf

Cornelia Möhring absolvierte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zur Industriekauffrau.

Über den zweiten Bildungsweg studierte sie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. Das erste Diplom als Sozialwirtin erreichte sie in den Schwerpunkten Organisationssoziologie und Sozialpsychologie. Im anschließenden Aufbaustudium belegte sie Feministische Forschung und Frauenarbeit.

Seit 2002 konzentrierte sie sich mit ihrer Seminar- und Beratungsfirma auf die Begleitung und Ausbildung von Betriebs- und Personalräten.

Sie ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.

Abgeordnete

Bei der Bundestagswahl 2009 wurde sie über Platz 1 der Landesliste Schleswig-Holstein in den Deutschen Bundestag gewählt. Die weiblichen Abgeordneten der Linksfraktion wählten sie zur frauenpolitischen Sprecherin. Sie leitet in dieser Funktion das Frauenplenum und den Bereich Frauenpolitik. Sie ist Mitglied des Fraktionsvorstandes und des geschäftsführenden Fraktionsvorstandes. Cornelia Möhring ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Stellvertretend hat sie einen Sitz in den Ausschüssen Gesundheit sowie Arbeit und Soziales.

Zudem ist Cornelia Möhring im Beirat für Fragen der Dänischen Minderheit und Mitglied in der Parlamentarischen Gesellschaft.

Sie arbeitet im Parlamentarischen Forum für sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit und im fraktionsinternen Arbeitskreis für Arbeit und soziale Sicherung.

Am 26. Februar 2010 wurde Cornelia Möhring zusammen mit vielen Mitgliedern ihrer Fraktion von der Bundestagsdebatte zur Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes ausgeschlossen, nachdem sie gegen die Geschäftsordnung des Bundestags verstoßen hatten, indem sie von ihren Plätzen aus Schilder mit den Namen der Kundus-Opfer hochhielten. Die Fraktion verließ geschlossen den Saal.

Der inhaltliche Schwerpunkt ihrer Abgeordnetentätigkeit liegt besonders im Wirken um die gleiche Teilhabe an der Gesellschaft für Frauen und Männer. Das beinhaltet zwar die Forderung nach Gleichstellung, geht nach Meinung von Cornelia Möhring aber deutlich darüber hinaus: Es geht um eine demokratischere Gesellschaft, in der Arbeit, Zeit und Reichtum gerecht verteilt sind. Dafür nötig sei deshalb eine enge Verknüpfung von parlamentarischer und außerparlamentarischer Arbeit.

Cornelia Möhring ist bereits seit ihrer Schulzeit als Interessenvertreterin aktiv. 1974–1978 war sie Schulsprecherin und Mitglied des Vorstandes der Hamburger Schülerkammer. Später wurde sie Jugendvertreterin und Betriebsrätin in verschiedenen Hamburger Großbetrieben. Seit 1976 ist sie Mitglied der Gewerkschaft – heute ver.di. In den 70er/80er Jahren war Cornelia Möhring Mitglied der SDAJ. Sie trat 1988 mit der Erneuererbewegung aus und konzentrierte sich auf die politische Arbeit außerhalb von Organisationen. Erst als sich 2007 die LINKE aus PDS und WASG zusammenschloss und sich damit ein neues linkes Projekt in der Bundesrepublik bildete, trat sie ein. Sie war von 2007–2008 Kreissprecherin der LINKE Plön und von September 2008 bis September 2010 Landessprecherin der LINKE Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit Björn Radke als Landessprecher machte sie es zu ihrer Aufgabe, die LINKE in Schleswig-Holstein in ihren Strukturen zu festigen und die Landtagswahlen vorzubereiten, aus denen die LINKE mit einer 6-köpfigen Landtagsfraktion hervorging.

Cornelia Möhring ist bewusst in keiner Strömung organisiert, weil sie die LINKE als Gesamtprojekt stärken will. So mögen Strömungen ihrer Auffassung nach durchaus ihre Berechtigung haben, solange sie sich in programmatische Debatten einmischen, jedoch nicht, wenn sie ausgrenzend und personalpolitisch agieren.

In der sogenannten Dialektik-Connection, einem Zusammenschluss von Parteifrauen, Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen verschiedener Strömungen rund um die Feministin Frigga Haug versucht sie politisch-wissenschaftliche Arbeit und Weiterbildung mit praktischer Politik zu verknüpfen. Im Oktober 2010 veranstaltet die Gruppe mit Unterstützung der Wolfgang-Abendroth-Stiftung ihre erste feministische Herbstakademie zu „Frauen und Krise“.

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